Dass Jenir und sein Freund Bomo Greenbark haben die Verschleppten gefunden. Doch Bomos Familie befindet sich nicht darunter. Bomo ist dem Zusammenbruch nahe.
Zuallererst muss er erfahren, dass seine Frau getötet und seine Tochter weiterverkauft wurden. Bomo ist der Panik nahe. Trotz seiner geringen Größe fällt es seinen Begleitern schwer, Bomo zurückzuhalten. Dass, der ihm hilft, fühlt sich im höchsten Maße verantwortlich. Er sieht nur einen Ausweg.
Schweren Herzens entschließt sich Dass Jenir, die Eingesperrten zurückzulassen. Ihre Freilassung würde für zu viel Aufmerksamkeit sorgen. Der Jedi, der sich nicht traut, jemandem sein Geheimnis anzuvertrauen, will es wenigstens zuwege bringen, die Spur von Bomos Tochter wiederzufinden.
Dass Anliegen ist edel, sein Einsatz geht an die Grenzen seiner Konstitution – und seiner Ausbildung als Jedi. Bald schon steht er vor der Wahl, eine Grenze zu überschreiten, die ihn nur zur dunklen Seite führen kann.
Tarson legt sich mit einem vermummten Mann an, der mit einem Lichtschwert seinen Freund bedroht. Und er unterliegt.
Tarson ist dankbar dafür, dass er den Kämpfer kennt. Darca Nyl hätte sein Zuhause auch stärker verteidigen können. Der Mann mit den vielen Narben im Gesicht ist nicht erfreut, seinen alten Bekannten Tarson zu treffen.
Kaum formiert sich hier eine neue, wenn auch vollkommen ungleiche Gruppe, gerät sie auch schon in die erste gemeinsame Gefahr.
In Star Wars 64 wird die groß angelegte und dramatische Geschichte um den früheren Jedi Dass Jenir fortgesetzt. Die Autoren Welles Hartley und Mick Harrison schicken hier eine gequälte Seele ins Rennen. Dass stand einmal für die Republik in vorderster Front, nun lernt er das Flüchtlingsdasein am eigenen Leib kennen.
Dark Times ist einerseits eine Schilderung der Ereignisse, die gleich nach dem Zusammenbruch der Republik und der Machtübernahme durch den Imperator angesiedelt sind. Andererseits findet sich auch eine schleichende charakterliche Änderung von Dass, der nun langsam erfahren muss, wie sich die Möglichkeiten ändern, wenn man der Unterlegene ist.
Es ist ein aufregendes Gefühl, neuen Boden zu betreten, den Horizont zu erweitern, seine Grenzen zu überwinden, die Vergangenheit loszulassen.
Es ist mehr als das. Jenir zeigt durch sein riskantes Handeln, wie sehr ihn dieses neue Leben auch bestürzt. Er ist nicht nur ein Rebell. Er ist auf der Flucht und auf dem besten Wege dazu, ein Gesetzloser zu werden. – Selbst nach den Gesetzen der Republik.
Für den Leser ergibt sich daraus auch eine völlig neue Perspektive. Denn dieser Jenir agiert, wie von allen bösen Geistern besessen. Der Sturz von Jenir mitten auf ein riesiges Glasdach zu, ein ganzseitiges Bild von Zeichner Douglas Wheatley in umgesetzt und wunderbar von Ronda Pattison koloriert, ergibt zusammen mit dem Text eine tolle Szene.
An dieser Stelle kann Ronda Pattison kaum genug gelobt werden, denn sie liefert in nahezu jedem Bild eine ungeheuer detailreiche und plastische Arbeit ab. Ohne ihre Arbeit würden die Bilder nicht dieses gelungene Star Wars Gefühl vermitteln.
Pattisons Kollege Will Glass macht seine Sache in der Folgegeschichte Rebellion ebenfalls gut, aber die technische Vorgehensweise ist anders. Die Grafiken nach der zeichnrischen Vorlage von Rob Williams und Brandon Badeaux sehen wie überzeichnete Bilder nach einer Film- oder Fotovorlage aus. Der Kontrast zwischen den äußerst harten Kanten der Tuscheflächen und den doch sehr weichen Farbtönen ist sehr schön anzusehen.
Wie gut die Wirkung ist, zeigt sich besonders am letzten ganzseitigen Bild, auf dem wir Darth Vader in seiner ganzen Pracht bewundern dürfen.
Zwei sehr spannende Handlungsstränge, Dark Times wie auch Rebellion. Ersterer weiß ganz besonders wegen seiner sehr sympathischen und gut beschriebenen Hauptfiguren zu gefallen. Qualitativ hochwertige SciFi-Opera-Unterhaltung. 😀