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Comic Blog


Freitag, 05. November 2010

Storm 14 – Die Hunde von Marduk

Filed under: SciFi — Michael um 11:04

Storm 14 - Die Hunde von MardukDer blinde Bettler ist dem Tod geweiht. Der Hund könnte überleben, hinge er nicht an einer Leine unter Wasser, die der längst ertrunkene Bettler weiterhin fest umklammert hält. Während oben einige Passanten darauf wetten, wie lange der Hund wohl durchhalten mag, ist Storm mit einem Sprung im Wasser und befreit das Tier. Dankbarkeit erntet er dafür keine. Dafür geraten Storm, Rothaar und Nomand einmal mehr ins Zentrum ungebetenen Interesses. Was folgt, ist die Flucht und sehr, sehr viel Ärger.

Marduk, der mächtige, aber wenig geliebte Herrscher, ist immer noch auf der Suche nach der Anomalie, wie er den fremden Storm nennt. Nun setzt er Hunde bei der Suche ein. Wie so häufig treffen wir Storm zu diesem Zeitpunkt, dem Beginn eines Abenteuers, in einer unverfänglichen und in keiner Weise bedrohlichen Situation an. Martin Lodewijk, der Autor, hat erkannt, dass Helden in phantastischen Genres wie Fantasy und Science Fiction Menschen wie du und ich sein können. Neben den üblichen Alltäglichkeiten gehört auch Einkaufen manchmal zu den Notwendigkeiten. Kleidung verschleißt und Frauen brauchen sowieso von Zeit zu Zeit eine Auffrischung des Kleiderschranks.

Rothaar, Storms Begleiterin, macht da keine Ausnahme. Ein feiger Anschlag wird zum Auslöser des weiteren Geschehens. Storm rettet einem Hund das Leben und zieht damit die Aufmerksamkeit auf das Trio. Nicht nur Marduk ist an der Anomalie, jenem Menschen aus einem anderen Universum und einer anderen Zeit interessiert. Storm und seine beiden Freunde flüchten in den Schlund.

Aus heutiger Sicht mag der Schlund wie biologisches Anschauungsmaterial wirken. Längst gibt es begehbare Därme, um den Menschen die Komplexität dieses Organs zu veranschaulichen und die Wichtigkeit von Vorsorgeuntersuchungen zu unterstreichen. Dank Martin Lodewijk und des Künstlers Don Lawrence ist die Gefahr hier eine ganz andere: Storm, Rothaar und Nomad müssen befürchten, bei lebendigem Leib verdaut zu werden. Das Titelbild des vorliegenden Bandes zeigt einen Ausschnitt aus dieser spannenden Sequenz.

Reisen in einen Körper haben eine gewisse Tradition. Sehr früh verschlug es Jona in den Walfischbausch und Die phantastische Reise bediente den Bereich Science Fiction. Lodewijk benutzt diese Szene als Anheizer, denn wenig später teilt sich die Geschichte in Verfolgung, Flucht, Entführung und Rettung auf. Rothaar wird erneut zum Druckmittel. Revolutionäre wollen die Anomalie benutzen. Ein geheimnisvoller Tempel wird zum Ort für einen Showdown der besonderen Art.

Dank vieler schöner Einfälle, eines tollen Humors und feiner Anspielungen wird diese Jagd zu einem weiteren guten Comic-Erlebnis der Reihe. Einerseits empfiehlt es sich, genau hinzuschauen. Don Lawrence hat sich selbst ins Bild geschmuggelt (obwohl etwas wie ein alter Asterix ausschaut). Der anführende Revolutionär könnte Castros Bruder sein. Die Fallen im Tempel wirken wie eine Verbeugung vor den ausgeklügelten Schließmechanismen in Pyramiden (jedenfalls so, wie es im Film Im Land der Pharaonen dargestellt wurde).

Grafisch kann Don Lawrence wieder einmal überzeugen, obwohl er hier noch nicht auf dem Höhepunkt seines Könnens angelangt ist. Aber hier hat er bereits einen derart hohen Vorbildcharakter erlangt, dass er im Vergleich zu manch anderen Publikationen unerreichbar wirkt. Die vielen Kleinigkeiten, ein schön gestaltetes Segel, Hautmalereien, der Hund, der so wichtig für die Handlung wird, oder die kuriosen Diener Marduks, ergeben ein ungeheuer dichtes Bild dieses Comic-Universums, so dass neben der zu lesenden Handlung auch jedes einzelne Bild in Ruhe betrachtet werden mag.

Eine weitere Station im Pandarve-Zyklus aus dem Leben von Storm: Martin Lodewijk und Don Lawrence schicken ihren Helden in höchste Bedrängnis. Wieder einmal sehr zur Freude des Lesers, der hier hervorragende Fantasy-Space-Opera-Kost geboten bekommt. 🙂

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