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Comic Blog


Samstag, 20. März 2010

Yiu – Die Apokalypse 3

Filed under: SciFi — Michael um 21:08

Yiu - Die Apokalypse 3Die Kreatur lebt. Der Anti-Christ. Das Monster ist geboren. Jemand wollte, dass es dazu kommt. Und nun ist es an Yiu, diese Misere nicht nur unter den Teppich zu kehren, sondern dieses Ding auch endgültig zu vernichten. Die Welt besteht bereits aus Chaos. Dieses Wesen, das aus einem tiefen Schacht voller Flüssigkeit herauftaucht, ist lebendes Chaos. Tod und Vernichtung marschieren Seite an Seite. Yiu ist eine Meisterin ihres Faches, des Tötens, dennoch ist es fraglich, ob sie diese Monströsität aufhalten kann. Deshalb geschieht etwas für die junge Frau sehr Ungewöhnliches. Sie soll im Team arbeiten.

Die Saga um die Entstehung dieser furchtbaren neuen Zivilisation, die diese Definition überhaupt nicht verdient, geht in die dritte Runde. Das Tier ist erwacht. Oft beschworen in Apokalypsen und Offenbarungen bahnt sich nun ein neues Ungeheuer seinen Weg. Wer allerdings glaubt, er habe nach Omen, Die Prophezeiung, Warlock oder Exorzist alles über Teufel und Teufelchen gesehen, der täuscht sich gewaltig. Denn gewaltig ist das, was Tehy und J.M. Vee sich hier ausgedacht haben. Man könnte, betrachtet man sich das Ausmaß der Zerstörung in den Bildern als die Emmerichs des SciFi-Horror-Comics bezeichnen.

Das Tier selbst ist nackt, neu geboren zwar, aber alles als gut beieinander. Man mag sich an einen dämonischen Titanen erinnert fühlen. Die Ansichten, auch die Gewalt des Wesens sind nichts im Vergleich zu dem, das im Laufe der Handlung noch auf den Leser zukommt. Nachdem Yiu für ihren Auftrag instruiert worden ist und sich mit ihrem Team zwangsweise auf den Weg macht, darf der Leser den mörderischsten und auch spektakulärsten Angriffsflug in einem Comic miterleben, wie es ihn vorher noch nie zu sehen gab. Und niemand sollte glauben, dass mit Erreichen des Zielortes schon das Ende der Fahnenstange ebenfalls erreicht ist. In diesem Triathlon der Killer, diesem Iron Womanexplodiert es, schießt es, knallt es, jagt es durch die Luft und in die Luft, spritzt es Feuer und Blut, wie es kaum zu beschreiben ist.

Aber eben nur kaum. Ein neulich erst gelerntes Wort passt sehr gut auf diese Art Geschichte: Seitenumblätterer (engl. Pageturner). Tehy und J.M. Vee behalten uneingeschränkt den Überblick. Die Action, die sich hier abspielt, ist mit sehr großer erzählerischer Sicherheit choreographiert. Mit Nicolas Guenet haben sie den passenden Tänzer dazu gefunden.

Guenet erschafft kleine Gemälde, stark Heavy Metal geprägt, sehr aufwendig, mit einer grafischen Technik wie sie auch den Hildebrandt-Brüdern zueigen war. Guenet arbeitet deckend, nicht lasierend, wie es bei Zeichnern der Fall ist, die mehr mit Aquarellfarben oder Gouache umgehen. Der Farbauftrag ist milchig, zuweilen auch wie fein aufgesprüht, insbesondere bei Hintergründen, um eine feinere Struktur zu erreichen. Bis auf sehr wenige Ausnahmen sind seine Farben eher zurückhaltend, etwas dunkler. Grelle Ausflüge wie ein leuchtendes Blau, mit dem das Tier emporsteigt, finden sich nur zur Unterstreichung einer Besonderheit.

Die technische Ausführung wie auch der Aufwand sind absolut beeindruckend, einzig werden sich Fans von eher traditioneller Science Fiction mit den Darstellungen nicht anfreunden können. Wer Filme wie Event Horizon noch anschauen konnte, muss sich auf die ungefähr hundertfache Dosis des dort gezeigten Horrors einstellen.

Weiterhin nichts für Zartbesaitete! Aber: Was für eine Achterbahnfahrt! In Sachen Action und Aufbau hat gerade diese dritte Epsiode Vorbildcharakter. Dergleichen will auch gelernt sein, mag man vom Szenario halten, was man will. Wer Heavy Metal oder F.A.K.K. 2 mochte, liegt hier höchstwahrscheinlich goldrichtig. Alle anderen: Mal einen vorsichtigen Blick riskieren. 🙂

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