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Comic Blog


Samstag, 26. März 2011

COMANCHE 9

Filed under: Abenteuer — Michael um 15:40

Comanche 9 - Die Feuerteufel von WyomingDas Kennenlernen mit den beiden Männern aus dem Osten ist zunächst von Freundlichkeit bestimmt, obwohl Dust ein gewisses Misstrauen an den Tag legt. Irgendwie ist der Fremde im feinen Anzug zu freundlich. Ein gemeinsam getrunkenes Glas sollte das Eis brechen, allerdings gerät das Zusammentreffen durch eine menschenunwürdige Reaktion zum Desaster. Wenig später spielt all das keine Rolle mehr, denn Comanche stürmt in den Saloon: Die Ranch brennt. Die Arbeiter der Triple Six und noch viele Helfer mehr eilen auf die Farm. Es wird eine Jagd durch die Nacht, da kurz darauf die nächste Farm in Flammen steht.

Die Zeiten ändern sich: Versicherungen. Niemand im Westen dachte bisher, dass er eine brauche. Nachdem nun mehrfach Farmen abgebrannt sind und die Besitzer vor dem Nichts stehen, wandeln sich die Einstellungen zu dieser neuartigen Erfindung. Die Eisenbahn bringt mehr Fortschritt, mehr Schnelligkeit, mehr Menschen in den Westen. Diesen folgen neue Ideen (nicht grundsätzlich auch gute). Greg entwickelt aus dieser neuen Idee eine Geschichte, die man eher in modernen Krimis vermutet und den Zusammenhang von Versicherungsbetrug nahelegen. Aber Greg geht noch einen Schritt weiter. Bevor die Leute Versicherungen in Erwägung ziehen, müssen sie erst einmal von der Notwendigkeit überzeugt werden. So sieht es jedenfalls aus.

Der Western-Klassiker der Reihe Comanche geht in die 9. Runde. Schon jetzt entwickelt sich ein wenig Wehmut beim Betrachten des Abenteuers, denn mit dem folgenden Band 10 nimmt Zeichner Hermann seinen Abschied von der Serie. Bis hierhin hat er sich vortrefflich entwickelt. Seine Figuren, die zu Beginn noch kräftiger, wuchtiger wirkten, durch eine andere Gesichtsdefinition, sind nun leichter, zerbrechlicher. Die Strichführung ist zumeist ultrafein. Einzig in Nachtansichten gestattet Hermann sich große und flächige Schatten und weicht vom Stricheln ab.

Sehr auffällig ist diesmal, wie sehr er mit Farbspielen Atmosphäre erzeugt und wie reduziert er diese Farbspiele einsetzt. Reine Tagszenen, die das volle Spektrum bedienen, sind, bedingt durch die Handlung, gering. Die Nacht, die Dämmerung, auch abendliche Szenen innerhalb des Saloons sind die Tageszeiten, die hier hauptsächlich zu finden sind. Dust und der alte Ten Gallons reiten in den blutroten Sonnenuntergang, das nächtlich blaulila wird durch orangefarbenen Feuerglanz durchbrochen. Eine Dämmerung legt ihr blassblaues Licht über die Szenerie. So wird die Hatz auf den Täter, der die Farmer nicht nur um ihr Hab und Gut bringt, sondern auch um ihre Ersparnisse zu einer teilweise surrealen Angelegenheit.

Greg setzt sehr stark auf Atmosphäre. Die Handlung ist spannend, aber unaufgeregt. Sicherlich hat man einen Western vor sich, aber auch eine kriminalistische Ermittlung, die weniger die übliche Jagd auf Verbrecher ist, wie sie Red Dust in anderen Abenteuern schon erdulden musste (und deshalb auch im Gefängnis war). Bisherige Gegner waren kaltblütig und schonten sich selber nicht. Dieser Feind, der Häuser niederbrennt, agiert aus dem Dunkeln heraus, versteckt sich, flieht, sobald es brenzlig wird und ist überaus feige. So kommt hier eine weitere östliche Verhaltensweise an und läutet gleichzeitig den Niedergang des Wilden Westens ein.

Eine kleinere, weniger epische Geschichte als in anderen Comanche-Bänden, aber für die Entwicklung innerhalb der Reihe ist diese Episode wichtig, da sie einen Zeitenwechsel für die Charaktere beginnt. Schöne Western-Unterhaltung. 🙂

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