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Comic Blog


Donnerstag, 20. Mai 2010

Die Druiden 5 – Der Schicksalsstein

Filed under: Abenteuer — Michael um 11:50

Die Druiden 5 - Der SchicksalssteinDie Gefährten um Gwenc′hlan kommen ihrem Ziel wieder ein Stück näher. Die Gefahren werden unterdessen nicht weniger. Einem Mönch kommt eine ganz besondere Schlüsselrolle zu: Gwenole. War er bisher ein Verfechter des wahren Glaubens, wird er zusehends durch Visionen und Träume in Verwirrung gestürzt. Schließlich sogar ist er hoffnungslos verzweifelt. Was dem einen sein innerer Kampf, sind den anderen die äußeren Gefahren. Gwenc′hlan ist schnell bereit, eine fremde Angelegenheit zu seiner eigenen zu machen, wenn die anderen sich als Freunde erweisen. So führt der Weg von den Pikten zu den gefürchteten Wikingern und hier scheint sich endlich aller Schicksal zu vollenden.

Neue Freunde, neue Feinde. In der fünften und vorletzten Ausgabe der Reihe Die Druiden suchen die Gefährten den Schicksalsstein, der sie ihrem eigentlichen Ziel, dem Kessel von Dagda, näher bringen soll. Druiden und Mönche arbeiten Seite an Seite gegen eine geheime Bruderschaft, den Anhängern von Esus (kein Schreibfehler). Diese Esuiten agieren verschlagen und brutal. Sie werben schließlich mit Skothen an, Söldner. Sogar die Wikinger bieten sich als unerwartete Verbündete an. Währenddessen entwickelt sich Taran, der Schüler von Gwenc′hlan prächtig und vervollkommnet seine Fertigkeiten als Heiler.

Zu Beginn der Reihe hat Jean-Luc Istin munter aus anderen, bekannten Szenarien zitiert. Das ist kein Vorwurf, eigentlich ist es inzwischen ein Markenzeichen Istins, der dies auch schon zu anderen Gelegenheiten praktizierte. Bezeichnend aber ist, wie Istin nach einiger Erzähldauer die Kurve kriegt, manchmal plötzlich, manchmal schleichend etwas ganz Eigenes, mitunter auch etwas Besonderes entsteht. Es lässt sich nicht sagen, wie groß der Anteil von Thierry Jigourel an der Handlung ist. Vielleicht ist er auch für viele entscheidende Anstöße verantwortlich.

Ein Paradebeispiel des Kurvekriegens findet sich mit dieser Comic-Reihe. Bereits mit der zweiten Ausgabe erfolgte ein Schwenk, der mit Band 3 vollzogen war. Mittlerweile fühlt man sich als Leser der älteren Generation an klassische Kinofilme erinnert. Als Leser von Anderswelten wird man vielleicht Vergleiche zur Hammer und Kreuz Trilogie ziehen, nicht vollends thematisch, aber was die Intensität und die Dichte der Erzählung anbelangt allemal.

Durch die tolle Arbeit, ein echtes grafisches Zückerchen, wirkt die Geschichte wie auch die mittelalterliche Welt ungeheuer lebendig. Verantwortlich für die überdurchschnittlich guten Zeichnungen wie auch die farbige Umsetzung ist Jacques Lamontagne. Sehr feine Außenlinien, auch Begrenzungslinien teilen die einzelnen Bilder ein, umrahmen Figuren und Gegenstände, Gebäude, Fahrzeuge. Jede einzelne Figur ist durch ihr individuelles äußeres sehr schön charakterisiert. Zuweile auch sehr stark. Als Vergleich mag die Verfilmung Der Name der Rose herhalten. Hier wie dort sind die Mönche mit sehr einprägsamen Gesichtszügen versehen.

An der Vielfalt der Figuren herrscht kein Mangel. Druiden, Mönche, Kirchenleute, Pikten, Wikinger, sogar ein Kurzauftritt von Nymphen tragen zur Atmosphäre der Erzählung bei und schaffen ein reiches Abbild einer phantastischen Geschichte. Stimmung wird durch Beleuchtungen und Umgebungen erzeugt. Sei es der helle freundliche Tag, die nächtliche Reise oder die Wanderung durch die Nebel mit seinem geisterhaften Blau. Eine nächtliche Mission ist dank ihrer Kolorierung besonders dramatisch gelungen.

Es gibt nur wenige drastische Bilder, die auch die Brutalität dieser Zeit bezeugen. Die beiden Erzähler setzen diese sparsam und punktgenau ein. Jacques Lamontagne zeigt nur so viel, wie nötig ist. Abgesehen von einer recht einprägsam gestalteten Szene, die außer den Leser vor allem eine bestimmte Figur der Geschichte beeindrucken soll, wird vieles der Phantasie des Lesers überlassen.

Ein spannungsgeladener und überraschender fünfter Teil: Der Startschuss zum Finale könnte dramatischer nicht sein. Außerdem: Ein grafischer Höherpunkt des phantastischen Comics. 🙂

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