Das Rhodan-Sternenobservatorium in Berlin-Potsdam: In der Stille der Nacht befürchtet an dieser ehrwürdigen Forschungsstätte niemand etwas Böses. Auch Cristoforus Esteban Rhodan, kurz Crest, glaubt sich hier sicher. Mit diesen Irrtum räumen zwei ganz in Schwarz gekleidete Einbrecher auf. Inmitten der Papiere scheinen sie das Gewünschte zu finden, entscheiden sich allerdings außerdem dafür, den Institutsleiter gleich mitzunehmen. Als Perry Rhodan, der Neffe von Crest, am nächsten Morgen das verwüstete Büro des Onkels betritt, beginnt ein außergewöhnliches Abenteuer.
Finale: Wer auf den Showdown der bisherigen heftübergreifenden Geschichte gewartet hat, kann diese nun in einer rund 30seitigen Geschichte erleben. Da ein reiner Comic in dieser Form nicht möglich war, geht man in der 139. Ausgabe der Reihe Perry einen Mittelweg. Der Text wird mit schwarzweißen Illustrationen versehen. So veranschaulicht kann die Handlung mit einigen Überraschungen aufwarten. Ein besonderer Höhepunkt ist sicherlich der Auftritt des Wächters der Gruft, der SciFi-Nostalgiker vielleicht sogar an ein Spukschloss im Weltall denken lässt. Die sehr aktionsgeladene Geschichte driftet schließlich einem sehr einfallsreichen, aber auch kuriosem Ende entgegen, wie es dem Humor der Reihe zueigen ist.
Von Spionen gejagt: Dieser Humor findet sich in der Sonntagsbeilage des Berliner Allgemeinen Courier vom 10. September 1911. In dieser gezeichneten Form von Michael Vogt, atmosphärisch ein wenig mit Jules Verne und H.G. Wells angehaucht, könnte es weitergehen. Die kleinen Fortsetzungen verteilen sich sich auf die zweite Hälfte der vorliegenden Ausgabe. Stilistisch im guten, einfachen frankobelgischen Strich gehalten ist hier eine schön anzuschauende und sicherlich auch nostalgisch anmutende Comic-Unterhaltung entstanden.
Weitaus moderner in Optik und Erzählung wird ein Absturz von Perry Rhodans Geliebter Auris von Lastoor beschrieben. Zusammen mit einem Piloten muss sie auf dem unwirtlichen Planeten überleben. Die Tage vergehen. An Rettung ist kaum noch zu denken. Langsam finden sich die beiden, Auris und der Pilot Clyde, mit der Situation ab. Die Entwicklung der beiden Raumfahrer, hin zu Menschen, die nur noch an ihr Überleben denken, ist schnörkellos geschildert. Die Kolorierung ist leicht und überlässt dem realistischen Zeichenstil das Feld. Interessant ist hier der Auftritt einer anderen humanoiden Spezies, die der Genre-Fan als archaischen Abe Sapien interpretieren könnte.
Marian Kretschmer wählt einen optisch vollkommen anderen Ausdruck und erinnert stilistisch mit Planet der Regenschirme an Sky Doll. Entsprechend entführt Autor Olaf Brill den Leser mit seiner Kurzgeschichte in eine kunterbunte Welt, die Welt des ewigen Lebens, in der alles möglich ist. Das ist ein wenig psychedelisch, auch spaßig, mit leisen Anspielungen, bis aus dem Traum ein Alptraum wird.
Eine feine Mischung mit einigen schönen Höhepunkten, von denen man sich mehr und längere Abenteuer wünschen würde. Sicherlich werden hauptsächlich Perry-Rhodan-Fans ihre Freude daran haben, aber so mancher könnte hier auch zum Fan werden. 🙂
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