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Comic Blog


Mittwoch, 01. August 2012

Batman – The Dark Knight – Dunkle Dämmerung

Filed under: Superhelden — Michael um 9:06

Batman - The Dark Knight - Dunkle DämmerungSehr kurze Zeit nur währte das Kinderleben von Bruce Wayne, bevor die Eltern einem Mord zum Opfer fielen. Doch zuvor hatte Bruce auch noch eine Kindheitsfreundin, Dawn Golden. Diese wusste er damals weniger zu schätzen, weil sie ihn ärgerte. Wie das kleine Mädchen mit kleinen Jungen manchmal tun. Jetzt, da sie beide erwachsen sind und Dawn auch so etwas wie ein Bindeglied mit einer vergangenen normalenZeit darstellt, Dawn verschwunden ist, setzt Batman alias Bruce Wayne alles daran, die jungen Frau wiederzufinden. Seine erste Spur führt ihn zu Killer Croc, einem brutalen Gangster, dessen äußere Erscheinung auch zu seinem Spitznamen beigetragen hat. Diese erste Begegnung gleicht einem Tritt ins Wespennest.

Für David Finch ging mit der Gestaltung und Erzählung des vorliegenden Bandes ein Traum in Erfüllung. Finch, der sich schon bei Marvel mit seiner Interpretation von Moon Knight hervortat, die X-Men und die Avengers zeichnete, wünschte sich nach der Gestaltung des Crossovers Batman/Darkness einmal selbst das Heft in einer längeren Strecke um den Dunklen Ritter in die Hand zu nehmen. Finch, des harter und sehr genauer Zeichenstil an die Arbeit eines Jim Lee (All Star Batman) erinnert, liefert technisch eine herausragende Arbeit ab.

Fans von Batman haben viele Handschriften gesehen und die Darstellung des Dark Knight von David Finch ist enorm düster und kraftvoll und besitzt in manchen Szenen sogar grafische Anklänge eines Greg Capullo (Spawn). In Begegnungen mit Feinden wie dem Pinguin, Killer Croc und natürlich auch dem Überraschungsgast, dem Dämon Etrigan kann Finch genau mit diesen surrealistischen Spitzen arbeiten, die er schon bei seinen Arbeiten für Image in Darkness oder Cyberforce zeigen konnte.

Und so sind es natürlich einmal mehr die Gegner, die besonders viel Spaß machen, sehr interessant sind, ein Umstand, den schon Tim Burton mit Batmans Rückkehr bemerkte. Höchstwahrscheinlich kann sich David Finch nicht gegen die Behauptung wehren, von der Darstellung Dany DeVitos als Pinguin beeinflusst worden zu sein. Allerdings wirkt dieser Pinguin abartiger, gefährlicher, durchtriebener. So verhält es sich auch mit den übrigen Schurken wie auch der Umgebung, in die es Batman treibt. Realistischer Strich, sehr feine Tuschearbeit und eine pralle, wenn auch nicht überbordende Farbgebung sorgen für ein unheimliches Gotham.

Unheimlich, dämonisch! Der Dämon Etrigan, eine Heldenfigur, wie sie für das DC-Universum eher untypisch ist (selbst nach dem Horror der dunkelsten Nacht), bringt die Prise Spawn in diese Batman-Geschichte. Der Leser wird Zeuge einer ausgefeilten Dämonenhatz mit sehr düsterem Ambiente, in Seitengassen, Abwasserkanälen und verliesähnlichen Gewölben. Im finsteren Finale fühlt man sich gar in eine Fantasie eines H. P. Lovecraft versetzt. David Finch kann hier seine Horrorerfahrungen aus der Zeit bei Image ausspielen.

Zum Schluss nimmt Zeichner Jason Fabok den Bleistift zur Hand und löst David Finch ab, der sich von diesem Zeitpunkt auf das Erzählen konzentriert. Fabok ist ein versierter Comic-Künstler, muss sich aber den Vergleich mit Finch gefallen lassen. Er ahmt den Stil nach, ist sogar sehr gut, wirkt aber nicht so techniksicher, so intuitiv leicht, wie es im Strich von Finch zu finden ist. Dennoch bleibt es ein überdurchschnittlich toll gestaltetes Batman-Vergnügen, vor allem für jene, die sich wieder einmal eine Mystery-Komponente in den Abenteuern des Dunklen Ritters gewünscht haben.

Kein nur dunkler, ein düsterer Ritter ist er in dieser Batman-Handlung, die zugleich eine seltene Verstärkung in Form des Dämons Etrigan hinzuzieht. Packend gezeichnet, durch die Begegnung mit alten Bekannten sehr unterhaltsam und spannend. 🙂

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