Homer ist zu dick. – Gut, das ist keine Neuigkeit, aber inzwischen ist er gefährlich dick. So dick, dass selbst Maggie auf einer ihrer Kinderzeichnungen die aufgedunsene Gestalt ihres Vaters im Vergleich zu ihren anderen Verwandten perfekt erfasst.
Homer beschließt schweren Herzens gegen seine Fettleibigkeit anzugehen. Die Notwendigkeit dafür muss aber erst einmal verinnerlicht werden, denn sein Arzt empfiehlt ihm Sport und Sport, so Homers Gedankengang, ist doch eigentlich etwas für Sträflinge.
Ist der Wille auch vorhanden, bedeutet das noch lange nicht, dass er auch stark genug ist. Und so locken die Versuchungen für Homer an jeder Ecke. Auch die Mitgliedschaft bei den Anonymen Fettleibigen hilft da nicht besonders weiter, zumal die versammelte Mannschaft Homer den Tarnnamen Ernesto nicht abnehmen will.
Schließlich nach einer qualvoll erscheinenden Ewigkeit fällt Homer vor Erschöpfung in einen tiefen Schlaf. Und träumt. Einen Alptraum. Und plötzlich ist Homer auf der Flucht. Er ist der letzte Dicke auf der Welt!
Chuck Dixon hat mit The Last Fat Man eine feine Parodie auf die amerikanische Lebensart mit ihrer merkwürdigen Ernährung geschrieben. Dazu verwendet er nicht nur bekannte Versatzstücke wie die Anonymen Alkoholiker und die Gewichtswächter. Er mischt auch neuere Horror-Szenarien wie I am legend, Resident Evil, Die Körperfresser kommen oder 28 Days Later unter (Es gibt irgendwie ganz schön viele Filme dieser Art.).
Einige Traumsequenzen sind nicht so ganz einfach zu verstehen. Manchmal muss man es als Leser einfach so hinnehmen. Anders ist es nicht zu erklären, dass Chewbacca, seines Zeichens ein Wookiee, mal eben durch das Bild heult. (Na, eigentlich macht er Hruu! Waauuuu!, aber jeder Star Wars-Fan wird das als Wookiee-Heulen deuten können.)
Der Wahnsinn hat in Springfield wieder Methode. Das beweist auch das beiliegende Poster, auf dem sich allerlei Superhelden ein Stelldichein geben und damit ein weiteres Genre durch den Kakao ziehen.
Und alle Leser dürfen einmal raten, welche Szene verhohnepipelt wird, wenn Mr. Burns ohne Schutzanzug in die Reaktorkammer geht.
Zeichnerisch bleibt alles im gewohnt guten Rahmen. Die gestalterischen Vorgaben erlauben eben keine Experimente und so sehen die Bilder von John Costanza ebenso aus wie die Bilder von Phil Ortiz. Die schräge oder Seitenansicht von Homer gehört zu den häufigsten Abbildungen, da überrascht es dann schon, den gelben Familienvater auch einmal von vorne zu sehen.
Fleischfressende Zombies? Riesige Frauen? Irre mit Superkräften?
Nein, nur überaus schlanke Gelblinge erwarten Homer nach dem nuklearen Supergau. Das ist absolut vergnügliche Kurzweil! Eigentlich wie immer, nur diesmal noch ein wenig besser als sonst. 😀