Wer ist Tony Stark? Was ist mit seinem Organismus geschehen? Ausgerüstet mit einer wahnsinnig anmutenden Heilkraft um die ihn Helden wie Captain America und Wolverine beneiden würden, ist eigentlich nur noch eines größer: Sein Ego.
Doch so sehr er sich auf seine Heilkraft auch verlässt, es dauert, damit ein Arm nachwachsen kann. Und als hätte er nicht genug mit seiner eigenen Heilung zu tun, kommen noch dubiose Regierungskräfte ins Spiel, die gerne den neuen Roboter von Stark im Feld einsetzen wollen.
So machen sich Iron Man und sein Backup War Machine auf den Weg in terroristisch besetztes Gebiet. Anfänglich scheint es ein Spaziergang für die gepanzerten Männer zu werden. Doch dann stellt sich ihnen ein Kind mit einem Sprengstoffgürtel in den Weg.
In diesem Band darf wieder ein grafisches Dream-Team auflaufen: Cary Nord und Dave Stewart.
Der Fantasy- und Conan-Fan konnte die beiden schon in den neuesten Ausgaben des Helden aus Cimmeria bewundern. Nun haben sich die beiden Grafiker dem Stählernen des Marvel Universums und dem grauen Riesen.
Wenn einer mit Muskeln so umzugehen versteht, dass sie einen äußerst natürlichen Eindruck hinterlassen, dann Cary Nord. Der Hulk besitzt hier diese ungeheure und zur vernünftigen Darstellung nötige Grobschlächtigkeit, die ihn besser aussehen lasst als in der Statur des muskulösen Wucherungen ausgerüsteten Giganten – so, wie ihn manch andere Zeichner zu Papier bringt.
Manchmal ist weniger einfach mehr.
Warren Ellis nutzt die Episode Ultimativer Mensch außerdem dazu, um dem Leser die Figur des Bruce Banner näher zu bringen. Banner, innerlich gebrochen, weil er bei seiner Arbeit versagt hat, geht auf das Angebot weiterer Tests ein, damit der Hulk langfristig unter Kontrolle gebracht werden kann.
Der Ansatz, die Technologie von Tony Stark zu nutzen, um den Hulk-Ausbruch zu unterdrücken, ist treffsicher, der gesamte Aufbau der Geschichte sehr zielgerichtet.
Zu bemängeln wäre einzig, dass Stark das Experiment so ausufern lässt. Andererseits passt es auch zum Charakter der Figur, großmäulig, risikofreudig, ein Mann, der sich dank seiner Regeneration für unsterblich zu halten scheint.
Ellis beschreibt das Szenario mit der richtigen Portion Dramatik, während derer man natürlich nur auf den Auftritt des Hulk wartet. Wie eben schon erwähnt, wird dank der zeichnerischen Fähigkeiten der beiden Künstler ein richtiges Happening daraus.
Doch auch die erste, weitaus ernsthafter formulierte Episode darf nicht unerwähnt bleiben. Das von Pasqual Ferry und Dean White in Cover-Qualität angelegte Abenteuer zeigt dem Leser denn auch gleich zwei Eiserne zum Preis von einem in Aktion.
Diese Phrase ist sogar wörtlich zu verstehen, denn in der Geschichte von Orson Scott Card ist die Regierung ursprünglich nur an einem Roboter zur Terroristenbekämpfung interessiert. Der aktuelle globale Kampf gegen den Terror bietet auch hier (wie im Kinofilm) ein Szenario, das einem vor geraumer Zeit in einem Comic noch unwirklich vorgekommen wäre, seit 9/11 aber eine Art Standard geworden ist – der nicht überstrapaziert werden sollte.
Eine runde Mischung aus der Entwicklungszeit des Ultimativen Iron Man, wie auch eine noch bessere Episode zusammen mit dem Ultimativen Hulk, der hier einen weiteren Teil seiner Kräfte präsentieren kann. Dank der zeichnerischen Fähigkeiten aller Beteiligten ein echtes Leckerchen. 🙂
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