Lex Luthor wird Präsident der Vereinigten Staaten: Was für viele Bürger eine Rettung bedeutet, da sich vieles zum Guten hin bessert, ist für Superman eine grauenhafte Tatsache. Sein Erzfeind sitzt, frei gewählt, im Weißen Haus. Superman macht aus seinem Misstrauen keinen Hehl. Lex Luthor hält seinerseits nicht viel von Superhelden, fordert sie aber auf, am Aufbau des Landes mitzuarbeiten. Und tatsächlich findet sich ein Team: Power Girl, Major Force, Black Lightning, Katana und Captain Atom kämpfen fortan für die USA. Sogar ein Metallo engagiert sich an der Seite des Präsidenten. Allzu schnell jedoch zeigt Luthor sein wahres Gesicht und lockt Superman in eine Falle. Aber der Mann aus Stahl ist nicht allein. Ein guter Freund wacht über ihn: Batman. Das macht ihre Aufgabe allerdings nicht viel einfacher.
Basierend auf einem Comic von Jeph Loeb und Ed McGuinness darf der Comic-Fan sich nun an der Verfilmung der Public Enemies erfreuen. In den USA wird jene über sich mehrere Comic-Bände erstreckenden Superhelden-Geschichten auch mit dem Begriff Graphic Novel überschrieben (hierzulande irgendwie nicht denkbar, schade eigentlich). Wie auch immer man das Ganze betiteln mag, Loeb und McGuinness haben hier mächtig aufgetischt: Zwei gegen alle. Superman und Batman werden hier schließlich zu Staatsfeinden, Superman wird sogar wegen Mordes gesucht. Es gibt sicherlich Anpassungen ans filmische Medium, da auch nicht sämtliche Aspekte des Comic-Events übernommen werden konnten. Unter dem Strich bleibt aber weiterhin ein spannendes Superhelden-Großereignis.
Nicht nur das erwähnte Team tritt gegen die beiden Helden an. Black Lightning und Katana, ausgerechnet jene, die einmal zum Außenseiter-Team von Batman gehörten, jagen diesen nun. Wenigstens ist Power Girl etwas nachdenklicher und stellt für sich fest, dass Superman niemals ein Mörder sein kann. Das ändert nichts daran, dass sich so manche Schurken das Kopfgeld, das Luthor auf Superman ausgesetzt hat, holen wollen. Daraus ergeben sich kuriose Team-Ups, so auch ein Mongul und ein Solomon Grundy, die dem Stählernen und dem Dunklen Ritter gemeinsam das Leben schwer machen.
Die Umsetzung ist flott, hält den roten Faden der Comic-Vorlage konsequent durch und darf sich auch der Synchronstimmen erfreuen, die der Fan bereits aus den Animated Series der beiden Recken her kennt. Eberhard Haar (Batman) und Ingo Albrecht (Superman) füllen die Helden stimmlich toll aus, tief, prägnant und, wie sie es zuvor schon in einem Dreifolgenspezial der Superman-Serie bewiesen haben, sehr gut harmonierend.
Die Kämpfe stehen selbstverständlich im Vordergrund. Neben klassischen Auseinandersetzungen (Superman/Metallo) finden sich auch neue Paarungen, insbesondere wenn Superman und Batman gegen die vermeintlich Guten antreten müssen. Wenn ein fieser Major Force ins Geschehen eingreift, dann kracht es nur noch. Das Finale könnte unter der Überschrift Groß, grüner, schneller laufen. Zwar glaubt man zu keiner Zeit, dass Batman wirklich sterben muss (naja, vielleicht doch, wie man inzwischen weiß), aber dramatisch ist es allemal. Bei 64 Minuten Laufzeit kommen keine Längen auf.
Grafisch angelehnt an die Vorlagen eines Ed McGuinness und sehr gut der Handlungslinie von Jeph Loeb folgend. Action satt, mit einem besonders fiesen Lex Luthor. Sehr gute Stimmen (auf Deutsch wie auch im englischen Original) runden das Comic-Erlebnis ab. 🙂
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