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Comic Blog


Donnerstag, 08. April 2010

Prophet 3 – Pater Tenebrarum

Filed under: Mystery — Michael um 20:07

Prophet 3 - Pater TenebrarumAthenais geht es nicht sehr gut. Das Mädchen scheint sich zu verwandeln. Bisher war sie nur mächtig, jetzt wird sie … Keiner weiß es. Es wird machtvoll sein. So viel steht fest. Wer sie jetzt berührt, verbrennt sich. Vielleicht, nach der Verwandlung, wird jener, der sich in ihre Nähe wagt, sterben. Aber, macht das noch einen Unterschied? Die Welt steht nicht am Abgrund. Sie hat bereits mehrere sehr weite Sätze darüber hinaus gemacht. Die Welt befindet sich im Sturzflug, im freien Fall, hin zum endgültigen Aus. Allerdings ist da noch ein Mann, der das Blatt wenden könnte. So unwahrscheinlich diese Annahme auch klingen mag. Der Name dieses Mannes lautet Jack Stanton. Und er kann diese Annahme selbst nicht glauben.

New York ist die Hölle! Einige mögen das heutige New York oder wenigstens das New York der 70er dafür halten, hier allerdings ist es das apokalyptische New York von Mathieu Lauffray, der seinen ungewollten Helden Jack Stanton quer durch die zerstörte Stadt schickt. Wir erinnern uns: Stanton fand etwas sehr altes, das er nicht hätte finden sollen, schrieb darüber und öffnete mit seinem Verhalten der Hölle auf Erden Tür und Tor. Und so ganz langsam dämmert es Jack, dass er die Schuld an diesem unsäglichen Leid trägt.

Aber Jack ist noch etwas anderes: Ein Prophet. Jedenfalls halten ihn die wenigen Überlebenden, auf die Jack traf, dafür. Jack selbst glaubt nicht daran. Er lässt sich treiben, versinkt in Selbstmitleid. Doch Mathieu Lauffray, der das Szenario nicht nur geschrieben, sondern auch gezeichnet hat, lässt Jack keine Zeit dafür. Lauffray hat sich einige Besonderheiten für diese Postapokalypse einfallen lassen.

Ghosts! Geisterhaft ja, aber beileibe nicht so wohl gesonnenen wie es ein Patrick Swayze seinerzeit war. Und nicht nur das: Mit dem Heuler hat Mathieu Lauffray ein unheimliches Wesen hinzu erfunden, das den Unheimlichkeitsfaktor um noch einige Stufen in die Höhe schraubt. Insgesamt schafft Lauffray mit seinem Design der Dämonen und Titanen, Dämonen, größer als Wolkenkratzer, eine Umgebung, die ein starkes Leinwandgefühl besitzt. Wer schon einmal Designvorlagen für phantastische Kinostreifen gesehen hat, wird hier einen ähnlichen Effekt erleben. Auch lassen sich leicht Parallelen zur Optik eines Storyboards herstellen.

Aus diesem Grund, der absolut filmischen Erzählweise, jagt die Handlung voran. Der Blick rast auf die fremden Geschöpfe zu oder sieht sich einem Überblick gegenüber, den sich ein Roland Emmerich für einen seiner Katastrophenfilme ausgedacht haben könnte. Bei allen technischen Parallelen hat Mathieu Lauffray hier aber seine ganz eigene Geschichte kreiert. Denn der Einfallsreichtum, der als Basis der Handlung zugrunde liegt und für ständig neue Überraschungen sorgt, ist sehr gut. Der Heuler, ein Wesen, das zwar optisch einzuordnen ist, dem aber ansonsten sämtliche Vergleichsmöglichkeiten fehlen, besticht durch seine Präsenz, sein langsames und unaufhaltsames Vorwärtsschreiten. Das ist, neben vielen anderen Geschehnissen, perfekter Grusel.

Die Strichtechnik ist weiterhin klassisch, mit feinen bis groben Tuschestrichen ausgeführt. Schwarz wird großzügig eingesetzt, Farben werden verhalten aufgetragen und dienen eher einer atmosphärischen Stütze als zur genauen Wiedergabe der Wirklichkeit. Auch diese Technik ist filmisch. Es reduziert, bringt auf den Punkt und wird, vergleicht man die einzelnen Seiten, sehr sorgfältig auf jede Szene abgestimmt.

Für Freunde des Phantastischen und des Horrors eine große Empfehlung. Hier findet Action wohl dosiert statt, eine Handlung steht im Vordergrund. Es ist mysteriös, überraschend und spannend. Kommende Publikationen in diesem Genre haben sich an dieser Geschichte zu messen. 🙂

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