Leela, Fry und Bender sollen sparen! Ausgerechnet. Entsprechend groß fällt die Verzweiflung und die Entrüstung der drei Freunde aus. In Wahrheit wartet ein Auftrag auf die drei etwas albernen Abenteuer – ein Abenteuer, das sie Einen Kopf kürzer macht. Mehr oder weniger. Eher etwas mehr als weniger.
Die Flaschenstadt erhält durch ihre Scheiben nicht mehr genug Licht. Deshalb sollen unsere Freunde ein Reinigungsmittel liefern. Die Reise dorthin gestaltet sich wie ein Aufenthalt auf einer riesigen Rutsche. Mit ihrer Ankunft jedoch bricht bald das pure Chaos aus.
Die berühmte Flaschenstadt Kandor, das verkleinerte Städtchen mit den wohl letzten Volksanhörigen Supermans, dürfte wohl auch eine der merkwürdigsten Ideen um Superman sein, die sich jemals ein Autor ausgedacht hat – sieht man einmal von Bizarro oder Mxyzptlk ab.
Keine Frage, dass sich die Macher von Futurama dieser Flasche mit Stadt darin einmal annehmen würden.
Dieser Band ist ein gutes Beispiel dafür, wie merkwürdig so manche Science Fiction-Idee ist, wenn es nicht viel braucht, um diese durch den sprichwörtlichen Kakao zu ziehen. Der inzwischen berühmte Klassiker Flucht ins 23. Jahrhundert (Original: Logan’s Run) mit Michael York, Jenny Agutter und Peter Ustinov passt in die merkwürdigen Utopien der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Und er passt in die glitzernd kitschigen Ansichten, die man in jenen Tagen von der Zukunft hatte. Mit 30 hat man den letzten Gang anzutreten – von dem jeder glaubt, es handele sich um einen Weg zur Wiedergeburt. Das Leben findet unter einer Kuppel statt, kein Wunder also, dass Ian Boothby, der Autor, auf die Idee kam, Flaschenstadt und Flucht miteinander zu vermischen.
Die Riten in der Flaschenstadt entsprechen genau jenem Filmklassiker. Nachdem Leela, Fry und Bender dies aufgeklärt haben, geht es alsbald drunter und drüber. Polizisten, durch Judge Dredd inspiriert, sorgen für Ordnung – naja, beinahe jedenfalls. Ein rosafarbener Elefant namens Horton hört ein Hilfe aus der Flaschenstadt und unsere drei Helden sehen sich wenig später einer Welt gegenüber, in der alles irgendwie viel größer ist – wie in dem Film Die unglaubliche Geschichte des Mr. C von Jack Arnold. Dieser Hinweis bleibt in den Erklärungen, die sich zu den Hintergründen der Handlung immer in den Comics finden allerdings aus. Vielleicht liegt es daran, dass der jugendliche Leser wohl nichts mit dem Original anzufangen wüsste, ist es doch von 1957 und außerdem noch in schwarzweiß gedreht.
Vom Kampf gegen Flöhe (Mr. C trat gegen eine Spinne an) geht es weiter per Greyhound. In diesem Fall ist nicht die amerikanische Buslinie gemeint, sondern tatsächlich ein entsprechender Hund.
Anspielungen gibt es eine ganze Reihe, manchmal auch sehr versteckt, so dass der Leser zweimal hinschauen muss.
Am Ende dieser von Mike Kazaleh versiert gezeichneten Episode steht gar eine Kriegserklärung und die Suche nach einer neuen Heimat für die Bewohner der Flaschenstadt. Aber wo mag eine ganze Stadtbevölkerung unterzubringen sein? Bei den Immobilienpreisen heutzu… in der Zukunft natürlich.
Ein Haufen Gags am laufenden Band. Am meisten dürften diesmal aber jene davon haben, die besagte Filme gesehen haben und die ganzen Anspielungen einordnen können. 🙂