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Comic Blog


Donnerstag, 06. September 2012

STAR TREK 6 – Die neue Zeit

Filed under: SciFi — Michael um 20:19

STAR TREK 6Kelso war ein Freund. Er war mit Mitchell ebenso befreundet wie mit Kirk. Aber Mitchell hat sich seit dem Vorfall verändert. Etwas wurde in ihm ausgelöst. Gary Mitchell ist zu einem überragenden Telekineten geworden. Und mehr. Plötzlich kann er Realitäten erschaffen. Und Menschen mit Leichtigkeit töten. So wie Kelso. Mitchell wähnt sich gottgleich. Aber Menschen und Götter vertragen sich nicht, wenn die Götter egoistisch sind, die Menschen als niedere Wesen betrachten und gleichzeitig verachten. Noch ringt Kirk mit der Schlussfolgerung, die unausweichlich ist. Sein erster Offizier Spock ist schon einen Schritt weiter. Seine Logik hat ihm diese Lösung bereits sehr früh aufgezeigt. Mitchell muss sterben!

Wer mit Raumschiff Enterprise aufgewachsen ist, wird sich sicherlich an die eine oder andere Episode erinnern, die doch sehr eindringlich war. Nun hat sich eine ähnliche und doch neue Crew im Star-Trek-Universum etabliert, die nach einer Änderung im Ablauf der Zeit auch neue Wege beschreiten kann. Der Fan erlebt hier alte Folgen im veränderten Gewand, optisch an die neuen Schauspieler angelehnt, mit Wiedererkennungseffekt ebenso wie mit neuen Eindrücken versehen. Die Spitze des Eisbergs und Notlandung auf Galileo 7 liefern immer noch, nach so vielen Jahrzehnten ihrer Entstehung, spannende Unterhaltung.

Mike Johnson hat die alten Fernsehfolgen für das Medium Comic adaptiert, Stephen Molnar und Joe Phillips geben den bekannten Helden besagte neue Gesichter von Chris Pine (Kirk), Zachary Quinto (Spock), Zoe Saldana (Uhura) und anderen. Aber auch alte Gesichter tauchen auf. Die Figur des Gary Mitchell aus Die Spitze des Eisbergs ist an den Schauspieler von einst, Gary Lockwood angelehnt. Bei dieser wie auch den übrigen Figuren wurde auf eine Erkennbarkeit der Schauspielervorlagen großen Wert gelegt.

Abgesehen von einigen Abweichungen zum Original (die Psychologin Elizabeth Dehner sucht man vergebens) nimmt sich die Comic-Umsetzung Szenen heraus, die für eine Fernsehfolge schlicht zu aufwändig wären. Damals auf jeden Fall. Die Folge bleibt dramatisch genug, schließlich musste Kirk sich gegen einen alten Freund stellen. Bereits hier wird die Frage zugrunde gelegt, ob das Wohl eines Einzelnen leichter wiegt als da Wohl Vieler. Die Antwort ist bekannt. Das andere Thema der Geschichte, die Konfrontation mit einem fremden Wesen, durch seine Kräfte fast gottgleich, kommt ausgerechnet aus der Mitte der Crew. Kam die Gefahr zum Beispiel in der ersten Kinofilm-Vorlage Ich heiße Nomad noch von außerhalb des Raumschiffes, ist die Dramatik durch die enge Verbundenheit mit der Figur hier um ein Vielfaches größer.

Notlandung auf Galileo 7 streift die Frage, wessen Wohl höher wiegt, einmal mehr, folgt aber auch einer Schiffbruchsthematik. Wie kann die Flucht gelingen, wenn Eingeborene diese Flucht verhindern wollen, weil sie die Eindringlinge instinktiv als Feinde begreifen? Vielleicht sogar als Nahrung? Mike Johnson, der eng verbunden mit neuen Star Trek Comics ist und gleichzeitig durch seine Veröffentlichungen eine große Verbundenheit zum Medium Fernsehen aufweisen kann, transportiert auch diese Folge mit der nötigen Ernsthaftigkeit ins Medium Comic.

Mit hauchdünnen Strichen gezeichnet, kaum mit Tuscheflächen schattiert kommt vor allem einem hier eine große Aufgabe zu: John Rauch. Der Kolorist gibt den Bildern ein farbenprächtiges Volumen. Der so entstehende Realismus ist etwas größer, als er von einem Zeichner wie David Messina (auch bei vielen Star Trek Comics im Einsatz) zu Papier gebracht wird. Während technisches Inventar sehr genau und stilistisch einwandfrei abgebildet wird, bleiben die Bilder von Außenansichten auf Planetenoberflächen hinter ihren heutigen Möglichkeiten zurück. Ein Vorwurf ist den Zeichnern aber nicht zu machen, da sie den Studiokulissen von einst folgen, die eher spartanisch aus fielen und auf Wiederverwendbarkeit ausgerichtet waren.

Bekannte Geschichten im frischen Gewand, sehr schön gestaltet, mit Blick für die Optik, die Fan dieses SciFi-Universums erwarten kann. Eine gelungene Überleitung auf das nächste Kino-Ereignis, die ruhig noch länger ausfallen darf. 🙂

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