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Comic Blog


Montag, 27. April 2009

Die Waffen des Meta-Barons

Filed under: SciFi — Michael um 20:37

Die Waffen des Meta-BaronsDie acht Intra-Schläfer erwarten den Meta-Baron bereits sehnsüchtig. Das Meta-Schiff nimmt Kurs auf das Herz des Universums. Der Meta-Baron kann sich nicht erklären, was er dort soll. Weder Krähe noch Onko, die treuen Begleiter des Meta-Barons, können sich das fehlende Gedächtnis ihres Herren erklären. Onko, der kleine Roboter, erläutert seinem Meister, dass die Intra-Schläfer auf den Omnigraal warten. Damit kann der Meta-Baron noch weniger anfangen. Die nicht minder kleinen Mönche wollen indes gerne dafür sorgen, dass der Meta-Baron sein Gedächtnis zurückerhält. Denn es ging um nichts anderes, als um die Beschaffung einer Waffe.

Namenlos. So wird der Meta-Baron auch gerufen. Doch bevor er der Krieger war, der sich mit Schläue, Geschick und unfassbarer Macht gegen seine Feinde stemmte und sie besiegte, war er ein Knabe, der in der Ausbildung seines Vaters alles lernte, was ihm später zum Rüstzeug wurde. Ein Leodactylus wird zum lebenden Übungsobjekt. Diesem gigantischen fliegenden Raubtier, stärker als eine Armee, stellen sich Vater und Sohn nur mit jeweils einem Dolch bewaffnet. Kurz nach dieser Aufgabe steht die letzte Prüfung an, jene, der sich alle Meta-Barone stellen müssen.

Vier heilige Waffen werden den Meta-Baron zum mächtigsten Krieger des Universums machen. Und zwei großartige Künstler werden die Geschichte von Alexandro Jodorowsky umsetzen. So könnte man es als Leser denken, nachdem die letzte Seite gelesen und angeschaut wurde und man erst einmal tief durchatmen muss, da man doch glaubte, die Liste der Spitzenkünstler, die sich mit dem von Jodorowsky geschaffenen Universum beschäftigen können, sei endlich und sehr kurz.

Mit Travis Charest und Zoran Janjetov wird diese Liste nun verlängert und beide bieten auf ihre Art Einblicke in dieses Universum, unterschiedlich, in gewisser Weise gegensätzlich, aber jeder auf seine Art sehr gut.

Travis Charest ist Hyperrealist, auf seine Art mit Schnörkeln und Beiwerk auch ein wenig dem Jugendstil zugetan. Bei aller Dramatik, bei allem Perfektionismus, auch in düsteren Szenen haftet seinen Bildern stets etwas Heiteres an. Das mag mit dem leicht glatten und puppenhaften Aussehen zu tun, mit dem der Meta-Baron visualisiert wird. Die weitaus älteren Schläfer sind einer Versammlung alter Zauberer nicht unähnlich. Mit seinen Cover-Arbeiten zu Star Wars bewegte sich er sich auch auf dem Gebiet der phantastischen Science Fiction. (Und natürlich mit seinen Arbeiten zu WildC.A.T.S. und X-Men.)

Hier wie dort ist sein Hang zum Photorealismus unübersehbar. Was er aus den Grafikprogrammen herauszuholen vermag, ist vergleichbar mit den Arbeiten von Vukasin Gajic, der mit seinen Bildern in Experiment Alpha unbestritten Maßstäbe setzte. Allerdings sind Bilder dieser Art auch zeitaufwendig. Das Ergebnis hingegen ist von unglaublicher Qualität. Der Kampf des Meta-Barons mit den Echsenwesen ist dergestalt, dass er drei-, vier- oder fünfmal so groß abgebildet werden könnte, ohne optisch an Qualität zu verlieren.

Leider konnte Cherest seine Arbeit am vorliegenden Album nicht beenden. Der Zeitaufwand stand irgendwann nicht mehr in Relation zu einer Fertigstellung. Also sprang Zoran Janjetov in die Bresche, ebenfalls ein Nacheiferer von Moebius wie Charest, aber mit einem deutlich schnelleren Strich und auch einem Moebius optisch zugewandter, aber auch eigenständig. Mit seinen Bildern könnte er auch sehr gut die X-Men umsetzen. Seine Bilder haben ein wenig Ähnlichkeit zu den Werken von Steve Dillon (Preacher, Wolverine). Im Meta-Baron-Universum konnte Janjetov ausreichend Erfahrungen mit seinen Arbeiten an den Techno-Vätern und der Vorgeschichte zum Incal sammeln. Janjetovs Bilder wirken anders, sind anders, doch durch die szenische Umklammerung der Bilder von Cherest wird aus dieser Konstellation ein künstlerisches Konstrukt und bewährt sich sehr gut, da es neue Spannung erzeugt.

Ein feiner Ausflug in das Leben des Meta-Barons, mit einer Optik, die sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen kann und ein ganz besonderer Höhepunkt innerhalb der kompletten Saga ist. Toll. 🙂

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