Der Astronaut ist schockiert, beeindruckt, erschüttert. Das Spiegelbild eines riesigen Raumschiffs unbekannter Herkunft füllt das Sichtglas seines Helms aus. Weit draußen im Orbit des Mars, bei einer für Menschen denkwürdigen Expedition, kommt es zur Begegnung zwischen Menschen und einer anderen Zivilisation.
Das Treffen ist nur von kurzer Dauer und mitleidslos.
Auf der Erde macht sich Velocity keine Gedanken über ein geschichtsträchtiges Zusammentreffen zwischen Menschen und Außerirdischen. Überleben ist im Augenblick viel wichtiger für sie. Bis vor einigen Sekunden stand ihr Leben noch auf des Messers Schneide. Der Mann, von dem sie annahm, er wolle sie töten, rettete ihr gerade das Leben. Plötzlich sind zwei Ripclaws mit ihr im Zimmer. Aber wer ist der echte?
Während Velocity ihre Freundinnen Cyblade und Ballistic aus der Gefahrenzone bringt, geht im Gebäude der Kampf zwischen den beiden Ripclaws erst so richtig los.
Die Fähigkeiten, die Ripclaw an den Tag legt, machen aus ihm eine lebende Waffe. Sein Kampf gegen dieses Ungeheuer, das versucht hat, seine Identität anzunehmen, ist ein ziemliches Gemetzel. Alsbald gibt das Wesen auch seine menschliche Gestalt auf und greift ihn mit noch größerer Gewalt an, als sich kein schneller Sieg einstellt.
Ron Marz stellt Ripclaw in den Mittelpunkt des zweiten Teils. Glaubte man zu Beginn, der ehemalige Freund von Velocity habe sich vollkommen gewandelt und sei nur noch eine mörderische Kampfmaschine, tritt nun eine Änderung ein. Marz lässt zwei Ripclaws gegeneinander aufmarschieren, ein jeder im Kampf um seine Identität. Und wieder sieht es zu Beginn nach einer leichten Angelegenheit aus. Der fremde Gegner fällt ein ums andere Mal, nur um wie ein Stehaufmännchen wieder hoch zu kommen und Ripclaw erneut anzugehen.
Die wenigen Sätze, die zwischen den einzelnen Gefechten fallen können, liefern weitere Rätsel. Velocity will helfen, muss aber einsehen, dass sie nichts tun kann.
Die Metamorphose des fremden Organismus erinnert ein wenig an die Verwandlung des Tordenkakerlakk im Kampf der Hexenmeister, als es Spider-Man in eine andere Dimension verschlägt.
Viel Zeit bleibt Marz nicht für seine Erzählung, aber er setzt sämtliche Mittel ein, die er nutzen kann, um Spannung zu erzeugen und die Neugier auf die nächste Folge anzuheizen. Zwar weiß der Leser mehr als die Hauptakteure, aber er kann sich auch nicht sicher sein, was er da eigentlich weiß.
Pat Lee teilt sich die zeichnerische Arbeit mit Alex Milne, der für die Hintergründe verantwortlich ist. Hierbei ist es manchmal irritierend, dass die Figuren zwar Schatten aufweisen, die Flächen, auf denen sie stehen, allerdings nicht. Das ist ein kleines Missgeschick, welches den Genuss dieses SciFi-Superhelden-Abenteuers aber nur unwesentlich stört.
Der Beginn und das Ende der Geschichte weisen auf den kommenden Handlungsstrang hin. Außerdem lässt Ripclaw einige bedeutungsschwere Sätze fallen, die auch zu interessanten Bildern beitragen könnten. Denn eine außerirdische Rasse ist auf dem Weg zur Erde. Das könnte so schlimm nicht sein, hätten sie nicht mit den Mitgliedern der Cyberforce ein Hühnchen zu rupfen.
Action und Rätsel, Helden, die sich bald einer Übermacht gegenüber sehen werden. Gerade vereint und bald schon … Ron Marz spielt mit dem Leser und gibt Pat Lee viel Spielraum für seine Phantasie (die er bereits mit Warlands unter Beweis stellen konnte). 🙂