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Comic Blog


Freitag, 21. September 2007

Aldebaran 5 – Das Wesen

Filed under: SciFi — Michael um 23:02

Aldebaran 5 - Das WesenDas Luftschiff liegt nach einer Bruchlandung mitten im Dschungel. In diesem Teil der Welt kann die Gefahr für Leib und Leben aus jeder Richtung kommen. Die Überlebenden wollen die gefährliche Reise dennoch versuchen – sie haben keine andere Wahl.
Sie klettern durch die Urwaldbäume. Die Äste sind derart dick, dass selbst drei oder vier Männer sie nicht umfassen können. Ihre Reise scheint eine Ewigkeit zu dauern, ohne Nahrung, ohne Wasser. Plötzlich zerreißt ein unheimliches Geräusch die angespannte Stille.

Ausgerechnet Herr Pad, der kleinste und älteste der Gruppe, hat eine waghalsige Idee. Doch kann die Reise auf einem der urweltlichen Wesen, die flussabwärts wandern, gefährlicher sein, als die Kletterpartie? Die Gruppe beschließt, das Risiko einzugehen. Zuvor müssen die Tiere erst einmal erreicht werden. Der letzte Teil des Weges bis zum Fluss wird zur ultimativen Mutprobe. Li ist die erste Leidtragende.
Damit nicht genug: Marc und Kim bleiben zusammen mit Li zurück. Während Li bewusstlos ist, müssen die beiden anderen mit ansehen, wie der Rest der Gruppe auf dem Rücken eines der gigantischen Wesen flussabwärts treibt.

Der Horror geht weiter. Marc und Kim tragen die verletzte Li tapfer weiter. Die Freunde können sich nicht entscheiden, wann das Grauen größer ist, tagsüber oder nachts. In der Zeit der größten Not stößt Alexa zu ihnen. Die lebenserfahrene Frau bringt den nötigen Optimismus mit in die kleine weit abgeschlagene Gruppe und ermöglicht Marc und Kim die nötige Ruhepause.

Der Dschungel ist nicht der einzige Feind. Auch das Militär ist den Flüchtlingen immer noch auf der Spur.

Aldebaran – Das Wesen läutet das Ende des Fünfteilers ein. Autor und Zeichner Leo schickt seine Helden auf einen abschließenden Parcour, der es in sich hat. Beinahe kann der Leser zu dem eigenen Schluss gelangen, dass Leo seine Protagonisten nicht überleben lassen will.

Zum Glück versteht es Leo, seine Leser ein ums andere mal in die Irre zu führen. Im Vergleich zu den vorherigen Folgen ist die Episode, die viele Fragen um die geheimnisvolle Mantrisse beantwortet, sehr stark auf Action ausgelegt. So gesehen entschädigt Leo die Leser, sofern sie Aktion vermisst haben, sehr. Die Reise durch den Dschungel und im späteren Verlauf über den Fluss bietet unterschwelligen Horror, viel Phantasie und eine tolle Darstellung einer fremden Fauna und Flora. Wer Abenteuergeschichten mag, die wirklich fernab jeglicher Zivilisation handeln, kommt hier absolut auf seine Kosten.
Die bereits erwähnte Phantasie von Leo wird schon durch das Titelbild des Bandes deutlich. Die außerirdische Kreatur ist so schlicht wie ein modernes Kunstwerk gestaltet, ist ebenso organisch wie auch überraschend. Die einfachen Konturen erzielen in diesem Zusammenhang eine außerordentliche Wirkung.

Die Bindung zwischen Marc und Kim verstärkt sich durch die neuerlichen Erlebnisse zusehends. Was die beiden durchmachen, stellt alle bisherigen Ereignisse in den Schatten. In einer Kleidung, die einer solchen Tour De Force keinesfalls gewachsen ist, begegnen sie seltsamen Kreaturen, die vielleicht sogar zum Lachen wären. Was ihnen da nachts das Leben schwer macht, wirkt zuerst wie ein Spaß – ein beliebter Trick von Leo, auf den man als Leser jedes Mal hereinfallen kann.

Wo die Phantasie Kapriolen schlägt, hat die Qualität der Bilder ein wenig gelitten. Sie sind bei weitem nicht schlecht – ein Leo, der nicht auf der Höhe ist, ist allemal zehnmal besser als so mancher andere Zeichner. Aber die Bilder wirken ein wenig nachlässiger. Schön zwar, aber Leo kann es noch besser, das hat er bewiesen.

Ein Schluss, der es in sich hat. Leo zeigt mit dieser Science Fiction Saga, dass er als Zeichner wie als Autor ein begnadeter Erzähler ist. Scheinbar mit leichter Hand und doch sehr intelligent geschrieben, bedeutet Das Wesen Spannung und Überraschung von Anfang bis Ende. 😀

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