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Comic Blog


Sonntag, 24. Februar 2008

Star Wars 66

Filed under: SciFi — Michael um 20:04

Star Wars 66 - Dark TimesDas Drama über den neuen Weg des Jedi Dass Jennir geht in die letzte Runde. Er und seine Kameraden haben die Spur des vermissten Mädchens, Bomos Tochter, aufgenommen. Ein Sklavenhändler besitzt die nötigen Informationen und gibt den Käufer des Mädchens preis. Nun sollte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis Bomo seine Tochter wieder in die Arme schließen kann.
Die zuerst unfreiwillig zusammengefundene Gemeinschaft genießt für den Augenblick die Annehmlichkeiten eines zivilisierten Planeten, ein gutes Mahl und noch angenehmeres Klima. Es scheint fraglich, dass alle den Weg bis zum Ende mitgehen werden.

Jennir sieht sich getäuscht. Selbst auf sein Anraten hin will sich jetzt niemand mehr der Verantwortung entziehen. Die Reaktionen fallen mitunter sogar heftig aus. Der Groll sitzt bei so manchem des Teams sehr tief. Der letzte Akt beginnt, und die kleine Gruppe macht sich an den Angriff auf das Anwesen des Mannes, der Bomos Tochter kaufte.

Der letzte Akt wird auch in der zweiten Hälfte des Bandes, in der Geschichte Das Bauernopfer aufgeschlagen. Wyl Tarson und seine Helfer stehen kurz vor dem Ziel. Nur noch eine massive Tür trennt sie von der Möglichkeit, ihre Mission abzuschließen.
In der Zwischenzeit hat Darca Nyl ganz andere Probleme. Sein Kampf gegen den dunklen Jedi nähert sich dem Ende. Nyl hat nicht mehr genügend Kraft und Ausdauer. Genau in diesem Augenblick wendet sich das Blatt und ein Protagonist betritt den Kampfplatz, mit dem keiner der beiden Kontrahenten gerechnet hat.

Tragisch, traurig, dramatisch. Mit diesen drei Worten lassen sich die beiden Schlussepisoden von Dark Times und Das Bauernopfer umschreiben. Das Imperium wächst.
Grafisch beeindruckend auch im Finale präsentiert sich Dark Times, gezeichnet von Douglas Wheatley, geschrieben von Welles Hartley. Dank der Farbgebung von Ronda Pattison ist Dark Times eines der herausragenden Comic-Ereignisse von Star Wars.

Bei der Darstellung der verschiedenen Spezies dürfte jedem Star Wars Fan das Herz aufgehen. Die Ansichten von Darth Vader vor dem riesigen Hologramm des Imperators sind exzellent – und erinnern freilich an jene Szene aus Das Imperium schlägt zurück. Neben der grafischen Gestaltung ist auch der Inhalt der Szene interessant. Eine Gruppe Klonkrieger hat die Ausführung der Order 66 verweigert. Darth Vader erhält den Auftrag, an den aufmüpfigen Klonkriegern ein Exempel zu statuieren.
Aber der Leser muss sich gedulden, denn dies ist nur ein Nebenschauplatz und wird auch nicht weiter verfolgt. Letztlich dient es nur dazu, Vader als Charakter mit Jennir auf der anderen Seite zu vergleichen.

Ähnlich wie Vader am Ende über den vermeintlichen Verlust und Verrat von Padmé fiel, ist auch Jennir in der Gefahr der dunklen Seite anheim zu fallen – allein, weil er Bomo einen Freundschaftsdienst erweist.
Doch dies ist nicht die Tragik an der Geschichte (und soll auch hier nicht verraten werden, da sich Hartley eine wirklich barbarische Auflösung hat einfallen lassen).
Weniger barbarisch, aber gleichermaßen dramatisch ist die Geschichte von Rob Williams und Brandon Badeaux, die ein Himmelfahrtskommando der Rebellen auf eine schwierige Mission schicken.

Auch hier darf sich Leser wieder auf Darth Vader freuen, dessen Rolle an den Geschehnissen wichtiger ausfällt als in der Episode zuvor.

Die Szene in den dunklen Gewölben, in denen sich Vader einem seiner Art stellt, einem Jedi, der durchaus ein Sith hätte werden können, trägt auch noch ein wenig zur Erklärung von Vaders Charakter bei. Die Handlung, das Ende einzelner Figuren ist sehr düster und greift jene Mentalität auf, die ein Tarkin vorgab. Kein Mitleid, kein Erbarmen, nur Vorteile suchend, auch gegen eigene Leute, das ist das Imperium. Wer nicht untergehen will, schwimmt mit oder geht unter. Nach diesem einfachen Prinzip wird mit den Protagonisten verfahren.
Michel Lacombe, Zeichner von Das Bauernopfer, arbeitet mit starken, auffallenden Schwarzflächen, lässt aber dem Koloristen Will Glass noch viel Spielraum, seine Kunstfertigkeit zu zeigen.
Das Ergebnis ist anders als in Dark Times, aber immer noch auf einem hohen Niveau.

Ein gelungener, wenn auch tieftrauriger und düsterer Abschluss zweier Fortsetzungsgeschichten. Hier sind Könner auf ihrem Gebiet am Werk gewesen. Das äußert sich in Spannung und Lesevergnügen. Für Liebhaber betont realistischer Star Wars Geschichten sehr zu empfehlen. 🙂

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