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Comic Blog


Montag, 23. Juni 2008

Asterix in Amerika

Filed under: Comics im Film — Michael um 18:59

Asterix in AmerikaDer Zaubertrank geht zur Neige! Schuld daran hat mal wieder eine kleine Rauferei der Dörfler aus der kleinen Bastion unbeugsamer Gallier – die allerdings ohne Zaubertrank nicht mehr ganz so unbeugsam sind.
Aber ein großes Problem stellt auch dies nicht dar, schließlich ist Miraculix, der Druide, jederzeit in der Lage, einen neuen Trank zu brauen. Dazu braucht es nur einige Zutaten aus dem Wald und ein wenig frischen Fisch. Für letzteres sollen Asterix und Obelix sorgen.

Während die beiden auf dem Meer sind, braut sich ein Sturm zusammen. Ein echter ebenso wie ein sinnbildlicher. Denn im Wald wird Miraculix gefangen genommen und entführt. Den Druiden zu töten, trauen sich die Römer nicht, aber es gibt auch noch andere Mittel, um den gefährlichen Gallier loszuwerden: Man schmeißt ihn über den Rand der Welt.

So finden sich Asterix und Obelix nicht nur auf einer großen Überfahrt wieder, sondern auch auf einer Verfolgungsjagd, die sie in ein äußerst merkwürdiges Land führt, mit seltsam sprechenden dunkelhäutigen Menschen, komischen Dorfgegenständen wie Marterpfahle und vielem mehr.

Nach Motiven aus dem 22. Asterix-Band Die große Überfahrt kam 1994 Asterix in Amerika auf die Kinoleinwand.
Peer Augustinski, Comedy-Urgestein aus der Zeit der Klimbim-Familie, spricht Asterix. Für Obelix ist Ottfried Fischer zuständig. Fischer, als Synchronstimme eher selten vertreten, spricht einen gemütlichen Obelix und dies ganz ohne bayerischen Dialekt in der Stimme. Augustinski hingegen verkörpert einen ernsthaften Asterix, eben ganz so, wie er sein sollte, denn Asterix ist und bleibt ein richtiger Krieger, ganz gleich wie klein er ist.

Im Gegensatz zur großen Überfahrt ist auch Miraculix mit von der Partie. Im Comic nur am Anfang und Ende zu sehen, gehört der Druide hier zum Trio, das nach Amerika verschlagen wird. Ralf Wolter (der Sam Hawkens aus Winnetou) spricht einen ehrenvollen und furchtlosen Miraculix. Neu in dieser Geschichte sind die römischen Erzfeinde Julius Caesar und Lucullus. Letzterer wird bitterböse von Michael Habeck angelegt. Comic-Fans werden ihn auch als die Stimme des Clowns in Spawn in Erinnerung haben. Ha-Tschi, die Indianerin, der Obelix das Leben vor den Bisons rettet, erhält ihre Stimme durch Kristiane Backer, deren Zeit bei MTV beinahe schon vergessen ist.
Als Erzähler kommt der im Zeichentrickfilm erfahrene Harald Juhnke zum Einsatz.

Stimmlich passt es also und optisch wurden mit diesem Film für Asterix-Filme neue Maßstäbe gesetzt. Gleich zu Beginn befinden wir uns im Anflug auf die Pizza Erde. Einer Scheibe gleich (aber ohne Schildkröte und Elefanten) schwebt sie durch das All, während sich an ihren Rändern die Ozeane ins Nichts ergießen.
Aber entgegen der lucullischen gemeinen Planung fliegt der Druide nicht über den Rand, sondern an Land. Im Comic wie im Film erinnern diese Indianer sehr an die frühen Wildwest-Ausflüge von Uderzo und Goscinny, wie sie uns schon in Umpah-Pah gezeigt wurden. Die gesamte Szenerie macht in Amerika einfach nur Spaß beim Anschauen, während die kleinen Seitenblicke in die Heimat beinahe stören – natürlich nur beinahe, denn den Rest der unbeugsamen Gallier mag man auch nicht missen.

Im bedrohten und von den Römern umzingelten Dorf ist das Szenario viel bekannter, aber auch komisch. Noch haben die Gallier Zaubertrank und die armen Römer, die zum Testen vorgeschickt werden können einem schon Leid tun.
Optisch sind die Übersichten des Dorfes wie auch in Amerika wunderbar gelungen und würden sich bestimmt auch gut als Poster machen. Die große Überfahrt selbst, der große Sturm, wurde per Computer realisiert, eine Neuerung in der Asterix-Reihe, die angesichts der Achterbahnfahrt auch nötig war.

Eine gelungenes Leinwand-Abenteuer, nicht ganz mit dem Charme der Comic-Vorlage behaftet, aber insgesamt eine vergnügliche Umsetzung eines der ungewöhnlichsten Asterix-Abenteuer mit vielen eigenen Einfällen.

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