Lara Croft beherbergt zwei ungewöhnliche Gäste: Dr. Jekyll und die Magdalena. Jekyll ist inzwischen ein sehr normaler Mensch geworden, denn seine finstere Hälfte ist ihm abhanden gekommen, sehr zum Verdruss von Lara. Die Magdalena hingegen erlebt gerade eine ganz neue Seite an sich.
Seit sie von Dracula gebissen wurde, breitet sich das vampirische Gift immer weiter in ihr aus. Sie wehrt sich gegen ihre Fesseln, doch vergeblich. Jekyll und Lara stellen sie immer wieder ruhig, so gut sie es vermögen.
Lara erinnert sich an ihre Expedition an den Polarkreis. Es sollte eine ganz harmlose Expedition sein. Dann wurde ihre Gruppe überfallen. Der Angreifer hatte einen nackten Oberkörper. Die Kälte schien ihm nicht auszumachen. Auch die Expeditionsteilnehmer hatten den Mann nichts entgegenzusetzen.
Außerdem war Laras Expeditionsziel kurz darauf verschwunden. Die riesige eingefrorene Gestalt im Eisblock war weg.
Waren die Alpträume der Magdalena bisher beunruhigend aber doch harmlos, sind sie nun absolut grauenvoll. Diese Furcht gibt ihr zusätzliche Kraft und es gelingt ihr, die Fesseln zu sprengen.
In der Zwischenzeit hat Lara ganz andere Probleme. Eigentlich wollte sie ein Mittel zur Rettung der Magdalena finden. Natürlich wird es eines dieser Abenteuer, die zur Achterbahnfahrt werden – und noch mehr, denn an ihrem Ziel erwartet Lara ein Wesen, das selbst sie, die schon so vieles gesehen hat, verblüfft.
In der zweiten Folge von Monster War mit dem Untertitel Tomb Raider vs. The Wolf-Men warten nicht nur weitere Abenteuer auf den Leser, sondern es kommt auch Licht ins Dunkel um die Pläne von Mr. Hyde.
Was sich dem Leser hier bietet, dank des zeichnerischen Könnens von Joyce Chin wirft ein völlig neues Bild auf Kaninchen, wenn auch kein sehr gutes. Und es zeigt auf sehr drastische Art, was Hyde sich für die Zukunft der Welt vorstellt. Das kann nur Chaos erwachsen. Sein Begleiter in diesem Szenario, Dracula persönlich, kann diese Vorstellung nicht schrecken. Im Gegenteil, denn Hyde möchte mit der Hilfe des Vampirs, die Schrecken noch verstärken.
Die Autoren Christopher Golden und Tom Sniegoski haben ein bisher gelungenes Szenario angelegt. Der Genre-Fan wird vieles wieder erkennen, auch die eine oder andere Hommage. Laras Ausflug ins ewige Eis erinnert natürlich an die Ereignisse aus Frankenstein aber auch an The Thing. Leider ist die Szene ein wenig kurz. Die beiden Autoren hätten ein wenig tiefer in diesen Teil der Geschichte einsteigen können.
Aber das ist nur ein persönlicher Wunsch, denn natürlich liegt das Hauptaugenmerk dieses Mehrteilers auf der Begegnung der klassischen Horror-Figuren mit den neuen Helden aus Mystery und Abenteuer.
Deshalb bekommt es Lara mit einem Wolfswesen zu tun, das es in sich hat. Von Chin wie eine Gottheit gezeichnet, könnte dieses Wesen auch einem Computerspiel entsprungen sein. Wer in diesem Zusammenhang die Bilder von Samwise zu Warcraft kennt, wird sich einen Stil dieses Wesens vorstellen können. Der Vergleich ist nicht weit hergeholt, schließlich ist auch Lara ein Game-Ikone.
Lara kommt sehr oft gut klar, doch in dieser Auseinandersetzung zeigen sich doch ein paar Schwierigkeiten.
Im zweiten Teil nimmt die Geschichte deutlich Fahrt auf. Die Flucht der Magdalena und die Ankündigung von Mr. Hyde lassen für den Rest der Handlung ein rasantes Finale erahnen. Spannend war schon diese Folge. So darf es weitergehen. 🙂