Die amerikanischen Soldaten des Einsatzkommandos fühlen sich im Stich gelassen. Ihre Aufgabe, so glauben es die meisten, wird ein Himmelfahrtskommando. Die Gegenwehr der deutschen Soldaten ist tatsächlich fürchterlich, doch plötzlich durchbricht ein einzelner Mann mit einem Bomber die feindliche Gegenwehr. Das Gefecht verläuft hart, aber erfolgreich, bis der Feind zu einem verzweifelten Schlag ausholt und eine Atomrakete, die allererste überhaupt, startet. Captain America, trainiert für scheinbar ausweglose Situationen, zögert nicht und auf halsbrecherische Weise auf die in den Himmel rasende Rakete gelangen.
Die Gründung der Ultimativen verläuft in der Zeichentrickumsetzung anders als bekannt, aber spannend bleibt es. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs verschwindet Captain America nach einem heroischen Einsatz. Nach der Explosion einer Rakete, abgeschossen von deutschen Soldaten, initiiert von außerirdischen Intriganten, scheint der Held der US-Armee to zu sein. Erst viele Jahre später findet ihn ein U-Boot tief im Eis vergraben. Nick Fury, Leiter von SHIELD, hat eine ganz besondere Aufgabe für den einstigen Supersoldaten. Nachdem eine Neuauflage des Supersoldatenprogramms kläglich gescheitert ist, soll die Urversion für eine Wiederbelebung der Forschungen sorgen.
Dieses Team mag sich nicht. Tony Stark ist ein Frauenheld und Einzelgänger. Letzteres behält er in seiner Funktion als Iron Man zunächst bei. Hank Pym, der Giant Man, ist ein feindseliger, arroganter Wissenschaftler, der am liebsten jedem Mann ins Gesicht springen möchte, der seine Janet, die Wasp, von der Seite her ansieht. Dr. Banner leidet unter seinem Versagen in der Form des Hulk, dessen wütende Seite er unbedingt in den Griff bekommen möchte. Und Thor? Der hat mit der Rettung der Erde an der Seite von Umweltaktivisten genug zu tun. Mit irdischen Auseinandersetzungen will er nichts zu tun haben.
So ist es nur folgerichtig, dass sich Nick Fury und die Black Widow um Steve Rogers alias Captain America bemühen. Die Gruppe braucht einen Anführer mit Herz und Verstand. Doch alle Theorie ist meist grau und so bringt Cap anfangs nicht den gewünschten Erfolg. Eine Bedrohung muss her: War es in den Comics zuerst der Hulk, der das Team so richtig zusammenschweißte, sind es hier Außerirdische, die Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg erneut zuschlagen.
Die Charakterzeichnungen stimmen mit der Comic-Vorlage recht gut überein, sind sicherlich einfacher gehalten, da nicht die nötige Zeit besteht, um jeden Aspekt ausführlich zu schildern. Einzig Dr. Banner erhält etwas mehr Raum, damit seine Seelenqual deutlicher wird. Die Ultimativen, oder auch Ultimate Avengers, sind zu Beginn ihrer Karriere eine weniger popkulturelle Gruppe als es die Ur-Rächer waren. Grafisch orientieren sie sich an der Comic-Reihe aus dem Ultimativen Universum, sind aber insgesamt leichter, etwas unechter als das Original, das sich mit seinen Bildern sehr stark in die Realität einfügte und so einen neue Messlatte auflegte.
Der Kampf, der die Gruppe zusammenbringen soll, ist nichts gegen den Kampf, der folgt. Die Rächer gegen den Hulk, das ist das, was die Fans sehen wollen und diesen bekommen sie auch geboten. Einerseits ist es eine gute Machtdemonstration des Hulk, der mit seiner Unberechenbarkeit schon für ein paar Events gut war, andererseits schmiedet ausgerechnet diese Konfrontation erst zusammen. Und auch hier gilt: Wer den völlig irren Hulk aus den Comics erwartet, wird enttäuscht, denn hier wurde einiges zurückgefahren.
Schöne Umsetzung, aber von der Vorlage abweichend, auf jeden Fall gut, um die Wartezeit bis zum Realfilm 2012 zu überbrücken. (Auf jeden Fall gibt es hier eine bessere Black Widow als in IRON MAN 2.) 🙂
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