Die Darkness geht zum Angriff über. Die beiden Wachen, die am Ufer aufgestellt wurden, können sich als letztes Erlebnis auf Erden von der Effizienz dieses Vorgehens überzeugen.
Dominic kann auf die fragenden Rufe seines Partners keine Antwort mehr geben. Vor dem Licht des nahen Leuchtturms entscheidet sich das Schicksal der Männer. Und Jackie Estacado hat gerade erst mit seinem Rachefeldzug begonnen.
Vom Turm aus entdecken weitere Wachen das Geschehen. Aber die Zeit reicht nicht einmal für einen Hilferuf. Die Darkness ist gründlich. Irgendwann fällt bei allen Beteiligten der Groschen. Er ist hier.
Flutlichter werden eingeschaltet. Onkel Paulie hat gelernt. Das Licht gefällt der Darkness nicht, aber sie ist auch nicht dumm. Als ein riesiger geflügelter Schwarm in der Dunkelheit sichtbar wird, halten die Mafiosi dies noch für Vögel oder Fledermäuse, die von dem ungewöhnlichen Licht angezogen werden. Ein tödlicher Irrtum.
Level 5 – die letzte Runde. Was hat Jackie Estacado nicht alles durchlitten, um an diesen Punkt zu gelangen. Die Autoren Paul Jenkins und David Wohl haben den jungen Mafia-Killer im wahrsten Sinne des Wortes bis hierher durch die Hölle geschickt.
Jetzt geht es auch nicht mehr um eine Entwicklung von Charakteren oder Geschichte. Alle Weichen sind gestellt. Jenkins und Wohl beschäftigen sich nur noch mit dem Finale.
Die Dunkelheit gehört zur Darkness einfach dazu. Mit Mike Choi wurde ein weiterer Zeichner ins Rennen geschickt, der seine Arbeiten gleichzeitig auch tuscht. Im Stile neuerer Darstellungen, bei denen es um Atmosphäre und Schnelligkeit geht sind die Bilder skizzenhafter und nehmen nicht für sich in Anspruch, bis in den letzten Strich hinein perfekt sein zu wollen.
Als vergleichbarer Künstler in dieser Machart können Sean Phillips (Criminal) oder Charlie Adlard (The Walking Dead) herangezogen werden.
Choi gelingen einige beeindruckende Bilder mit Großbildleinwandflair. Wer sich an den Film Van Helsing und flatternden Vampir-Nachwuchs vor Augen hat, kann sich sehr gut den nächtlichen Schwarm vorstellen, der Kurs auf das Mafiosi-Versteck genommen hat.
Stilistisch könnte Jackie Estacado dank Chois Technik auch in Schwarzweiß agieren. Es wäre angesichts der verschiedenen Zeichenstile in dieser kleinen Reihe ein gelungenes und passendes Experiment geworden.
Die Darklings werden von der Darkness ins Leben gerufen und bedürfen natürlich auch einer gewissen phantasievollen Grundausstattung ihres Herrn. Jenkins und Wohl zeigen einen Estacado, der wie geschaffen ist für dieses Leben, denn nachdem seine Mannen schon einige Vorarbeit geleistet haben, schreitet der Meister selber zur Tat. Zwar verfügt er nur über Kanonen, aber er ist nicht weniger kaltblütig und menschenverachtend und so wird einiges auch der Phantasie des Lesers überlassen und nicht gezeigt.
Das Finale. Jackie Estacado holt sich seine Rache und kann endlich die Mörder von Jenny Romano bestrafen – sowie jene, die ihm auch die ganze Zeit über ans Leder wollten. Knallhart, nichts für Zartbesaitete.