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Comic Blog


Samstag, 01. Mai 2010

Star Trek – Spock

Filed under: SciFi — Michael um 14:50

Star Trek - SpockVulkanier sind nicht für Small Talk bekannt. Leider ist der Vulkanier an Bord des Schiffes der einzige andere Mitreisende. Aber Saurianer sind hartnäckig. Und Spock hat auch gelernt, eine gewisse Höflichkeit zu zeigen. Nach und nach entwickelt sich ein Gespräch. Der Weg von Romulus zurück in das Gebiet der Föderation ist lang und nicht ungefährlich. Er führt durch die Neutrale Zone. Grund genug immerhin für den Saurianer, sich abzulenken. Öffnet sich Spock auch nicht im Gespräch, so sind doch die vielen Fragen Anregung genug, um so manche Erinnerungen wach zu rufen.

Es war einmal ein Captain namens Kirk. Es gibt Figuren, die können ohne die anderen nicht. Kirk, Spock, McCoy, das berühmte Trio aus Star Trek ist eines der Beispiele aus der Popkultur, die nicht nur bei vielen Menschen einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben, sondern deren spätere Popularität dazu beitrug, ein regelrechtes Universum um die Enterprise herum zu errichten.

Den Fernsehserien folgten Kinofilme, Handlungsbögen wurden auf Romanserien ausgeweitet, Prequels, Sequels, Lückenfüller. Kurzum, die Fans von Star Trek hatten die Qual der Wahl. Nach einer Durststrecke kommt nun eine neue Sorte Material heran, die mit Fans schreiben für Fans überschrieben werden kann. Ein Ergebnis ist die vorliegende Geschichte von Scott und David Tipton, die einen sehr vielschichtigen Spock zeigt und sehr viele Stationen aus seinem Leben erzählt, Episoden zwischen den Episoden sozusagen.

Handlungsübergreifend befindet sich ein gealterter Spock auf einer Reise von Romulus zur Erde. Fans erinnern sich daran, dass in der Nächsten Generation einen Gastauftritt hatte und an der Seite von Captain Picard agierte. Die Reise wird auch eine Reise in die Erinnerungen, hin zu Wendepunkten und zu einigen bekannten Gesichtern.

Merken Sie sich diese Tage, Picard. Denn wenn sie enden, werden Sie ihrer nie wieder gewahr.

Fans dürfen sich auf Captain Christopher Pike freuen, ebenso auf Captain Picard. Christine Chapel hat einen Gastauftritt, sogar Lieutenant Saavik findet sich in einer Szene. Immer hadert Spock mit den beiden Hälften seines Charakters, dem Menschen und dem Vulkanier. Und so mancher hat Schwierigkeiten damit, mit seinen Gefühlen gegen Spocks Wände anzulaufen, die er um seine Gefühle herum errichtet hat. Nur in sehr kurzen Momenten gestattet sich Spock, seinen Gefühlen nachzugeben, jedoch nur für sich allein, ohne Zeugen.

Scott und David Tipton haben in den vergangenen Jahrzehnten gut aufgepasst und flechten kleine Abschnitte in Spocks Lebens, die sich nahtlos in das Star Trek Universum einfügen. In diesem vorliegenden Fall von einer reinen Handlung zu sprechen, wäre zu einfach. Es ist eine Charakterstudie von Spock, die viele Facetten offenlegt und vertieft. Der Grund der Reise, den die Tiptons hier zugrunde legen, ist außerordentlich gut gewählt und als Fan lässt sich nur unterstreichen, dass eine solche Stellungnahme zu dem Thema seit langem fehlte, ja, beinahe sträflich vernachlässigt wurde.

David Messina, inzwischen fest im Star Trek Universum angekommen, nach anderen phantastischen Ausflügen zu Vampiren (Angel) zeichnet möglichst exakt und nah an den filmischen Vorlagen. In einer Skizzensammlung im Anhang dieses Comic-Bandes wirken seine Bleistiftvorzeichnungen noch realistischer. Durch die Tuschung gehen Feinheiten verloren, die allerdings manchmal durch die Kolorierung des farbgebenden Trios Elena Casagrande, Federica Manfredi und Arianna Florean zurückgeholt werden.

Eine Episode voll wohltuender Melancholie, unabhängig des Science Fiction Universums, in der sie handelt, ist sie sehr menschlich erzählt, ruhig. Für Fans von Star Trek, die sich einigermaßen auskennen, ist diese Verbeugung vor einer der bekanntesten Filmfiguren sehr gut, alle anderen dürften wenigstens den Grundgedanken der Serie hierdurch erfassen können und werden neugierig auf mehr.

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Links: Homepage von David Messina, davidmessinart.blogspot.com
(Mit vielen Eindrücken seiner bisherigen Arbeiten.)
Homepage von Federica Manfredi, federicamanfredi.blogspot.com

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