Mit dem Nervenzusammenbruch der Scarlet Witch erfolgte der Niedergang der Rächer. Tote und Verletzte sorgten für das Auseinanderbrechen der berühmtesten Heldengruppe der Welt. Als sich die Realität wieder einstellte, war nichts mehr so wie zuvor.
Es ist ein Ausbruch, der dafür sorgt, dass der alte Ruf ertönt: Rächer, sammeln!
Das Floss, der Hochsicherheitstrakt von Riker’s Island, einem Gefängnis für die gefährlichsten Kriminellen wird von vier Helden routinemäßig besucht. In ihren normalen Identitäten landen Matthew Murdock (Dare-Devil), Jessica Drew (Spider-Woman) und Luke Cage auf der Insel und inspizieren die Gefängniszellen. Nicht nur Foggy Nelson, der Sozietätspartner von Murdock, ist geschockt über die gewaltige Ansammlung von Superkriminellen, die auf ihre Art sogar vom Wahnsinn beherrscht werden.
Plötzlich wird es dunkel. Obwohl jeder der Beteiligten es gerne hätte, so ist der Ausfall des Lichts kein Normalzustand, denn er ist nur Ausdruck eines kompletten Stromausfalls. Die Gelegenheit für die Kriminellen mit ihren übernatürlichen Fähigkeiten ist günstig. Kurze Zeit darauf erschüttert eine gewaltige Explosion die Insel. In den Eingeweiden der Strafanstalt zeigt sich ein optimistischer Elektro den versammelten Gefangenen. Während weitere Helden auf der Insel eintreffen – allen voran Captain America und Spider-Man – beginnt unterirdisch der Kampf.
Die Verbrecher haben nur auf diese Chance gewartet. Carnage, Mr Hyde, Foolkiller, Crusader, Cutthroat gehören zu den ersten, die über die Helden herfallen. Inzwischen sucht Nelson einen Helden auf, der auf sein eigenes Geheiß hin in den Verliesen dieser Strafanstalt einsitzt, da eigentlich keine Macht der Erde ihn hier halten könnte. Sein Name ist: Sentry.
Die Lage wird immer schlimmer. Nach all den Katastrophen, den Verlusten geraten die Helden rund um Cap erneut in arge Bedrängnis. Diesmal ist es kein normaler Einsatz, diesmal geht es mehr denn je um Tod und Leben.
Spider-Man und die neuen Rächer fasst die ersten Ausgaben der Geburt einer neuen Gruppierung von Helden in einem Band zusammen. Star-Autor Brian Michael Bendis und Spitzenzeichner David Finch geben dem Neustart Handlung und Optik. Härter, düsterer, geheimnisvoller und mit sehr viel Action fällt dieser Neubeginn ungeheuer rasant aus.
Viele Formationen der Rächer sind im Laufe der Jahre bekannt geworden. Helden kamen und gingen, waren als Gäste auch schon mal Ersatz für Stammformationen. Nach dem sorgfältig inszenierten Zusammenbruch der Rächer, der nicht nur diese Helden, sondern die gesamte Welt betraf, formiert sich jetzt eine neue Gruppe, die einigermaßen ungewöhnlich zusammengestellt ist – und wie der Leser weiß, schon wieder einer Bewährungsprobe unterlegen ist, dank des Civil War-Ereignisses.
Die neue Besatzung im neuen Rächer-Turm aus Captain America, Spider-Woman, Spider-Man, Iron Man, Luke Cage, Wolverine und später auch Sentry könnte nicht ungewöhnlicher zusammengesetzt sein. Mit Spider-Man und Wolverine wurden zwei absolute Einzelgänger in das Team aufgenommen. – Ihre Teilnahme mag auch mit der derzeitigen Popularität der Figuren zusammenhängen. Spider-Woman und Luke Cage sind eher in der zweiten Liga tätig, bewähren sich jedoch recht gut. (Wenn man den Gerüchten glauben darf, ist ein Film mit letzterem in Vorbereitung.) Cap und Iron Man gehören zur Stammbesatzung. Der Sentry ist eine Ausnahmeerscheinung. In einem Werbe-Coup von Marvel wurde dieser vergessene Held in das Marvel-Universum eingeführt. Dieser Held, dessen Kräfte sehr stark sind und dem eines Gottes nahe kommen, könnte eine Art Ersatz für Thor sein. So gibt es zu Beginn durchaus optische Parallelen dieser beiden Charaktere.
Der Auftakt erfolgt mit einem Knall. Der Ausbruch all dieser Gauner, hochgefährliche Irre, die nur Rache im Kopf haben, ist sehr spektakulär in Szene gesetzt. Spider-Man wird den Insassen geradezu vorgeworfen. Gnade gibt es nicht. Jeder möchte der erste sein, der dem Wandkrabbler den Garaus macht. Die Auftritte von Carnage und Mr Hyde sind Horror pur. Mit den aus dem Halbdunkel tretenden Gestalten hat sich David Finch selbst übertroffen. Im Gegensatz dazu wird der Auftritt des Sentry beinahe wie ein heiliger Moment zelebriert. Der farbgebende Künstler Frank D’Armata gibt den Bildern den letzten Schliff.
In dem vorliegenden Sammelband werden zwei Erzählstränge einander gegenüber gestellt. Herrscht im ersten Teil das Szenario des Ausbruchs vor, geht es im zweiten Teil in das wilde Land. Hier wird ein Besucher des wilden Landes aufgesammelt, für den Aufenthalt in dieser Gegend stets wie Urlaub ist. Das Tier in Wolverine fühlt sich unter Raptoren und Tyrannosauriern geradezu wie zu Hause. Aber Bendis wäre nicht Bendis, würde er nicht für eine gehörige Überraschung sorgen. Fans des wilden Landes können sich außerdem über einen Auftritt von Sauron freuen.
Ein packender Auftakt, der durch die Bündelung der ersten Ausgaben ein ungeschmälertes Lesevergnügen beschert. Das neue Team bewährt sich hervorragend. Die Bilder sind dank Finch machen aus diesem Heldenepos ein richtiges Leseerlebnis. 😀
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