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Comic Blog


Donnerstag, 11. August 2011

Götterdämmerung 4 – Brunhilde

Filed under: Abenteuer — Michael um 19:11

Götterdämmerung 4 - BrunhildeEin ungewöhnlicher Besucher begutachtet den Leichnam des gigantischen Drachen. Die Raben kreisen über dem Haupt des Einäugigen, noch ängstlich darauf bedacht, dem geschuppten Leib fern zu bleiben. Fafnir allerdings ist tot. Wotan (Odin), der Göttervater, auf seiner einsamen Wanderung an der Stätte des Duells von Held und Ungeheuer angelangt, findet nur die Tarnkappe vor. Der Ring, den er so sehr begehrt, fehlt. Siegfried hat ihn mitgenommen. Und gibt ihn nicht mehr her. Bei den Göttern, die sich fragen, wo Odin ist, wächst die Angst. Boten werden geschickt, um Hilfe zu holen. Siegfried selbst verschlägt es an einem unheimlichen und den Menschen sehr fernen Ort. Loge hat seine Kinder angewiesen, den Bemühungen einiger wichtiger Figuren auf dem Schachbrett Einhalt zu gebieten: Hel, Göttin der Unterwelt, und Fenrir, dem Riesenwolf.

Kämpfe, Entscheidungen: Die Schwierigkeiten im Reich der Götter haben immer größere Auswirkungen auf die Welt der Menschen. Nicolas Jarry klärt die Fronten für den Leser. Einzelne Gruppen wie auch bestimmte Charaktere tappen vollkommen im Dunkeln. Besonders die Götter sind blind für Loges Pläne und Ränkespiele. Jarry entwirft Loge als nordischen Gott, der nicht ernst genommen wird und so ungestraft und unentdeckt schalten und walten kann.

In dieser Folge erhält der Leser einen Vorgeschmack auf die Götterdämmerung. Er erlebt die verzweifelten Versuche aller Beteiligten, der Vorzeichen Herr zu werden. Selbst ein Göttervater wie Wotan (Odin) versucht sein Andenken zu sichern, indem er nach einer neuen Gefolgschaft Ausschau hält, die seinen Namen auf den Schlachtfeldern ehrt. Es ist eine Folge, in der nicht nur der Leser weiß, wie manche Schicksale besiegelt werden (wie Nicolas Jarry mit kleinen Fingerzeigen andeutet).

Grafisch ist Vielfalt Trumpf, obwohl es noch einige Szenen gibt, die selbst aus dieser Vielzahl schöner Sequenzen herausragen. Jarry fordert Zeichner Djef mit Romantik heraus, mit Grusel, mit Monströsem, mit Massenszenen. Djef zeichnet realistisch, aber auch mit einem Minimalismus, eine Bezeichnung, die ich verwende, ohne sie negativ zu nennen. Er verwendet die nötigen Striche und lässt ein jegliches Wesen, menschlich oder göttlich besonders hübsch aussehen. Selbst Drachen und Riesenwölfe. Gleichzeitig ist Djef sehr akribisch und schafft eine dichte Atmosphäre, die gleich wirksam ist, ob es sich nun um einen Blick in die Unterwelt oder in das Leben einfacher Fischer handelt.

Besonders feine Szenen sind sicherlich die Auftritte von Skumm, dem Herrn der Gischt, einer drachenartigen, geflügelten Schlange. Ihr späterer Kampf hat es ebenfalls in sich. Neben ruhigen Momenten wie in der Halle der Götter, dem erwähnten einfachen Leben von Fischern, aber auch von Siegfried fällt eine erbitterte Schlacht (siehe Titelbild) und ein nicht minder hasserfüllter Zweikampf.

Der vierte Teil zeigt die Bemühungen Siegfrieds Frieden zu finden und das Aufbegehren Wotans gegen sein Schicksal: Götter und Menschen gehen einen vorbestimmten Weg, mit einigen friedvollen Momenten, meist aber dramatisch und spannend. Schöne Fortsetzung. 🙂

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