In einer anderen Welt, in der noch Affenmenschen ihr zu Hause sind, wirkt zunächst alles friedlich. Die Eindringlinge unter Renauds Führung gehen vorsichtig zu Werke … Ach, Unsinn! Dank Cedille, der einzigen Frau, des Teams, sind die Schwierigkeiten vorprogrammiert. Welcher Forscher würde auf die Idee kommen und ein Abendkleid mit in den Dschungel nehmen? Doch es bleiben nicht einzigen Schwierigkeiten. Ein alter Bekannter ist wieder da. Der Herzog hat nicht vergessen, welche Schmach ihm durch die Minis zuteil wurde. Dank der Affenmenschen hat er nun sogar eine Armee. Eine, die nicht leicht zu kontrollieren ist, aber immerhin eine Armee.
Unendliche Weiten. Die Welt ist nicht mehr groß genug für die Minimenschen. So geht es hinaus, in den Kampf mit Affenmenschen. Ins All und in ein Querformat. Und schließlich zurück zur Erde, die so ganz anders ausschaut, als es die Minis gewöhnt sind. Doch zuerst die normale Erde: Renaud und seine Freunde verschlägt es zu einem Ort, in dem bereits ein Abenteuer in bester Comic-Science-Fiction-Tradition stattgefunden hat. Bereits damals bereiteten die dort lebenden Affenmenschen gehörige Schwierigkeiten. Die Minimenschen wären nicht die Minimenschen würde es nicht immer noch eine Möglichkeit geben, ein vorheriges Abenteuer zu toppen. Eslapion, die Zuflucht der Minis wird angegriffen.
In diesem Abenteuer, Von Minimenschen und Menschenaffen, etablieren sich zwei Charaktere, Cedille und Sonntag. Erstere ist eine ähnliche Nervensäge wie die unter Comic-Fans allseits bekannte Steffani aus Spirou + Fantasio. Sonntag hingegen ist schwarz (weshalb die Namensgebung etwas anders hätte ausfallen können), was ihm aber in Der Planet Ranxerox sehr schnell zum Vorteil gegenüber den Weißen gereicht. Denn er muss nicht unter den Bräuner, eine Vorsichtsmaßnahme, notwendig, um die Auswirkungen des nächsten Planetenbesuchs in gewohnter Färbung zu überstehen. Na, fast wenigstens.
So ungewöhnlich dieses zweite albenlange Abenteuer auch ist, so einfallsreich die Ideen sind, sie sind vergleichsweise normal gegen Das weiße Loch. In dieser nachfolgenden Geschichte färbt sich die Welt nicht nur komplett weiß (mit hellblauen Schattierungen), ein unbekannter Feind greift auch die verbliebenen Menschen (ebenfalls käseweiß) an und pflastert die Landschaft mit Lego-Steinen zu.
Pierre Seron löst sich von jeglichen erzählerischen Fesseln. Science Fiction Fantasy ist Trumpf. Hatte Seron eine zeitlang seiner Faszination am Fliegen freien Lauf gelassen und diese Begeisterung häufig eingeflochten (Um nicht falsch verstanden zu werden: Die Szenarien waren stets sehr gut, eigenständgi und innovativ.), wird es nun derart phantastisch, dass ein Vergleich zu anderen Großen im SciFi-Comedy-Bereich angebracht ist. Es ist nicht ganz der Humor eines Douglas Adams, aber sicherlich in seiner Mischung aus julesvernschem Klamauk nicht weit davon entfernt.
Grafisch bleibt sich Seron treu. Seine Figuren, den bewundernswerten Strich hat er vollkommen perfektioniert, so dass auch neue Charaktere einem sehr schnell wie alte Bekannte erscheinen. Bei der Gestaltung der Affenmenschen, der Börks, ist stets ein Augenzwinkern mit dabei. Da die Börks auf dem Kriegspfad sind, darf eine entsprechende Aufmachung nicht fehlen. Den Spaß muss jeder selbst gesehen haben. Die Gestaltung der Raumschiffe und anderer phantastischer Elemente erinnert ein wenig an Yoko Tsuno. Die erwähnte weiße Welt ist ein genialer Husarenstreich und sicherlich einer der Höhepunkte der Reihe.
Toll: Pierre Seron beweist hier ein besonderes Händchen für besonders einfallsreiche phantastische Komödien. Schöne Gags, Spaß und Spannung, beste Cartoon-Technik. So soll das sein. 🙂
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