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Comic Blog


Mittwoch, 30. Juni 2010

Aliens – Nekropolis

Filed under: SciFi — Michael um 20:00

Aliens - NekropolisDie junge Frau hält sich versteckt. Doch wie lange kann das noch gut gehen? Leise verständigt sie sich über Funk mit einem potentiellen Helfer und Retter. Doch der hat noch einen weiten Weg vor sich. Überall scheint es von Alien-Drohnen nur so zu wimmeln. Wie kann er da rechtzeitig bei ihr sein? Nicht nur Aliens sind eine Bedrohung auf dem Weg. Auch Menschen stehen ihm im Weg. Dabei sah es am Anfang nach einer einfachen Forschungsmission aus.

Der Krieg gegen die Aliens ist Vergangenheit. Dereinst wurde die Erde von den Aliens überrannt. Auch Bemühungen, die außerirdische Spezies mit eigens dressierten Aliens zu bekämpfen misslang. Nun da die Erde wieder den Menschen gehört, gibt es dennoch immer wieder Zusammentreffen von Mensch und Alien. Nekropolis handelt von einer dieser Begegnungen.

Aliens: Oder besser: Alien. Gibt es da sonst gar nichts mehr? Das ist nicht die Frage eines Mannes in seiner Lebensmitte, vielmehr die Frage der Menschheit, ob das Universum nicht doch noch etwas mit mehr Intelligenz hervorgebracht hat als die Aliens, vielleicht sogar mit mehr Intelligenz als die Menschen besitzen. Bislang war die Suche danach erfolglos. (Dem Wesen mit Elefantenrüssel geht man wohl demnächst erst auf den Grund.)

Aber endlich ist es immerhin in anderer Hinsicht soweit: Eine außerirdische Ruine wurde auf einem anderen Planeten gefunden. Leider, so hat es sich John Arcudi ausgedacht, sind die Schwingungen des Objekts alles andere als gesund für die Menschen in seiner nächsten Umgebung. Ähnlich wie die Menschen in Sphere hält der Wahnsinn Einzug. Großer Wahnsinn, denn hinter der menschlichen Maske hat sich das Böse breit gemacht, bereit, die außerirdischen Artefakte mit allen Mitteln zu verteidigen.

Die Aliens sind da! Arcudi hält sich nicht mit der Frage auf, wer die Außerirdischen waren. Eindeutig ist aber, dass sie über ihr Verschwinden hinaus noch Ärger machen. Die zweite Komponente ist das Alien. Die hoffnungslos unterlegenen menschlichen Helden sehen sich einer besonderen Spielart dieser Spezies gegenüber. Es mögen hier Ähnlichkeiten zu den königlichen Elitewachen bestehen. (Aliens 8 und 9, Reihe im Hethke Verlag). Die Zangen seitlich des Kopfes erinnern jedenfalls daran.

Grundsatz jedes Alien-Szenarios: Entkommen! Ebenfalls grundsätzlich: Die Chancen stehen schlecht. Wer wird überleben? Daraus beziehen die Geschichten um die Aliens ihre Spannung. John Arcudi dreht den Spieß herum, denn bevor es heraus geht, geht es erst einmal hinein auf eine Rettungsmission. Auch hier: Die Chancen stehen schlecht. Kurzum: Arcudi hat die Handlung fein verschachtelt und mit Hintergrundinformationen versehen, so dass die nötige Tiefe entsteht, während sich die Charaktere vordergründig um ihr Überleben bemühen.

Realistisch gezeichnet funktionieren Aliens am besten. Mit Zeichner Zach Howard ist ein Illustrator an der Arbeit, der sich mit Superhelden, Grusel, Phantastik allgemein auskennt und mit den hier abgelieferten Bildern eine sehr gute Wahl darstellt. Der grafische Stil ist kräftig, ein wenig Ed McGuinness, ein wenig Mike Wieringo und ein Schuss Berni Wrightson. Die Gestaltung erfolgt sehr offen, manchmal nur zwei bis drei Bilder auf einer Seite. Hin und wieder gibt es ein großes atmosphärisches Hintergrundbild mit einem oder zweien kleineren Handlungsbildern.

Durch die Farbgebung von Wes Dzioba besitzen die Bilder eine enorme Plastizität. Generell versucht Howard den Leser anzusehen, indem er die Protagonisten häufig herausschauen lässt. Das erinnert an Effekte von Zeichentrickfilmen, durch den ein Zuschauer ein Eckpunkt einer Szene wird, den Raum komplettiert. Dadurch kann selbst eine Dialogszene Action besitzen und wirkt sehr dynamisch.

Eine gelungene Aliens-Hatz: John Arcudi experimentiert wenig, dafür lässt er einige Fragen offen, die eine Grundlage für weitere Geschichten sein können. Spannend bis zum Schluss, mit einigen Überraschungen gespickt, hervorragend von Zach Howard gezeichnet, nicht immer blutarm. 🙂

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Links: zachhoward.com

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