Der letzte Kampf zwischen den Fantastischen Vier und Dr. Doom. Aus dem größenwahnsinnigen Wissenschaftler ist eine Monströsität mit vier Armen geworden, mehr Maschine als Mensch. Diesmal soll die Auseinandersetzung zwischen ihnen endlich ein Ende finden. Dr. Doom steht gegen sechs tapfere Gegner, allen voran die Kinder von Reed und Susan: Franklin und Valeria. – Dieser Kampf bedeutet das Ende der Fantastischen Vier.
Viele Jahre später.
Die Fantastischen Vier sind nicht mehr zusammen. Jeder ist seine eigenen Wege gegangen. Ben Grimm lebt zusammen mit seiner Frau Alicia und den Kindern auf dem Mars. Das Leben ist endlich einmal gut zu dem Ding. Die Fackel genießt die wenigen Abenteuer an der Seite des Silver Surfers. Reed und Susan folgen ihren Obsessionen. Reed treibt seine Arbeiten bis zum Exzess voran. Susan hat aus ihrem Hang zur Geschichte einen Teil ihres Lebens gemacht. Irgendwie hofft sie in der Archäologie eine Lösung zu finden. Doch während sie nach einer Möglichkeit sucht, die Fehler der Vergangenheit zu beheben, sammeln sich die Feinde bereits an den Grenzen des Sonnensystems, um das Utopia der Menschheit in Schutt und Asche zu legen.
In Die Fantastischen Vier – Das Ende erleben die Marvel-Fans wie einen fantastisch guten Alan Davis, der hier als Autor und Zeichner in Personalunion am Werke ist. Bereits mit den hierzulande erschienenen Ausgaben der F4 im Rahmen der Rückkehr der Helden bewies Davis sein Fingerspitzengefühl mit der wohl berühmtesten Heldenfamilie der Welt. Hier stellt er zwar die Vier in den Mittelpunkt seiner Geschichte, aber er greift ebenso auf seine gesammelten Erfahrungen im Marvel-Universum zurück.
Das Ende der Fantastischen Vier ist eine Reise durch die Vielfalt der Helden und Bösewichter. In der Zukunft trifft der Leser auf eine Erdengemeinschaft, die sich innerhalb eines Sonnensystems geeint hat und reichlich Neider um sich versammelt sieht. Dank der Forschungen eines Reed Richards, der in keiner Weise mehr durch ein Familienleben abgelenkt wird, hat es einen enormen technologischen Fortschritt gegeben. Außerdem konnte der Alterungsprozess gestoppt werden – jedenfalls für die, die es wollen. Wir begegnen einem Dr. Strange, der sich der Unsterblichkeit entgegenstellt und lieber dem normalen Alterungsprozess folgt.
Da innerhalb des Sonnensystems die Kriminalität so gut wie eingedämmt ist, haben die Helden nichts mehr zu tun. Selten zuvor hat der Marvel-Leser wohl die Rächer so relaxt gesehen. Der Nachwuchs, ein sehr schöner Einfall von Davis, die Bug-Squad, hat einfach nichts zu tun, ist aber auch zu jung, um gegen die spätere Bedrohung bestehen zu können.
Davis erzählt und zeichnet eine Zukunft der Erde, die eine positive Utopie ist. Die Rächer erfüllen genau betrachtet keinerlei Funktion mehr. Jemand wie She-Hulk kann sich nun ihrer Aufgabe als Beraterin widmen. Als Rächer wie auch als Anwältin gibt es für sie nichts mehr zu tun.
Natürlich kann in einer Marvel-Geschichte über die Fantastischen Vier nicht nichts passieren. Alsbald holt Davis zum Rundumschlag aus, der scheinbar nichts auszulassen scheint, mit dem die Heldenfamilie einmal in Berührung gekommen ist. Kree, Superskrull, Ronan, Annihilus, Rächer, Spider-Man, Inhumans, Mole-Man, enge Freunde wie Alicia, aber zwiespältige Charaktere wie Namor bitten zu einem Tanz der Extraklasse. Davis inszeniert seine ganz persönliche Achterbahnfahrt, wie sie nur in einem Serienspezial wie diesem machbar ist.
Die Extraklasse von Davis’ Zeichnungen steht außer Frage. Die Art ist eher klassisch zu nennen und vergleichbar mit dem Stil von John Buscema. Die sorgfältige Tuschearbeit von Mark Farmer steht jedoch dem eher skizzenhaften Stil eines Buscema entgegen. Ein direkter Vergleich mit alten Ausgaben, Begegnungen der F4 mit dem Hulk, dem Nega-Mann, Annihilus oder dem Super-Geist zeigen erstaunliche optische Parallelen. Ohne Zweifel geht Davis mehr ins Detail. Die Action ist rasanter, die Handlung jedoch ist nicht weniger dramatisch. Im direkten Vergleich ist Das Ende fast als Verbeugung vor einer langen Comic-Geschichte zu begreifen. Der Gedanke dieser künstlerischen Verbeugung wird auch durch die Auftritte diverser Figuren erhärtet – so z.B. die Begegnung von Johnny Storm mit Crystal, einer sehr frühen Freundin, die nun wieder im Kreise ihrer Familie, den Inhumans lebt.
Gar nicht zu reden vom Mole-Man, dem F4-Feind der ersten Stunde, der hier eine wichtige Rolle spielt und wie immer auch ein jemand ein bemitleidenswerter Charakter ist. Davis vergisst es auch nicht, auf die Stärken der Feinde einzugehen. Dr. Doom entkam bereits der Hölle. Warum sollte es also so furchtbar für ihn sein, in der Negativ-Zone zu stranden? Drastisch und optisch überzeugend präsentiert Davis einen gruseligen Schluss der Extraklasse.
Ein tolles sechsteiliges Ereignis aus dem Marvel-Universum, zusammengefasst in diesem prallen Band. Ein uneingeschränktes Lesevergnügen für alle Fans von toll gestalteten und erzählten Heldengeschichten – für Fans der Fantastischen Vier ein absolutes Muss. 😀
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[…] Fantastischen Vier“. Die waren oft in der so genennten „Negativ-Zone“ und mußten gegen „Annihilus“ kämpfen, das High-Tech-Monster, das dort herrschte. Die Negativ-Zone war so etwas wie das […]
Pingback by Paranoia-Cern-Technik: Das Ende der Welt ist nah | endoplast.de — Dienstag, 30. März 2010 @ 22:45