Eine Katzenklappe? Wie schön. Sie klappt so nett auf und zu. Aber was macht man damit? Eine Kiste mit so sandartigem Zeugs darin. Frauchen freut es, wenn man darin sitzt. Ja, aber was soll das? Die Tücken im Alltag der vielen Missverständnisse zwischen Katzen und Katzenbesitzern (es soll ja immer noch Menschen geben, die glauben, sie besäßen tatsächlich ihre Katzen). Wie erziehe ich meine Katze? Oder erzieht meine Katze mich? Die Katze und ihr unverstandenes Wesen, überschätzt, unterschätzt, ein egoistischer Held, ein ängstliches Kleinkind. Und außerdem, wenn sie irgendwo liegen will, dann will sie dort liegen. Und wenn sie spielen will, dann will sie spielen. Und wenn sie … Nicht, was der Mensch will. Warum kapieren Herrchen und Frauchen das einfach nicht?
Die Katze. Geheimnisvoll. Unabhängig. Geschickt. Oder doch nur einer der besten Hochstapler, die das Tierreich zu bieten hat? Glaubt man den Machern dieses Bandes, Miez Miez Miez, ist die Katze nur sehr geschickt darin, ihre Schwächen zu verbergen. Ist sie in Wahrheit doch nur, wenn auch liebenswerter, Tollpatsch, verfressen, nicht ganz so intelligent, wie sie vorgibt zu sein und will auch nicht immer draußen sein. Obwohl sie durch ihr Verhalten genau diesen Wunsch eine Minute zuvor noch geäußert hat.
Der Mensch liebt sein Haustier, ob Frauchen oder Herrchen, die Geduld für diese sehr eigensinnige Spezies auf vier Pfoten und mit einem sehr ausgewählten Geschmack, ist schier unendlich. Lapuss beschreibt die vielen witzigen Anekdoten mit treffendem Blick eines Katzenfreundes und der Erfahrung, die ein Stubentiger von der ersten Sekunde an gewillt ist, seinem Herrchen oder Frauchen zuteil werden zu lassen. Zeichner Labier zeigt die Katzen in allen Formen und Farben und häufig mit einem solch breiten Lächeln versehen, das selbst die Grinsekatz aus dem Wunderland nicht erreicht.
Die Klugheit der Katzen wird bei Lapuss und Larbier zum Mythos. Auch der Versuch des Menschen, eine Katze zu dressieren, mündet in kleine wie größere Katastrophen. Krallen können eine echte Herausforderung sein. Mahlzeiten, die schlecht erreichbar sind, sind oft reizvoller als alles andere. Außerdem zeigt sich eines ganz besonders: Aus Schaden wird keine Katze klug. Bei allen Abenteuern der tierischen Begleiter, die sich jeweils über eine Doppelseite ziehen und unterschiedliche Hauptdarsteller vorführen, ist der Blick immer liebevoll. Wenn die Katze schnurrt, sich anschmiegt und schnurrt, wer könnte da noch widerstehen?
Der Strich von Labier, der hin und wieder in seiner Ausprägung an Persiflagen von Garfield oder den Aristocats erinnert, ist prall, cartoon-versiert. Bleiben die Menschen, Herrchen wie Frauchen, immer gesichtslos (eigentlich sollte man sagen kopflos, was angesichts des uneingeschränkt nachsichtigen Verhaltens auch passt), so sind die Katzen auf ihre Art Clowns, die nicht nur mit Mimik, sondern mit ganzem Körpereinsatz bei der Sache sind.
Qietschbunt, in bester Zeichentrickmanier koloriert Rabarot die Vorlagen von Larbier. Das jeweils kurze filmische Vergnügen auf Papier zwingt zum Weiterblättern, lächeln, lachen, grinsen und gleich noch einmal von vorne beginnen, bitte, denn die Katzen sind einfach auch zum Knuddeln. 🙂
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