Diese Kreatur stürzt die Welt ins Chaos. Ihr Name ist Vandal und obwohl sie den Krieg verliert, gewinnt sie am Ende doch, denn die Welt liegt in Schutt und Asche. Das Urteil steht fest, die Strafe ist einzigartig. Dieser Zerstörer erfährt allerdings keine Hinrichtung, sondern wird in einem schwarzen Loch entsorgt. In eine lebenserhaltende Rüstung eingeschlossen schießt man Vandal in die vermeintliche Leere, ins endgültige Nichts. Leider bestätigt sich eine Theorie, die besagt, ein Schwarzes Loch öffne einen Transportkanal hin zu einem Weißen Loch. Dieses Weiße Loch liegt ausgerechnet im Universum des lebenden Planeten Pandarve. Und so gelangt der Zerstörer in eine neue Welt, wo er seine alte Tätigkeit wieder aufnimmt.
Storm und seine Freunde, Rothaar und Nomad, hatten gerade eine Zuflucht gefunden, die Ruhe und Frieden versprach. Die Wasserwelt, auf der sie sich befinden, bietet ein übersichtliches Leben. Der Einschlag eines Asteroiden, die darauf folgende gigantische Wasserfontäne, beenden diese Beschaulichkeit. Ruhiger geworden, doch keinesfalls frei von Neugier taucht Storm mit einem Fischer hinab in die Tiefe, um das zu bergen, was von außen in ihre Welt eingedrungen ist.
Öffne den Sarg nicht! Das möchte man stets rufen, wenn eine Sarg, eine Kiste oder ein ähnliches Behältnis gefunden wird. Obwohl jemand ein reges Interesse daran gehabt haben muss, etwas für immer zu verbergen, einzuschließen, zu sichern, gibt es immer einen, der unbedingt wissen muss, was sich darin befindet. Martin Lodewijk spielt mit diesem beliebten Motiv, das schon im Pandora-Mythos vorkommt. Einen gibt es immer, der das Ding aufmacht. Etwas wie Vandal, der Zerstörer, kam jedoch noch nie aus der Box.
Dieser Eiserne, der in seiner Rüstung, die eigentlich ein ewiger Gefängnis sein sollte, unbesiegbar scheint, entfacht einen weiteren Flächenbrand im Universum von Pandarve, dem sich Künstler Don Lawrence mit großer Hingabe angenommen hat. Er überrascht mit einigen großformatigen Bildern, Massenszenen, auch einigen farblichen Experimenten und kann seine Technik hier noch einmal verfeinern.
Licht ist hier ein maßgebliches Gestaltungselement. Eine rosafarbene Unterwasserwelt, der im Feuer auferstandene Vandal oder auch die Begegnung mit dem Richter aus einer fernen Welt unter dem gewaltigen Rumpf eines Raumschiffs in kühles, grünes Licht getaucht, sind nur wenige Beispiele für die Experimentierfreude von Don Lawrence. Inzwischen ist er, mit dem 16. Band der Reihe STORM an einem Punkt angekommen, an dem er seine Bilder mit einer genialen Leichtigkeit auf das Papier zu bringen scheint. Betrachtet man die Bilder im umfangreichen Anhang des Bandes, wird die Schönheit der Bilder noch deutlicher, die selbst in der Vergrößerung immer noch phantastisch sind.
Eine in sich geschlossene Geschichte mit einem Bösewicht, der außer Zerstörung keine anderen Ziele kennt. Storms Kampf könnte aussichtslos sein, gelänge Martin Lodewijk nicht eine nette Wendung. Don Lawrence ist auf dem Höhepunkt seines Schaffens angelangt. Toll. 🙂
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