Da besucht Wallace endlich einmal wieder seinen alten Freund Stan Pendlebury – nicht zuletzt, um ihm eine neue Erfindung vorzuführen – da wird sein alter Freund auch schon im nächsten Moment verhaftet. Und plötzlich muss Wallace schauen, wie er den Fußballverein Brimsdale wieder auf die Beine bekommen kann. – Ausgerechnet Wallace! Aber sein Freund Stan sitzt vorerst in Untersuchungshaft. Sein Partner Digby Hedgerow hat die Buchhaltungsaufzeichnungen manipuliert und stets einen Teil in die eigene Tasche gewirtschaftet. Leider war er dabei auch so schlau, um Stan die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben.
Aber du weißt ja, das Entscheidende beim Fußball ist immer noch die Mannschaft.
Und genau mit dieser Mannschaft ist es nicht weit her. Auch nicht mit dem Stadion, den sonstigen Einrichtungen, eigentlich stimmt es bei Brimsdale vorne und hinten nicht. Wallace hat die besten Absichten, aber Respekt will auch verdient sein. Am folgenden Tag legt Wallace los. Der Fufballomat ist erst der Anfang.
Vom Kurzfilm zum Kinofilm und jetzt zum Comic: Wallace und Gromit, ein Glatzkopf und sein Hund, sind fast so etwas wie der Charlie Brown und der Snoopy des ausgehenden alten und des beginnenden neuen Jahrtausends.
Wallace tüftelt die Sachen aus, die Gromit ausprobieren muss – nicht immer will. Allein wer die Geschichte aufmerksam liest, versteht bereits nach wenigen Seiten wieso. Denn Wallace’ Erfindungen sind nicht immer besonders ausgereift. Sie funktionieren, auf die eine oder andere Weise, aber nicht immer gut, zum Leidwesen derer, die sie benutzen oder jener, die in der Schusslinie solcher Erfindungen stehen.
So bezieht der Humor in Fußballfieber, dem Auftakt von Wallace & Gromit-Comics, seine Inhalte aus eben diesen Machwerken von Wallace, die ähnlich eines Schneeballs eine ganze Lawine in Gang setzen.
Die zweite Humorsäule ist Gromit. Er ist der Harold Lloyd der Hunde (ohne das freche Grinsen). Stoisch, und vor allem, unermüdlich macht er sich ans Werk und bügelt häufig das aus, was Wallace angerichtet hat.
Ein gutes Rezept ändert man nicht. So erzählt auch Ian Rimmer seine Geschichte in gewohnter Wallace & Gromit-Manier, eine Geschichte, die sicherlich auch filmtauglich gewesen wäre.
Theoretisch hätte die Handlung als eine Art Fotoroman umgesetzt werden können, aber man beschränkte sich auf einen handfesten Comic, für den sich Brian Williamson verantwortlich zeichnet – im wahrsten Sinne des Wortes.
Wallace und Gromit sind mit einer architektonischen Genauigkeit gezeichnet. Zufälle gibt es hierbei nicht, einzig ließe sich sagen, dass Inker Bambos Georgiou hier und da mal eine Linie etwas verrutscht. Aber das ist letztlich Erbsenzählerei und fällt nur wegen seiner sonstigen Akkuratheit auf.
Williamson dürfte wohl zu den Grafikern gehören, die die seltsamsten Gerätschaften seit langem in einem Comic zu Papier bringen durften. Der Fußballomat, ein Trainingsgerät für Torwächter, fand schon seine Erwähnung. Das passende Gegenstück ist der Torwartomat. Und für das leibliche Wohl in der Fußballarena sorgt der Snack-o-Matic.
Das sorgt bei dem Leser für große ungläubig geweitete Augen, bevor er richtig ablachen kann. Später geht es sogar wieder in die Lüfte – Kinobesucher erinnern sich –vielleicht nicht ganz so gesteuert, aber ebenso rasant. Passend zur EM 2008 gibt es das Abenteuer der beiden nun in Deutschland. Fußballfans, die die Freud und Leid eines kleinen Vereins nachvollziehen können, können hier unbesorgt mitfiebern. 🙂
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