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Comic Blog


Dienstag, 10. Februar 2009

Clone Wars 3 – Das letzte Gefecht um Jabiim

Filed under: SciFi — Michael um 19:49

Star Wars - Clone Wars 3 - Das letzte Gefecht um JabiimDie Planetenoberfläche ist zerfurcht, voller Matsch. Es regnet unaufhörlich. Dennoch setzen die Klontruppen unter dem Befehl von General Kenobi ihren Vormarsch fort. Aber Alto Stratus, der Oberbefehlshaber der Separatistentruppen von Jabiim, macht es den Klontruppen nicht leicht. Zu tiefe Wunden haben die Versäumnisse der Republik bei den Bewohnern von Jabiim hinterlassen, um noch auf Hilfe zu hoffen. Lieber streben sie die Unabhängigkeit an. Die Angriffe der Aufständischen haben die Reihen der Klontruppen weit auseinander gezogen und geschwächt. Entgegen des Rats seiner Soldaten hat sich Kenobi in die Falle locken lassen. Plötzlich kommt ein Funkspruch Anakins. Der Feind greift das Hauptlager an!

Die Verluste werden immer höher. Beide Feindparteien werden sich auf dem Schlachtfeld immer ähnlicher. Die Lage wird für beide Seiten immer verzweifelter. Die Jedi, besonders die Padawane werden in eine Situation getrieben, die sie an den Grundsätzen des Ordens zweifeln lässt. Bald schon sind sie bereit aufzugeben – alles, nicht nur den Kampf, sondern auch ihr Leben. Zu allem Überfluss ruft der Oberste Kanzler die verbliebenen Truppen zur Evakuierung auf.

Tag auf Tag lässt Autor Haden Blackman auf die Jedi und ihre Soldaten wie Hammerschläge niedergehen. Der nächste Tag ist schlimmer als der vorherige. Es werden keine Siege errungen, dafür sind sie zu teuer erkauft. Die einstige Euphorie, das Wissen um die Richtigkeit des eigenen Tuns ist einem bloßen Kämpfen um Leid und Leben gewichen. Selten war im Action-geladenen Clone Wars-Umfeld die Stimmung derart trostlos.

Diese Stimmung gipfelt im Tod dreier junger Jedis. Zwei von ihnen sterben mehr oder minder freiwillig unter dem Einschlag einer Raketensalve. Er ist zu kraftlos, um die Salve abzuwehren, sie will ihn nicht alleine sterben lassen, obwohl er ihr die Möglichkeit zur Flucht verschafft hätte. Eine dritte Jedi stirbt, als sie Rache nehmen will für all das Leid und Grauen, dass sie während der Kämpfe miterleben musste. Wie in einem Szenario von Hermann Melville reißt auch hier der Feind seinen Widersacher mit in den Tod.

Als Zeichner für dieses Kriegsdrama inmitten sonst eher oberflächlichen Gesamtszenarios zwischen Episode III und Episode IV konnte Brian Ching gewonnen werden. Ching wurde mit seinen Arbeiten an Tomb Raider, Witchblade oder auch der Magdalena bekannt. Auch im Star Wars-Universum hat er bisher einige bemerkenswerte Arbeiten abgeliefert.

Brian Ching gehört zu der Sorte Zeichner, die sich dem Realismus verschrieben haben. Seine Menschen sind zwar ein wenig überirdisch, aber damit reiht er sich hinter Größen wie Dan Jurgens, Jim Lee, Terry Dodson oder Michael Turner ein. Ching hat immer ein wenig Grundähnlichkeit in seinen Figuren, eine Schwäche, die vielen guten Zeichnern zueigen zu sein scheint. Dies lässt aber vielleicht auch mit dem zeichnerischen Alltag erklären. Im Tagesgeschäft verhelfen Grundformen und –stile zu einer schnelleren Umsetzung. Und wenn diese so toll und exakt ausfallen wie bei Ching, mag man als Leser eine solch kleine Schwäche gerne verzeihen.

An der Art und Weise und der daraus resultierenden Wirkung, wie Ching diesen Kriegsschauplatz optisch aufbereitet, erkennt man als Leser schnell den Unterschied zu bisherigen Star Wars Veröffentlichungen. Diese waren nicht gewaltfrei – schon gar nicht jene Geschichten zum Thema Clone Wars – doch hier wirkt die Gewalt echter, soweit sich das von einem Space Opera Szenario sagen lässt. Der Fan mag sich ein wenig aufgrund der Härte an den Roman Mace Windu und die Armee der Klone erinnert fühlen.

Optisch nicht weniger gelungen die von Jan Duursema gezeichnete Abschlussepisode, die allerdings mit dem Letzten Gefecht um Jabiim nichts mehr zu tun hat. John Ostrander schickt seinen Helden Anakin Skywalker auf den Planeten Aargonar. In der Episode Der Sturm vor dem Sturm steht ihm ausgerechnet ein Jedi-Meister aus dem Volk der Tusken zur Seite. Anakin, der diesem Volk immer noch den Tod seiner Mutter anlastet, macht es sich nicht leicht an der Seite von A’Sharad Hett.
Duursema zeichnet diese kleine Geschichte mit der von ihm gewohnten Akribie. Er legt wie Ching einen hohen Wert auf den Realismus seiner Zeichnungen. Auf seine besitzen eine große Sogkraft, stets sind die Seiten optisch sehr ausgewogen und zeugen von einer tollen Sichtführung des Lesers.

Das letzte Gefecht um Jabiim bringt einen sehr düsteren Realismus in die Space Opera zurück. Wer ein hartes Science Fiction Abenteuer bevorzugt oder sehen will, wozu Star Wars erzählerisch auch fähig ist, sollte einen Blick riskieren. 🙂

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