Lex Luthor und Brainiac heißen die Feinde, die der Justice League of America, kurz JLA, das Leben schwer machen. Inzwischen ist es den Helden auch klar, wie es zu dem Großangriff der Schurken kommen konnte. Brainiac kontrolliert sie mittels mikroskopisch kleiner Parasiten.
Die Zeit zum Gegenschlag ist gekommen. In der Festung der Einsamkeit versammeln sich die Freunde und lauschen einem Plan, der ihnen zunächst nicht so recht behagen mag. Die Metal Men schlagen das Tragen zusätzlicher Rüstungen vor, die ein Eindringen der Miniroboter Brainiacs unmöglich machen sollen.
Wenig später rollt ein Großangriff der Helden gegen Gorilla Grodd. Das Untier, ausgerüstet mit der Macht des gelben Rings von Siniestro, macht ihnen den Kampf so schwer wie möglich.
Doch nicht nur Wonder Woman, Green Lantern, Green Arrow und Red Tornado haben einen schweren Kampf zu schlagen. Auch Captain Marvel findet sich in einer Auseinandersetzung wieder. Allerdings hat er es nicht nur mit seinem Erzfeind Black Adam zu tun, sondern muss noch gegen seine Verwandten antreten, die durch Brainiacs Roboter manipuliert sind.
Der Kampf hat Folgen. Wenig später treffen zwei Titanen aufeinander: Superman und Captain Marvel.
Und das ist erst der Anfang. Nachdem die Helden allesamt mit speziellen Rüstungen gewappnet sind, ziehen sie in die Schlacht.
Wenn Alex Ross seine künstlerischen Fähigkeiten anwendet, dann entsteht für die Augen des Fans ein wahres Fest. Justice ist ein solcher Leckerbissen geworden. In dem vorliegenden Sechsteiler findet sich alles und jeder, der im DC-Universum Rang und Namen hat. Alleine das Cover hat bereits Poster-Qualität – im Gegensatz zu anderen Produktionen setzt sich diese Qualität im gesamten Heft fort.
Das Besondere an Ross‘ Figuren ist der 50er-Jahre-Look. Er zieht diese Helden so an, wie man sich im Jahrzehnt des Umbruchs Superhelden vorstellte – ja, so wie es Joe Shuster und Jerry Siegel sich vorstellten. Ross setzt diesen Vorstellungen seinen Fotorealismus auf, hier stark unterstützt durch das handwerkliche Geschick von Doug Braithwaite. Mehr von seinen Arbeiten sieht man unter www.dougbraithwaite.com, wo sehr schön heraus gearbeitete Bilder zu sehen sind.
Begeistern könne in diesem Band einige großformatige oder doppelseitige Bilder. Beispiele für eine perfekte Arbeit sind hier der Auftritt der gerüsteten Helden, die Tafel der Schurken, der Kampf zwischen Supie und Captain Marvel wie auch einige Szenen mit Green Arrow und Black Canary.
Die Vielfalt, die ein absolutes Plus des gesamten Abenteuers wie auch des vorliegenden Bandes ist, ist zugleich auch ein Minuspunkt, weil die Bilderflut wie in einem überbordenden Action-Film geradezu erschlagend ist. Angesichts der Qualität mag man das aber (mehr als) billigend in Kauf nehmen.
Auch der Einfallsreichtum versteht zu begeistern. Die Rüstungen von Hawkman und Hawkgirl sind genial anzuschauen, Batsies rotschwarzes Outfit erinnert an Batman Beyond (hierzulande: Batman Of The Future).
Die Handlung steht ein wenig hinter der Optik zurück – immerhin können die Bilder einen Vorgeschmack davon geben, wie ein JLA-Film aussehen könnte, dessen Verfilmung im Augenblick heiß diskutiert wird, da DC wohl endlich einen cineastischen Gegenangriff auf die X-Men starten will.
Was sich in jedem Fall mit Fug und recht behaupten lässt, ist, dass es sich hier um einen echten Action-Klopper handelt, der unter der Federführung eines Top-Produzenten wie Jerry Bruckheimer entstanden sein könnte.
Hammer-Unterhaltung, Riesenbilder in einer Top-Produktion toller Künstler und eines Erzählers, der den Kraftakt vollbringt, nahezu (fast) alles und jeden des DC-Universums in einer Sonderreihe unterzubringen. 😀