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Comic Blog


Dienstag, 26. Februar 2008

Kiani 2

Filed under: SciFi — Michael um 20:49

Fathom - Kiani 2Kiani mag sich nicht mit ihrer Vergangenheit versöhnen und befindet sich in einem tiefen Zwiespalt. Ihr Vater ist ein Mörder. Doch wie groß ist sein Erbe? Wie viel von Kilian steckt in ihr? Lässt sie sich wirklich so sehr von ihren Gefühlen leiten, wie ihre Mutter behauptet?
Kiani forscht in ihren Gefühlen. Was ist das? Erst jetzt hat sie von ihrem Vater erfahren und dennoch? Brachen all seine Gefühle, der Hass, den er in sich trug aus ihr hervor. Vielleicht kann sie gar nicht anders.

Anderorts wird ein Kriegsgefangener gefoltert. Er entstammt dem eigenen Volk, aber das erscheint unerheblich zu sein. Fragen werden gestellt, Fragen, auf die der Gefangene keine Antwort geben will. Schließlich, nach einer neuerlichen Wunde, gibt er nach. Kilian, lautet die Antwort.
Wieder: Kilian. Dieser Name löst in den Folterknechten nichts aus. Der ausgesprochene Name bringt keine Erlösung, im Gegenteil.

Inzwischen dringt Kiani in die Tiefen des Meeres vor. Sie will Antworten. Sie will etwas greifbares finden. Es gilt bei ihrem Vater zu beginnen. Seine sterblichen Überreste sollen ihr dabei helfen. Der Weg ist nicht leicht, denn er führt zu einem seltsamen Volk, den Aescylianern, seltsamer als alles, was Kiani jemals zuvor in den Weiten des Meeres gesehen hat.

Rätsel und Wunder zeichnen die zweite Episode der kleinen Fathom-Reihe um die Kämpferin Kiani aus. Autor Vince Hernandez versteht es, die gewohnten Pfade zu verlassen und neue Ideen einfließen zu lassen. Dabei entstehen ein paar Einsichten in das Fathom-Universum, die seine Fremdartigkeit unterstreichen und neue erzählerische Möglichkeiten eröffnen.

Der Anfang fällt ungewohnt brutal aus, wenngleich das meiste, was sich während der Gefangenschaft des einsamen Kriegers abspielt, nicht gezeigt und der Phantasie des Lesers überlassen wird. Diese Szene bleibt ein Ausreißer, denn in der Folge versucht die Geschichte vieles aus Kianis Vergangenheit wie auch aus ihrer Gegenwart zu verarbeiten. Killian, ihr Vater, wird weitaus menschlicher dargestellt, als ihn seine Tochter viele Jahre später selbst sehen wird. Am Ende ist er ein Vater, der seine Tochter und seine kleine Familie insgesamt von ganzem Herzen geliebt hat.
Und so sehr sie sich sträubt, so hat sie auch seine Tapferkeit und seinen Mut geerbt.

Kiani ist optisch die Sportlichkeit in Person. Ihr Haarschopf fällt gewaltig aus und wäre wohl an Land kaum tragbar. Unter Wasser jedoch geben die langen Strähnen ein sehr gutes gestalterisches Mittel ab, das von Zeichner Marcus To weidlich ausgenutzt wird. Wie Wasserpflanzen umwehen die Haare die Kriegerin.
Dieses und andere Elemente spielen einer atmosphärischen Farbgebung zu, an der gleich vier Koloristen beteiligt waren, allen voran Peter Steigerwald und Beth Sotelo, die reichlich Erfahrung mit Fathom im Besonderen und den Arbeiten innerhalb der Michael Turner-Schmiede im Allgemeinen haben.

Zwei grafische Highlights finden sich mit der Darstellung der Aescylianer. Quallenähnlich, palmähnlich schweben sie durch das Wasser und strahlen. Außerdem sind sie riesig und treten in einem großen Schwarm auf. Eine andere Szene, beeindruckender in ihrer Düsternis und Kraft, ist eine einfache Ansicht der Schwarzen, die aus den Wellen auftauchen.
Beides verbindet sich im Schluss zu einem tollen Ende, rätselhafter als zuvor, optisch vollkommen auf das Auge eines Kinozuschauers eingestellt.
Eine sehr schöne Fortsetzung der Kiani-Reihe, die sogar besser zu gefallen weiß als die Ableger-Reihe um Cannon Hawke. 🙂

Links: Zur Homepage von Beth Sotelo

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