Krieg! Menschen und Zwerge stemmen sich gegen die Horden des Chaos. Von einem Augenblick zum nächsten verwandelt sich der Boden in ein Schlachtfeld aus Tod und Blut. Und langsam steigert sich die Angst, denn die Allianz aus Menschen und Zwergen kann den Ansturm der Monster nicht standhalten.
Tapferkeit und Heldenmut ist nicht alles. Auch Kriegswaffen wie Kanonen sind nicht dazu in der Lage, das Kriegsglück lange auf der Seite der Allianz zu halten. Dabei hatte alles so zuversichtlich begonnen. Die Verteidigung schien möglich, ein Zurückwerfen der Horde machbar. Aber das war vor wenigen Minuten, jetzt gewinnt der Feind die Oberhand.
Der Kampf tobt heftig und kurz. Am Ende heißt es nicht Rückzug, sondern Flucht. Sammeln für einen neuen Angriff, so denn jemals die Hoffnung auf einen Sieg besteht. Franz läuft durch den Wald, das dichte Gehölz, gejagt von seinen eigenen inneren Dämonen, die ihm diese Flucht drastisch vorwerfen. Als er erwacht, findet er in einem Spital verletzte Kameraden um sich herum versammelt.
Zunächst scheinen die Männer die Sicherheit dieser Zuflucht für eine gute Genesung nutzen zu können. Aber warum verabreicht man ihnen nächtens ein Betäubungsmittel? Was ist das überhaupt für ein Spital?
Franz kommt vom Regen in die Traufe.
In einem Szenario der finstersten Vergangenheit schicken die beiden Autoren Dan Abnett und Ian Edginton die Allianz gegen die Chaos-Horden. Gerade als der Leser glauben kann, er kann mit dem Gesehenen dieser Schlachtenschrecken umgehen, zeigt sich, dass noch schlimmere Feinde und Gräuel in dieser Fantasy-Welt gibt.
Kampf und Horror stehen im Zentrum dieses Szenarios, gerade so, wie es der Spieler auch von dem beliebten Tabletop-Spiel Warhammer her kennt. Mit Franz folgt der Leser einem menschlichen Kämpfer der Allianz geradewegs in die nächste Falle, wo nicht der Krieg, aber das Grauen wartet. Neben den Chaos-Horden warten Vampire und untote Skelette auf die erschöpften Krieger.
Abnett und Edginton gestalten eine höllische Achterbahnfahrt. Die Pausen zwischen den einzelnen Abschnitten sind kurz. Schnell fährt die Erzählung fort, nimmt andere Blickwinkel auf und wechselt auch die Hauptfigur. Nachdem ein menschliches Schicksal nach der Schlacht näher beleuchtet wurde, ist es kurz darauf ein Zwerg, der in der Arena zur Belustigung des Feindes kämpfen muss.
Die Brutalität spiegelt nur das Aussehen der Horden-Mitglieder wider, die weitaus furchtbarer wirken als die eher glatt gebügelten Monster aus dem allseits beliebten Herrn der Ringe.
Optisch machen all die Kämpfe einiges her und scheuen sich auch nicht in den Auswirkungen der Gewalt ins Detail zu gehen. Rahsan Ekedal zeichnet mit der Freude am Detail, wirft seine Figuren gerade in Kampfszenen in dynamisch aussehende Posen, gerade so, als seien Momentaufnahmen einer Kampfszene überzeichnet worden.
Schließlich, nachdem die Gewalt etwas ruht (aber nur etwas), wird es nicht nur gruselig. Wie es sich für ein Rollenspiel gehört, finden sich verschiedene Streiter zusammen. Menschen, Zwerge, ein Magier nebst Greif gehören dazu.
Die Phantastik der Erzählung wie auch der Bilder reißt mit. Das Weiterblättern wird zu einem Muss. Das offene Ende zwingt zum Weiterdenken, obwohl bei der Übermacht des Feindes es keine Frage ist, was nun weiter geschehen wird.
Ein Kriegsepos in Fantasy-Gefilden, gewaltig, gewalttätig, düster. Das ist Warhammer, wie es die Spieler selber erleben können, vielleicht ein wenig tiefer gehend, aber letztlich ohne Wenn und Aber erzählt. Abnett und Edginton kennen sich aus. Mit Ekedal wurde ein perfekter Zeichner gefunden. Nichts für schwache Nerven.
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