Zayne Carrick will nicht aufgeben. Ohne Ausrüstung muss es einen Weg geben, an Nahrung zu kommen, ohne den Kampf zu suchen. Da trifft es sich, dass die Mandalorianer für Panik in der Galaxis sorgen. Die Gruppe um Zayne benutzt diese Angst für ein gelungenes Ablenkungsmanöver – bis aus der Täuschung bitterer Ernst wird.
Die Mandalorianer greifen an. Zayne und seine Freunde können das allgemeine Durcheinander nutzen, jedoch nicht ohne weitere Schwierigkeiten heruafzubeschwören. Eine Freundin von ihnen, Jarael, wurde gefangen genommen. Die Mandalorianer fangen Jedi, wo sie nur können, um sie geheimen Experimenten zu unterziehen. Jarael, die vorgab, eine Jedi zu sein, kann ihre Entführer nicht vom Gegenteil überzeugen. Bald findet sie sich in der Gesellschaft echter Jedi wieder, die von den Tests erschöpft und sogar dem Tode nahe sind.
Demagol, der Wissenschaftler der Mandalorianer, der sich diese Experimente ausgedacht hat, kennt keine Gnade.
Zayne denkt sich einen Plan aus, einen tollkühnen Plan, aber Zayne ist ein Hitzkopf. Außerdem ist die Zeit knapp und ein ausgefeiltes Vorgehen ist nicht machbar. Ihr unfreiwilliger Begleiter, ein Mandalorianer, der seine eigene Auffassung vom Krieg gegen die Republik hat, hilft dem kleinen Team. Der Plan ist simpel. Wie gut, dass Mandalorianer allesamt Masken tragen. Eine bessere Chance wird sich Zayne und seinen Freunden nicht mehr bieten.
Wie gut allerdings auch, dass Zayne zu diesem Zeitpunkt nicht weiß, dass die republikanischen Streitkräfte annehmen, bei ihm handele es sich um einen Jedi-Verräter.
Andernorts auf Coruscant wollen auch die Jedi der Flüchtigen habhaft werden. Die Idee dieser Gegenwart hatten sie sich anders ausgemalt. Zayne kommt dem Vorhaben einer bestimmten Gruppe unter den Jedi in die Quere. Zayne kann sich weiterhin entziehen, aber etwas Schnödes brauchen sie dennoch, damit die Flucht auch zukünftig gelingt: Geld.
Ein Sprung in die Vergangenheit des Star Wars-Universums führt den Leser zu den Knights Of The Old Republik. Der Zeitraum vor 4000 Jahren ist bereits mehrmals für Geschichten aufgegriffen worden. Hier erfahren die Leser viel mehr über die Vergangenheit der Mandalorianer, deren grundsätzliche Rüstung und Legende später Furcht und Schrecken in Form von Jango und Boba Fett verbreitet. So wie die Darstellung dieses Volkes ausfällt, ist es kein Wunder, dass dieses auf Krieg trainierte Volk als Matrize für die späteren Klonkrieger ausgewählt wurde.
Ihre beständige Maskerade lässt einen Angriff dieser Soldaten noch gruseliger ausfallen. Zwar gibt es primäre Ähnlichkeiten im äußeren Erscheinungsbild, doch jeder Soldat besitzt seine individuelle Rüstung, die vielleicht sogar ein wenig seinen Charakter widerspiegelt.
Ein gutes Beispiel für diese These ist Demagol, der monströs anzuschauende Wissenschaftler der Mandalorianer. Seine Erscheinung erinnert ein wenig an die Lawbringer aus der Science Fiction Saga Negation und ist auch so bedrohlich, wenn auch weniger mythologisch angehaucht.
Für Zayne ist die Hilfe, die er seiner Freundin Jarael bringt, die Stunde der Wahrheit, denn damit offenbart er seinen Aufenthaltsort und legt zusätzliche Fährten, die das falsche Bild von ihm noch verstärken.
Autor John Jackson Miller legt mit Zayne einen Charakter vor, der äußerst sympathisch ist, nur leider scheint ihm kein richtiges Glück gegönnt zu sein. Kaum hat er eine Situation gemeistert, bringt ihn das wieder in die nächste Ausgangslage für den nächsten Weg in die Traufe. Nicht vergessen werden darf der Umstand, dass andere Kräfte darüber hinaus auf der Jagd nach ihm sind.
Für die Gestaltung der Bilder sind die Zeichner Dustin Weaver, Brian Ching und Harvey Tolibao verantwortlich. Lassen sich sonst in einem solchen Event deutliche Unterschiede zwischen den Arbeiten der einzelnen Zeichner feststellen, bleibt dies hier erfreulicherweise aus. Alle Zeichner bewegen sich stilistisch auf dem gleichen Level, so dass ein sehr gutes einheitliches Bild entsteht. Die Detailfreude, die besonders bei den verschiedenen Rüstungen der Mandalorianer zum Ausdruck kommt und den Schiffsansichten, wird vielleicht nur noch durch die wirklich ausgefeilte und liebevolle Umsetzung der Völker (hier im Besonderen die beiden Hammerheads) getoppt.
Dank der Farbgebung durch Michael Atiyeh und Jay David Ramos wird die zweite Episode zu KOTOR zu einem wahren Fest für Star Wars Fans.
Ein spannender Augenschmaus mit einer wilden Achterbahnfahrt durch die Star Wars Vergangenheit. Es ist schön, dass innerhalb der vielen Erscheinungen so viel Wert auf einzelne Abschnitte gelegt wird. Nicht nur für Star Wars Fans, sondern auch Space Opera Liebhaber ein Muss.
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Mehr Informationen (auch zum Thema Star Wars) in Brian Chings Blog unter brianching.blogspot.com.