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Comic Blog


Sonntag, 20. Mai 2012

Das Schwert 3 – Erde

Filed under: Mystery — Michael um 17:48

Das Schwert 3 - ErdeWie vernichtet man einen Gott? Für Dara Brighton stellt sich diese Frage nicht mehr. Sie hat es bereits einmal geschafft und sich fest vorgenommen, diese anstrengende Prozedur zu wiederholen. Rache ist das Motiv. Diese Götter töteten ihre Familie, doch das Vermächtnis ihres Vaters, ein lange im Verborgenen gehütetes Schwert, gibt ihr die Gelegenheit zur Rache an den Mördern. Die Verfolgung eines Gottes indes, von Land zu Land, ohne einen Cent in der Tasche zu haben, gestaltet sich zunächst viel schwieriger. Als Dara und ihre Freunde die Spur aufnehmen und in eine Szene geraten, von der sie nicht geglaubt hätten, ein Gott werde in ihr abtauchen, gerät nicht nur Dara in Gefahr.

Erde. Beherrschte der erste Gott das Element Feuer, der zweite von Dara getötete das Element Wasser, stellt sich die junge Frau mit dem Schwert nun einer Kreatur entgegen, die nicht nur tausende von Jahren alt ist, sondern die auch noch die Fähigkeit besitzt, durch reine Gedankenkraft jegliche Erdmaterie zu formen und auch als Waffe zu verwenden. War schon Wasser schwer zu besiegen, so wirkt dieser neue Kampf beinahe aussichtslos. Knossos ist ein Meister auf seine Art und könnte Großes vollbringen, würde er nicht seine Macht dazu missbrauchen, reinste Drogen aus der Erde zu gewinnen.

Die Brüder Joshua und Jonathan Luna bringen ihre Heldin Dara Brighton im dritten und vorletzten Teil dieser außergewöhnlichen Reihe, der sich in gewisser Weise an den vier Elementen orientiert, wieder einen Schritt weiter. Außergewöhnlich ist die Leichtigkeit der Erzählung, die Einbindung eines mythologischen Hintergrunds in die Neuzeit und die grandios umgesetzte Action, die man so allenfalls von neuen Kinofilmen oder aufwendig produzierten Fernsehserien her gewöhnt ist. Die Götter oder Abkömmlinge der Götter, allesamt Geschwister, sind nicht nur verrückt, sie sind auch berauscht von ihrer Macht und herrschten am liebsten über die Menschen, gäbe es nicht ein Hindernis.

Das Schwert ist die Waffe, die bereits bewiesen hat, wozu sie in der Lage ist. Sie kann nicht nur den Gott töten, sie kann seinen Träger auch vor den Angriffen des übermächtigen Feindes schützen und Verletzungen in kurzer Zeit heilen. Die Schmerzen jedoch verhindert es nicht. Dara, die durch das Schwert wieder gehen kann, da die Waffe auch andere gesundheitliche Schäden heilt (Dara war querschnittsgelähmt), muss leiden. Die Anblicke und Szenen, die sich dem Leser hierbei bieten, benötigen keine Worte und wirken einzig durch die Inszenierung.

Jonathan Luna, der die Aufgabe der Zeichnungen übernommen hat (eine Aufgabenteilung, die wechselseitig bei Projekten der beiden Brüder erfolgt), bringt die Action ebenso wie die Schockeffekte durch sehr klare Linien zum Ausdruck, Unschärfen sorgen für Tiefe und filmische Eindrücke. Der Blick liegt stets auf dem Vordergrund, die Kulisse ist vorhanden, aber zweitrangig und erhält allenfalls Bedeutung, um die Ausmaße von Zerstörung oder auch Macht zu zeigen. Zerstörung ist das Hauptanliegen dieses Gottes, der diesen Kampf nicht nur unbedingt gewinnen, sondern sich auch präsentieren will.

Auf verschiedenen Zeitebenen werden Geheimnisse gelüftet, solche der Götter, aber auch die Vergangenheit von Dara und ihrer Familie. Einige Zeitsprünge erfolgen weit hinein in die Vergangenheit der Menschheitsgeschichte, an exotische Orte, zu fast mystischen Zivilisationen. Es sind kleine, sehr kurze Momente der Ruhe in einer Geschichte, die zu drei Vierteln eine atemlose Achterbahnfahrt ist und von Jonathan Luna mit nahezu kühler Optik eingefangen wird.

Weiterhin vorbildlich, ein Reißer im besten Sinne des Wortes, der den Leser zu keinem Zeitpunkt loslässt. Die Vorgeschichte bis hierher ist ein absolutes Muss. Die Gebrüder Luna etablieren Leinwandsehgewohnheiten im Comic. Weiterhin nichts für Zartbesaitete, aber höllisch spannend. 🙂

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