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Comic Blog


Montag, 15. September 2008

Madame Mirage 2

Filed under: Superhelden — Michael um 20:14

Madame Mirage 2Fast Food ist nicht gut für die Gesundheit. So ein Hot Dog mit allem, Sauerkraut und seltsamen Saucen, besonders wenn sie mit Botox in hoher Konzentration versetzt sind, können dem menschlichen Organismus schon mal den Garaus machen. Tom Ragg ist tot. Was Tom nicht wusste: Er war nur ein Köder. Auf der Gegenseite glaubt man, dass Madame Mirage diesen Köder mit Pauken und Trompeten geschluckt hat, aber jemand, der sich mit Gangstern der übelsten Sorte anlegt, ist nicht so dumm zu glauben, dass sich diese Gangster nicht auch Gegenmaßnahmen überlegen würden.

Madame Mirages Gegner hat sich einen passenden Namen ausgewählt: MousetrapDer erste Achtungserfolg, den Madame Mirage gegen das Syndikat erzielte, hat die Gangster arg nervös werden lassen. Autor Paul Dini hat eine Schurkenjägerin geschaffen, die keine Gefangenen macht. Der Lockvogel, der ihr vor die Nase gesetzt wird, beißt in seinen Hot Dog, noch voller Genuss, nur um im nächsten Augenblick zu spüren, wie das Botox seine Arbeit macht. Als Mittel zur Gesichtsstraffung durch die Lähmung von Gesichtsmuskeln durchaus beliebt, ist es im Bereich der Atemmuskulatur eher hinderlich.

Für Mirage ist alles ein großes Spiel. Ihr Äußeres ändert sie mit einem Fingerschnippen – jedenfalls in dieser Geschwindigkeit. Man könnte sie als einen modernen Fantomas bezeichnen, nur überaus weiblich und kurvenreich, darüber hinaus auf der richtigen Seite des Gesetzes stehend, dafür aber auch als Richter und Henker in einer Person.

Kenneth Rocafort hat Madame Mirage ein sehr modisches Outfit beschert, laufstegverdächtig gut, knapp geschnitten und mit dem nötigen Dekolleté, das einen richtigen Gangster natürlich nicht lange ablenkt. Das weiß auch Madame, die auch mal ein Double vorschickt und über die Klinge springen lässt. Beide Seiten verwenden ihre Lockvögel. Mirage handelt nach der Prämisse: Mitgefangen, mitgehangen.
Die Bilder sind verhalten brutal. Madame Mirage zieht zwar mit einer Art chirurgischer Präzision zu Felde, aber sobald sie zuschlägt, muss es effektiv sein – was nichts anderes als tödlich bedeutet. Entsprechend fallen die Todesszenen aus, nicht übermäßig blutig, aber sie verheimlichen auch nichts. Der Gegensatz von Brutalität und wunderschönem Jäger macht einen Teil des Reizes der Reihe aus. – Doch wer weiß? Vielleicht ist diese wunderschöne Larve, die Madame präsentiert, auch nur dahergezaubert.

Eine spannende Episode. Es ist aber empfehlenswert, die erste Folge als Einstieg gelesen zu haben, da etwas Grundwissen der Serie Voraussetzung ist. Gangster, Superhelden und Thriller erfreuen sich mit Madame Mirage einer weiteren Variante, die einen zusätzlichen Blickwinkel ins Spiel bringt. Wer es etwas weniger ernsthaft, mit etwas mehr Charme mag, doch nicht weniger dramatisch, sollte einen Blick riskieren. 🙂

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