Zum Inhalt springen


Comic Blog


Dienstag, 20. September 2011

Barracuda 1 – Sklaven

Filed under: Abenteuer — Michael um 20:08

Barracuda 1 - SklavenKapitän Blackdog weiß um seinen Ruf. Er hetzt seine Männer gegen den Feind, die sich tapfer wehren, wohl wissend, dass eine Niederlage den Tod bedeutet. Der Kampf ist brutal, gnadenlos. Jedes Mittel ist recht, um den Gegner niederzuzwingen. Am Ende steht ein Zweikampf, der über das Leben des Kapitäns des geenterten Schiffes entscheidet. Raffy, ein Junge und Sohn von Kapitän Blackdog, überlebt den Kampf, schwer gedemütigt und voller Hass. Beide, Mann und Junge, sind gewiss, dass sie sich eines Tages an anderer Stelle wieder begegnen werden. Dann, daran besteht keinerlei Zweifel, als sie sich einen vorläufigen letzten Blick zuwerfen, wird sich endgültig entscheiden, wer der bessere Fechter ist.

Die Barracuda landet bei Puerto Blanco, einem Piratenversteck. An Bord befindet sich die Beute, drei Frauen, die auf dem örtlichen Sklavenmarkt einen guten Preis erzielen sollen. Aber diese Frauen haben ein Geheimnis.

PIRATEN: Sie gehören zu der Sorte Halunken, die stets ein ein wenig glorifiziert wurden. Dank der Schatzinsel und eines Errol Flynn, auch einer Wiederbelebung des Genres in jüngster Zeit, erfreuen sich die Ganoven des Meeres einer großen Beliebtheit, freilich nur in der Unterhaltung. Autor Jean Dufaux betritt mit dieser Reihe ein weiteres Abenteuer-Genre, nachdem er dem Leser bereits Themen wie Kreuzzüge, Thriller und Erotik nahegebracht hat. Seine Piraten sind nicht romantisch, sie sind nicht der erwähnte Flynn, aber auch nicht die neuzeitlichen Geena Davis und Johnny Depp. Diese Piraten kommen einem nicht komisch.

Dufaux kreiert geradlinige Halsabschneider, die einem gewissen Kodex folgen, doch sollte man sich nicht allzu sehr darauf verlassen. Wichtig ist die Jagd nach der nächsten Beute, das nächste Amusement, zum Beispiel bei einem Sklavenhandel. Neben den Kämpfen während der Kaperung eines Schiffes, der atmosphärischen Darstellung von Puerto Blanco, nimmt eine Versteigerung von Sklaven einen nicht unwichtigen Teil im Fortgang der Handlung ein. Denn hier entscheiden sich die weiteren Lebenswege dreier wichtiger Charaktere der Reihe.

Jeremy, ein junger Künstler, gestaltet den ersten Band von Barracuda stilsicher, aufwendig, realistisch und mit einem Auge für Charaktere. Den ersten, wichtigen Charakter erblick der Leser sogleich auf dem Titelbild, Kapitän Blackdog selbst. Zerfurcht, zerschunden, nachlässig gegen sich selbst präsentieren sich diese Piraten in abgewetzter Kleidung und so sorgsam gestaltet, als gelte es Produktionszeichnungen für einen teuren Hollywood-Blockbuster abzuliefern.

Blicke: Jeremy scheint Blicke und ihre Ausdrücke zu lieben. Voller Hass oder Sorge, voller Schrecken über das Erlebte, Zorn, Begierde, Gehässigkeit oder sogar Langeweile bei jenen, die dieses Leben auswendig kennen und die nichts mehr überraschen kann. Der leichte aquarellartige Farbauftrag und der schmale Tuschestrich sorgen für einen grazilen Gesamteindruck der Grafiken. Prächtige Tagesszenen unter karibischer Sonne lösen sich mit dem Schein der nächtlichen Lampen und dem fahlen Licht des Mondes ab. Letztere bilden das Ambiente einer Reihe von Sequenzen, eigentlich strahlender und mit mehr Atmosphäre behaftet als die Tagesszenen.

Ein überdurchschnittlich spannend erzähltes Piratenabenteuer, mit vorbildlichen und aufwendigen Bildern zum Leben erweckt von einem jungen Künstler, von dem sicherlich noch mehr zu erwarten ist. Keine Romantik, dafür umso dramatischer als das gängige Piratenszenario der letzten Jahre. Sehr gut. 🙂

Barracuda 1, Sklaven: Bei Amazon bestellen

Keine Kommentare »

No comments yet.

RSS feed for comments on this post. | TrackBack URI

Leave a comment

You must be logged in to post a comment.