John Corben ist ebenso wie Lois hinter dem seltsamen Fleck hinterher, jenem Vigilanten, der nach jeder Heldentat ein ungewöhnliches Symbol am Tatort hinterlässt. Vorzugsweise eingebrannt. Corben weiß zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass der Fleck sehr bald schon sein geringstes Problem sein wird. Ein Autounfall ändert sein Leben von Grund auf. Corben wacht auf, unter sich einen Operationstisch, körperlich verändert. Ein Herz aus Kryptonitgestein schlägt in seiner Brust und mit ihm wächst der Hass auf den Fleck.
Den normalen Bürgern von Metropolis sind diese Geschehnisse, die sich hinter den Kulissen abspielen, gleichgültig. Würden sie auch nur erahnen, wie gefährlich das Leben für sie geworden ist und noch schneller werden wird, verließen sie auf dem schnellsten Weg die Großstadt. Ein Virus wird freigesetzt. Durch die Luft übertragen und eingeatmet lässt er alle Erkrankten binnen kurzem zu rasenden Bestien mutieren. Selbst Lois Lane.
METROPOLIS. Was für ein Unterschied zu SMALLVILLE. Im Vergleich zu Smallville, der Kleinstadt, in der Clark aufwuchs, ist Metropolis nicht nur viel größer, die Gefahren und die Abenteuer sind um ein Vielfaches mitgewachsen. Langsam kommen die Helden ans Tageslicht. Alte Helden, neue Helden. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten und so dauert es nicht lange, bis Feinde entstehen, die für Clarks Zukunft von großer Bedeutung sind.
In der 9. Staffel von SMALLVILLE, der vorletzten, werden die Weichen für das spätere Superhelden-Universum gestellt, die silberne Zeit, wie Dr. Fate sie vorausschauend nennt. Gegner wie General Zod (Callum Blue) und Metallo (Brian Austin Green) entstehen. Die Helden formieren sich. Green Arrow findet langsam zu seiner endgültigen Form. John Jones, der spätere Martian Manhunter, findet dank eines weitaus älteren Helden wieder zu gewohnter Stärke. Viel interessanter dürfte für Fans des DC-Universums eine Doppelfolge sein, in der wie einst die Watchmen die Justice Society of America aus dem Vergessen auftaucht.
Hier haben sich die Macher der Reihe, die wegen ihrer insgesamt zehn Staffeln zu einer der erfolgreichsten Serien der letzten Jahre zählt, einiges einfallen lassen. Hawkman, gespielt von Michael Shanks, der Scifi-Soap-Begeisterten aus Stargate her bekannt sein dürfte, bewohnt ein kleines Museum, in dem zahlreiche Ausstellungsstücke an die Zeitspanne des Golden Age erinnern. Leider bekommt der Zuschauer nicht alle Mitglieder der JSA zu Gesicht. Aber Hawkman, Dr. Fate und Stargirl entschädigen durchaus in dieser Doppelfolge, die einen Hauch von Nostalgie auf den Fernsehschirm bringt.
Superman in schwarz. Es gab bereits frühe vage Ausblicke auf Supermans Zukunft. Dr. Fate komplettiert diesen und schließt Lois mit ein. Auf den bekannten Superman in rotblauer Farbkombination muss der Fan noch warten. Die Charakterzeichnung der einzelnen Figuren ist sehr gelungen, obwohl die Leidensfähigkeit des einzelnen hier und dort etwas zu sehr auf die Probe gestellt wird und ab und an das Jammertal etwas zu tief ist. Das ist für die Drehbuchautoren auch ein Werkzeug, denn wird das Jammertal zu tief, findet sich immer eine freundschaftliche Stimme, die denjenigen mit ermutigenden Worten auf den rechten Weg bringt.
Bei allen Veränderungen, die geschehen sind, vergisst die Serie auch ihre Ursprünge nicht. So kehrt Martha Kent kurz zurück und sorgt für zwischenmenschliche Verwirrung. Das schließt auch den Kreis in Richtung Daily Planet ein wenig, der hier teils mehr Startpunkt oder Verteiler ist als eine Bühne, auf der sich mehr abspielt.
Neue Gesichter, Festigung bestehender Charaktere, Weiterentwicklung von Supermans Entstehung, versehen mit schönen Trickelementen. SMALLVILLE nimmt Anlauf zum Endspurt. Ein tolles Comic-Vergnügen, das sich noch einmal steigern kann. 🙂
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