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Comic Blog


Mittwoch, 15. Juni 2011

Die Maxiausgabe der Minimenschen 11

Filed under: Cartoon — Michael um 19:31

Die Maxiausgabe der Minimenschen 11Es soll Menschen geben (und Minimenschen sind nicht davon ausgenommen), die müssen immer und immer wieder ihre Kräfte messen. Es mag sogar so weit gehen, dass ein längst vergessen geglaubtes Kräftemessen nach Jahrzehnten wieder aufflammt. Als eines Tages eine englische Spitfire und eine deutsche Messerschmidt, beides Jagdflugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg, am Himmel auftauchen, im Miniformat, aber in waghalsigen Flugmanövern dahin rasend, macht sich Renaud, einer der führenden Bewohner von Eslapion 2, der Heimstatt der Minimenschen, auf den Weg, um das Rätsel um diese Flugzeuge zu lösen. Leider bleibt es nicht nur bei Jagdflugzeugen. Riesenhafte Insekten sorgen für zusätzliche Verwirrung und sind weitaus bedrohlicher als die unbekannten Fliegerasse.

Viel mehr Hilfe braucht ein kleines Kind, das seine Eltern verloren hat. Ein Baby in Eslapion? In normaler Größe? Neben einem Minimenschen wirkt ein solcher Säugling wie ein Schulbus und verbreitet auch nicht weniger Aufregung als seine Insassen. Das ist Aufregung, die für die Kleinen nur schwer zu verkraften und noch schwieriger zu meistern ist. Sehr bald eskaliert die Situation. Madeleine, die sehr gut mit dem Riesenbaby umzugehen versteht, will das Kind nicht mehr gehen lassen.

Der 11. Band der gesammelten Werke um die Minimenschen von Pierre Seron zeigt eine abenteuerliche Brandbreite, die von Erde schließlich in den Weltraum führt. Sind es zunächst alte Fliegerasse, die für Wirbel sorgen, sorgt Seron für einen gehörigen Kontrast im nächsten Abenteuer, als er mit Baby Tango eben dieses in den Mittelpunkt der Handlung stellte. Doch zuvor kann Seron noch einmal seine Leidenschaft für alte Fluggeräte unter Beweis stellen. Die kleinen Fugzeuge, die hier zu Beginn für ferngesteuerte Modelle gehalten werden, absolvieren Kapriolen an den unmöglichsten Orten. Einfallsreichtum, Serons großes Talent, sorgt so für eine Achterbahnfahrt. Die Grenze ist hier nicht der Himmel, allenfalls der nächste Strommast, der den beiden Luftrowdies nur als Hindernis bei ihren Luftrennen dient.

Eigentlich hätte er mit diesem Thema bereits das gesamt Album bestreiten können, aber Seron mischt noch eine phantastische Komponente unter. Ist die Jagd der beiden Fliegerasse fast eine ernste Angelegenheit (in ihrer Art und Verbissenheit an Tollkühne Flieger erinnernd), wird die Bekämpfung der müde dahin schlurfenden Gottesanbeterinnen im japanischen Monsterformat eine völlig komödiantische Sache und eine Hommage an den japanischen Monsterhorrorkintopp. Hingegen könnte die heimliche Überschrift des zweiten Abenteuers lauten: Viele kleine Männer und ein Baby.

Anspielungen müssen im dritten Abenteuer mit dem vielsagenden Titel Tchakakahn mit der Lupe gesucht werden. Hier schöpft Seron aus dem Füllhorn seiner Fantasie. Es wird keine Absurdität gescheut, kein Klamauk abgelehnt. Erlaubt ist, was Spaß macht und es macht einen Höllenspaß. Sobald Seron den Weltraum mit seinen Minimenschen anstrebt, scheinen jegliche Regeln über Bord zu gehen. Die Figuren, die er den Minimenschen gegenüber stellt, verweigern sich in ihrer extremen Buntheit und Knuddeligkeit jedem Vergleich. Die Gegner der Minimenschen sind eine derart merkwürdige Zusammenstellung, die einem sicherlich im Traum begegnen würde, aber man aber niemals in einer Geschichte erwarten würde (nicht einmal in einem japanischen Monsterhorrorabenteuer). Herrlicher Humor!

Eine vollkommen gelungene Zusammenstellung von komödiantischen Abenteuern Serons. Wer hier nicht lacht oder wenigstens schmunzelt, dann stimmt etwas nicht. Die Minimenschen in Topform! 🙂

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