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Comic Blog


Samstag, 26. November 2011

Franka 21 – Das silberne Feuer

Filed under: Abenteuer — Michael um 18:00

Franka 21 - Das silberne FeuerDie Feier wird zu den phantastischsten zählen, die jemals von den Oberen Zehntausend abgehalten wurde. An nichts wurde gespart. Die Ausstattung ist einfallsreich, die anwesenden Gäste entweder jung, schön oder reich. Alle feiern ausgelassen. Bis auf Franka, die in dieser Partylaune einer ganz anderen Aufgabe nachgeht. Denn sie sucht immer noch eine Antwort auf die Frage, wer für den Tod ihres Freundes Rix verantwortlich ist. Dem Schwert von Iskander, genauer, der Klinge von Alexander dem Großen fällt hierbei eine nicht minder schwere Bedeutung zu. Franka versucht auf eine Art zu ermitteln, die ihre Freundin Laura Lava nicht brüskiert, denn der reiche Unternehmer Alexander Karat ist nicht nur einer der Hauptverdächtigen in diesem Drama, sondern auch Lauras Geliebter.

Henk Kuijpers löst die bisher geschaffenen Rätsel auf. Die in den beiden vorherigen Bänden Das Schwert von Iskander und Die weiße Göttin vollzogene Handlung findet hier im dritten Teil des Comic-Thrillers seinen Abschluss. Sicherlich hat Kuijpers auch Humor eingefügt, bestimmt ist sein Blick auf die Welt der Reichen und Mächtigen, des Geldes und der Mode auch mit Ironie bestückt und spöttisch, aber unter dem Strich geht seine Franka energisch ihre Ermittlungen nach. Und es werden nicht alle Akteure dieses Drama überleben.

Stilistisch verfolgt Kuijpers eine ganz klare Linie, die jedoch nicht gleichbedeutend mit übersichtlich ist. Kuijpers zeigt, dass auf dieser Welt einiges los ist, entsprechend fällt ein Hauptaugenmerk auf die Party in dieser Geschichte, auf der es wimmelt und wuselt. Ganz nebenbei entwirft Kuijpers eine Partyinsel, eine Art zweites Las Vegas, in dem sich die Nachbauten alter Kulturen die Klinke in die Hand drücken. Das hat nicht den Charme eines Eiffelturms in der Wüste, sondern ist viel besser und erinnert an glanzvolle Inszenierungen alter Hollywood-Streifen, in denen getanzt, synchron geschwommen und gesungen wurde.

Damit vor all dem Glanz und Glamour die Action nicht verloren geht, muss Franka ermitteln und wird Zeuge eines außerordentlichen Mordes, wie er nach aller Wahrscheinlichkeit so noch nie zu sehen war. Kurz darauf ist mit dem Glamour Schluss und Kuijpers zieht einmal mehr alle Register in Sachen Ausstattung. Eben noch Tropen und Pomp, jetzt Brooklyn mit seinen alten Häusern, Straßenschluchten, dem Schmutz der Großstadt. Diesem Sprung folgen die Erinnerungen, die Auflösungen und ein weiterer Sprung in das ländliche Amerika. Kuijpers liebt die Inszenierung nicht nur (ein Umstand, dem man jeder einzelnen Seite anmerkt), er zelebriert sie, er sucht schöne Kulissen und gibt dem Auge etwas zu schauen.

Die Auflösung der sich über drei Alben erstreckenden Handlung erfordert von Kuijpers eine sehr präzise Zusammenstellung aller nötigen Informationen. Wer einmal einen typischen Krimi gesehen hat, an deren Ende die Einzelheiten aufgerollt und zusammengesetzt werden, kennt diese Verfahrensweise. An diesem Punkt darf der Leser die Puzzleteile in aller Ruhe in Augenschein nehmen und Revue passieren lassen.

Am Ende ist Franka wieder glücklich. Das muss sie auch sein, denn sie gehört sicherlich mit zu den sympathischsten Abenteuermädels und Thrillercharakteren im Comic-Fach. Außerdem hat sie Kuijpers diesmal sehr leiden lassen.

Ein wahrhaft sehr schön zelebrierter Abschluss eines spannenden Dreiteilers in der Welt der Reichen, der Mode, der Spionage und der Mystik. Franka brilliert auch in der 21. Episode einer Reihe, die nicht nur durch Charme und Stil besticht, sondern auch durch einen Henk Kuijpers, der die Zutaten für gute Comic-Unterhaltung haargenau kennt. 🙂

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