Kauf’ smart! Kauf’ im S-Mart! – Nun, Ash hat bei seinem Sturz aus großer Höhe im Augenblick andere Probleme als über seinen alten Job nachzudenken. Im Vergleich zu seinen sonstigen wilden Aktionen tat Ash nichts Aufregendes. Er ging nur ins Licht. Um in einer Welt zu landen, die dem Untergang geweiht ist.
Ash hat schon viel gesehen. Untote Kreaturen, die eine mittelalterliche Burg angriffen, Dämonen, mit einem höllischen Spaß an der Gewalt … Aber merkwürdige Kostümierte, die sich mitten auf der Straße prügeln und dabei ansehnlich artistische Kapriolen auf den Asphalt legen – das gab’s noch nicht!
Ash amüsiert sich sehr über diese kostümierten Idioten. Das beruht jedoch auf Gegenseitigkeit, denn seine warnenden Worte über Untote und magische Bücher lassen die Rächer mehr als nur schmunzeln. Spider-Man verspricht den seltsamen Mann mit der Kettensäge im Gepäck aus dem Weg zu schaffen. Doch zu spät.
Der verseuchte Sentry hat diese Welt erreicht. Die ersten Opfer sind bereits zu beklagen. Die lawinenartige Geschwindigkeit, mit der sich die Seuche ausbreiten wird, nimmt langsam Fahrt auf. Spidey gibt sein Bestes, aber das ist nicht genug.
Nach dem großen (und außergewöhnlichen) Erfolg der Marvel Zombies, die sich erfolglos mit den Ultimativen Fantastischen Vier angelegt haben, findet sich mit der Army Of Darkness nun ein neuer Gegner, der im Fun-Splatter-Genre Kultstatus genießt.
Genauer gesagt, hat die Armee der Finsternis diesen Kultstatus nur einem zu verdanken, nämlich Ash, dem ganz normalen Verkäufer aus dem S-Mart.
Sam Raimi brachte die Tanz der Teufel-Reihe ins Rollen, mit der Army als letztem Ableger und brachte dem Comic-Fan ebenso die hervorragende Spider-Man-Trilogie mit Tobey Maguire in der Hauptrolle. So schließt sich der Kreis ein wenig.
Selbstverständlich ist Ash bemüht, die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Für ihn bedeutet dies, das Necronomicon zu finden, das bösartige Buch, das ihm schon einmal allergrößte Schwierigkeiten bereitet hat – nun, hätte er den Spruch Klaatu Barada Nikto richtig aufgesagt, wäre das nicht passiert. Leider ist nicht der gute Dr. Strange im Besitz des Buches, sondern ein anderer Magier, der mit dem frechen Mundwerk von Ash so gar nichts anfangen kann: Dr. Doom.
Willkommen in Latveria!
Die Seuche hat schon das beschauliche Land erreicht, nachdem ein verseuchter Quicksilver die Krankheit über die ganze Welt getragen hat.
John Layman bleibt in der Tradition von Robert Kirkman (hier als Berater tätig) und nimmt die Marvel Zombies nicht allzu ernst. Da lacht der pechschwarze Witz aus einem Kurzauftritt einer unbekannten Heldengruppe, aus einem verpackten Ash, der sich mühsam wie eine Raupe fortbewegen kann oder einer Zombie-Ente, die sich über einen unaufmerksamen Ash hermacht.
Ernsthafter umgesetzt werden die Bilder von Fabiano Silva Neves, Fernando Blanco und Sean Philips. Eine möglichst realitätsnahe Darstellung wird während der gesamten Geschichte aufrecht erhalten – einzige Ausnahme: Der Schluss. Hier wird die Handlung derart abstrus, auch für Ash selbst, so dass die grafische Umsetzung dieser Tatsache auch folgt und beinahe ein wenig mad-haft, cartoony zu nennen ist.
June Chung verleiht den Bildern durch ihre Farbgebung eine sehr gute Plastizität.
Die eigentliche Konfrontation zwischen den Marvel Zombies und der Army Of Darkness fällt vergleichsweise kurz aus (aber heftig). Das Necronomicon erledigt seine Arbeit und ist damit sogar auf zweierlei Arten hilfreich. Im zweiten Fall auf für das Buch schreckliche Weise. Hier kommt Laymans schwarzer wie auch etwas alberner Humor zum Vorschein.
Ein kurzweiliger Zombie-Spaß-Knaller mit einer außerordentlich heftigen Cover-Galerie von Arthur Suydam im Anhang, die nichts von dem Witz verrät, den der Leser im Inneren zu erwarten hat. 🙂