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Comic Blog


Dienstag, 18. Januar 2011

B.U.A.P. 8 – Die Warnung

Filed under: Mystery — Michael um 18:04

B.U.A.P. 8 - Die WarnungDie Warnung kommt aus dem Jenseits? Vielleicht. Aber ganz gleich woher sie kommt, der Mann, vor dem gewarnt wird, Martin Gilfryd, könnte zur Ursache für das Zerbrechen der B.U.A.P. werden. Oder? Die Stimmung unter den einzelnen Mitgliedern ist auf jeden Fall getrübt. Man hängt mit seinen Spuren in der Luft. Es scheint, als habe jemand die B.U.A.P. an der Rand völliger Resignation getrieben. Schließlich wird die Lage bitterernst und es bleibt keine Zeit mehr, um lange nachzudenken. Die B.U.A.P. macht das, was sie am besten kann: Die zerstörerische Wut des Bösen aufhalten.

München: Die Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen ermittelt auf deutschem Boden. Man könnte auch sagen: Sie lassen keinen Stein auf dem anderen. Eigentlich beginnt es, wie es zu erwarten gewesen war. Immerhin ist ein Mitglied der Behörde in der letzten Folge abhanden gekommen. Mike Mignola und John Arcudi machen sich denn als Autoren daran, eine Suche nach Captain Daimio zu inszenieren. Es gilt Scherben aufzulesen, denn innerhalb der Gruppe steht es nicht zum Besten. Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist noch da, doch irgendwie ist das Heimelige verloren gegangen. Nicht umsonst beklagt Abe Sapien, der vorläufige Anführer, die Abwesenheit von Hellboy, einem Behörden-Mitglied der frühen Stunde.

Liz Sherman wurde entführt. Ein Mitglied fort, vermutlich verwandelt, das nächste Mitglied in den Fängen eines seltsamen Magiers und plötzlich spielt das Verschwinden von Captain Daimio keine Rolle mehr. Mignol und Arcudi vollziehen einen radikalen Schwenk und bringen eine geheimnisvolle Figur nebenbei ins Spiel, die schon ihren Auftritt hatte und wohl zu den seltsamsten Helden gehört: Lobster Johnson. (Obwohl seltsam eine Grundbedingung ist, um der Behörde anzugehören, möchte man meinen.)

Was schließlich folgt, führt einige Fäden zusammen, die in den ersten sieben Bänden ausgelegt wurden. Mignola und Arcudi zelebrieren den Untergang Münchens sehr genussvoll. Aus einem kleinen Flugzeugabsturz wird ein Szenario, das, würde es auf die Leinwand gebracht, perfekt in die derzeitige Welle der Weltuntergangsszenarien, der außerirdischen Invasionen und der absoluten Vernichtung passen würde. Anstelle von Außerirdischen setzen Mignola und Arcudi auf Feinde, die her von einem Lovecraft inspiriert sind.

Guy Davis, der mit seinem Zeichenstil einen vollkommen individuellen Weg gefunden hat, um die von Mike Mignola geschaffene Welt zu gestalten, kann mit seiner skizzenartigen Strichführung wieder überzeugen. Die Figuren wirken überzeichnet, ein wenig an Storyboard-Bilder erinnernd und tendieren stärker zur Machart der beiden Hellboy-Zeichentrickfilme (Blut und Eisen, Schwert der Stürme) als es die Mutter-Serie Hellboy selbst macht.

Ein wichtiges Gestaltungselement, wenn nicht sogar das Gestaltungselement, an dem ziemlich viel hängt und die aus den Arbeiten von Mignola etwas Besonderes macht, sind seine Monster. Diese Kreaturen sind meist äußerlich mit einer kompletten Evolution behaftet, haben eine Entwicklung durchlaufen, die sie zuerst sperrig für das Auge wirken lässt, da sie etwas völlig eigenes sind, andererseits nehmen sie den Leser auch mit weg von den gängigen Horrorwesen und gestalten so ein kleines Gruseljuwel, das auch den Erfolg der Reihe deutlich macht. Mignolas und Arcudis Erzählkunst, die Zeichnungen von Guy Davis und nicht zuletzt die Kolorationen von Dave Stewart agieren gegen den Mainstream.

Selten fiel eine Warnung derart martialisch aus: Mignola, Arcudi, Davis und Stewart lassen es krachen. München ade, aber das Feuerwerk war es wert. Nachdem die Weichen der Handlung gestellt sind, verblüffen die Macher einmal mehr mit einem Kinoerlebnis im Comic-Format. Klasse. 🙂

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