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Comic Blog


Dienstag, 20. Oktober 2009

Die Abenteuer von Buck Danny 46

Filed under: Abenteuer — Michael um 20:11

Die Abenteuer von Buck Danny 46 - Verschollen in AfghanistanÜbungsflüge: Eigentlich müssen gestandene Piloten wie Buck Danny und sein texanischer Freund Sonny nicht mehr üben. Die Liste ihrer Erfahrungen ist lang. Mehr als einmal sind sie dem Sensenmann von der sprichwörtlichen Schippe gesprungen. Für den nächsten Einsatz jedoch sind keine Jagdflugzeuge eingeplant, sondern viel behäbigere C 130 Hercules Transportmaschinen. Ziel: Afghanistan. Auftrag: Aufspürung eines verschollenen CIA-Agenten. Geheimeinsätze sind für das Team um Buck Danny nichts Neues, trotzdem sind sie weit davon entfernt, dies für einen Routineauftrag zu halten.

Ihre professionelles Herangehen ist berechtigt. Gleich bei ihrer Ankunft machen sie die Bekanntschaft mit den örtlichen Gegebenheiten. Hier scheint jeder die Hand aufzuhalten. Ein örtlicher Kriegsherr zweigt sogleich seinen Anteil an den Hilfsgütern ab, die eigentlich für ein Dorf gedacht sind, das dringend auf diese Güter angewiesen ist. Aber Buck Danny und seine Mitstreiter haben einen Auftrag. Mit den Ungerechtigkeiten im System können sie sich nicht aufhalten. Ihre Nachforschungen, das zeigt sich sehr bald, sind schon gefährlich genug.

Francis Bergese übernahm den Staffelstab bei Buck Danny vom leider verstorbenen Comic-Künstler Victor Hubinon. Zuerst zeichnete er nur die Titelbilder, bevor der die grafische Umsetzung komplett übernahm. Von Hause aus ist Bergese ein geborener Illustrator mit der Pingeligkeit eines technischen Zeichners. Seine Buck Dannys noch technischer und präziser als die Bilder eines Roger Leloup (Yoko Tsuno).

Die Fliegerei zu mögen, ist kein Muss bei Buck Danny, aber im Laufe der Serie wie auch dieser Geschichte kann man sich als Leser der Faszination an dieser Materie schwer entziehen. Ein Flugzeug ist hier mehr als nur ein Gerät zur Fortbewegung in der Luft. Es ist eine Serie für all jene, die Spaß hatten an Papa Boyington, an Top Gun und die für Technikabenteuer im Stile der Romane von Clive Cussler (z.B. Der Todesflieger, Hebt die Titanic) zu haben sind. Passend dazu werden aktuelle politische und geografisch relevante Themen aufgegriffen. Hier ist es der Konflikt in Afghanistan, von dem weder in der Realität noch in dieser vorliegenden Handlung so keiner richtig zu sagen vermag, wo und wie die Machtverhältnisse in diesem Land eigentlich liegen.

Ein Durcheinander herrscht in der Kulisse dieser Abenteuers. In der Handlung hingegen hat Bergese stets die Fäden in der Hand. Buck Danny ist der kühle Held, herzlich zwar, aber auch immer beherrscht. Hätte früher jemand an eine Verfilmung gedacht, wäre Lex Barker in der Titelrolle ein guter Kandidat gewesen. Sonny, der kleine rothaarige Texaner, ist für den Humor verantwortlich. Sonny baut Mist, ist respektlos, aber, wie alle anderen auch, ein guter Freund, der alles für seine Freunde macht. Flieger, das sind Männer und nichts geht über die Freundschaft unter Männern.

Die Figuren sind einfach konstruiert, aber sie bleiben nachhaltig in Erinnerung. Es sind keine Selbstzweifler auf der Suche nach ihrem wahren Kern. Die hier wissen noch, was Sache ist. Ein wenig sind Buck und seine Freunde die Kavallerie und die kommt, wie man weiß, nie zu spät.
So erzählt Bergese ebenso geradeaus, aber nicht durchsichtig. Er schlägt auch Haken, baut Schwierigkeiten ein, lässt Probleme einfließen, die nicht immer spektakulär sind, den Leser doch am Ball bleiben lassen.

Grafisch gibt es keine Experimente. Bergese, der früher als Illustrator auch für die Modellbaufirma Heller arbeitete, arbeitet jede Ansicht penibel heraus. Nach seinen Grafiken ließen sich sofort Modelle erstellen, so fein und genau sind seine Figuren herausgearbeitet. Eine ebenso fein schattierte Kolorierung, die niemals in extreme Kontraste ausartet, unterstützt eine scharf abgegrenzte Optik. Das gilt sogar für Gesichter. Selbst diese scheinen mit dem Lineal gezogen worden zu sein.

Ein meisterlicher Comic: Eine klar erzählte Geschichte in perfekter Optik und Gestaltung. Francis Bergese hat auf seine alten Tage noch einmal eine Messlatte geschaffen, an die viele seiner Kollegen nicht herankommen. Klasse! 🙂

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