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Comic Blog


Sonntag, 28. Oktober 2012

Hack/Slash 7 – Frisches Blut, alte Wunden

Filed under: Horror — Michael um 17:58

Hack/Slash 7 - Frisches Blut, alte WundenSamhain, untot, ein Slasher, aber auch ein Mann mit einem Geheimnis. Wer hätte gedacht, dass Cassie Hack eines Tages Seite an Seite mit einem Slasher zusammenarbeitet. Eine geheimnisvolle Organisation, die sich dämonische Kräfte zunutze macht und unheilige Experimente durchführt, schmiedet, Samhain, Cassie und auch ihren Freund Vlad zu einer kurzen Allianz zusammen. Es stellt sich heraus, dass die Schwarze Laterne, jener unheimliche Geheimbund, ein mächtiger Gegner ist, gegen den jede Hilfe sinnvoll ist. Wirklich jede. Und so erweitert sich das schlagfertige Team später um eine noch ungewöhnlichere Kämpferin.

Tim Seely hat mit seiner Figur der Cassie Hack und ihrem Freund Vlad auf das Genre einen ähnlichen Effekt, wie es Wes Craven und Kevin Williamson mit Scream geschafft haben. Die Tatsache, dass Tim Seely nicht nur vorherrschende Slasher freundlich kopierte oder karikierte, es auch noch schaffte, echte Prominenz einzuladen, zeigt den Stellenwert innerhalb des Genres, das sich mit immer neuen Stilblüten über Jahrzehnte am Leben erhält. Bryan Baugh dominiert mit seinen Zeichnungen diesen Band und gestaltet ihn entgegen der Thematik sehr cartoonlastig, fast wie in einer Horrorversion des Kim-Possible-Stils.

Durch den grafischen Stil relativiert sich das Gruselgefühl ein wenig, entsteht ein wenig ein Hardcore-Scooby Doo, das die Grenzen des Genres aushebelt. Denn Bryan Baugh ist in der glücklichen Lage, dass er in den beiden Abenteuern Söhne der Menschen und Gegner und Glücksfälle sehr viele ausgefallene Szenen zeichnen darf, die allen Neuerungen der Thematik zum Trotz so niemals auf der Leinwand zu sehen sein werden.

In einem Areal des Grauens, in dem, betrachtet man die Kreaturen auch ein Dr. Moreau daheim sein könnte, kämpfen die alt bekannten Helden gemeinsam mit Samhain, bis dieser endlich seiner Rache frönen kann, vornehm ausgedrückt. Mit fetten starken Strichen, zuweilen in Verwandtschaft zu einem holzschnittartigen Stil verwendet, ist die Jagd auf Julian Gallo, den Mosaikmann rasanter, dunkler, trashiger (so soll es sein), bevor es mit der dritten Geschichte Trau keinem Fisch tatsächlich noch mehr in die Karikatur abdriftet und einfach nur der Humor im Vordergrund steht. Als hätten sich die Hanna-Barbera-Studios an eine Geschichte von Hack/Slash gewagt, erhält Cassie diesmal ein Angebot, das sie nur ablehnen kann (will sie sich treu bleiben).

Nach dieser fröhlich bunten Slasher-Hatz wartet auf den Leser eine Titelbildgalerie, die einen tollen Querschnitt für Comic-Freunde bietet, welch eindrucksvollen Ergebnisse die Computerkolorierung liefern kann, postertauglich, sogar für eine Verfilmung geeignet (die augenscheinlich geplant ist).

Ein Horrorspaß, nicht mehr, nicht weniger. Nehmen die ersten beiden Episoden ihre Helden noch sehr ernst, ist abschließend der Humor ein riesengroßer Trumpf. Das Comic-Universum von Hack/Slash erweitert sich und vergisst auch die Rückschau nicht. Man darf gespannt sein, welche Ideen Tim Seely noch einfließen lässt, welche alten Bekannten aus der Reihe noch reaktiviert werden. Kein Einstiegsband für Neulinge der Reihe, für Fans goldrichtig. 🙂

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