Mittwoch, 28. Februar 2007
Spirou und Fantasio sind auf Einladung ihres Freundes Itoh Kata in Japan angekommen. In einem Vergnügungspark, dem alten Edo nachempfunden, währt die Entspannung nur kurz. Bald sind die beiden Freunde – und Pips natürlich – wieder mitten drin in einem Abenteuer.
Die beiden Freunde sind stilecht dem Themenpark angepasst und tragen Kimonos. Fantasio, der sich eigentlich bemüht, nicht aufzufallen, tritt erst recht von einem Fettnäpfchen ins andere. Ihre scheinbar einfache Mission mündet sehr schnell in ein halsbrecherisches Desaster. Fantasio und Spirou hatten sich bereit erklärt, einen Jungen wiederzufinden.
Kow und Loon sind Geschwister mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, weshalb sie ganz besonders für verbrecherische Elemente interessant sind. Kow wurde bereits benutzt, um den Nachbau des historischen Edo in Rekordzeit zu realisieren. Loon möchte ihren Bruder gerne befreien. Auch Ninjas haben ein Interesse an dem kleinen Kow.
Aus dem zuerst harmlosen Ausflug wird ein handfester Kampf mit einer heftigen Verfolgungsjagd.
Aber so leicht geben Spirou und Fantasio nicht auf – Pips natürlich auch nicht.
Und der Feind auch nicht. Fantasio, der immer vorbeugen muss, hat im Gegensatz zu Spirou jegliche Papiere und Kreditkarten bei sich behalten. Mit dem Hotelschlüssel von Spirou nehmen die Yakuzas die Spur auf.
Obwohl die beiden Freunde unbehelligt im Hotel eintreffen, werden sie bereits erwartet – allerdings nicht von den Kriminellen.
Das Action-Karussell dreht sich immer schneller mit den beiden Freunden. Und sie sind nicht allein. Itoh Kata und seine magischen Freunde stehen Spirou und Fantasio zur Seite, damit Loon bald wieder an der Seite ihres Bruders ist.
Mit Spirou in Tokio ist Jean-David Morvan und José-Luis Munuera eine schöne cartooneske Verbeugung vor Japan gelungen. Eine Wiedergeburt der beiden Helden mochte aus Fan-Sicht schwierig sein, allerdings fand ich Spirou und Fantasio bereits mit Der Mann, der nicht sterben wollte sehr gut in die Neuzeit transportiert.
Morvan und Munuera lassen viele Aspekte Japans in ihre Geschichte einfließen, so dass die kulturelle Plattform der Geschichte gut ausgereizt wird, um ein ungewohntes Umfeld zu schaffen.
Legendär sind die Enge des Landes und die Höflichkeit. Mit diesen modernen Legenden spielt Morvan trefflich. Fantasio gelingt es sogar, diese Höflichkeit bis an seine Grenzen auszureizen – was nicht gerade einfach sein soll. Schade nur, dass Fantasio diese Grenzen an einem Sumo-Ringer austesten muss.
Die Enge des Landes äußert sich in vielen Lebensbereichen. Die beiden Freunde lernen sie besonders im Verkehr kennen. Wer in der U-Bahn einen Fuß anhebt, wird diesen vor der nächsten Station nicht mehr auf den Boden bekommen.
Legendär ist auch die Geschichte des Landes, die Krieger, Samurai wie auch Ninja, die Verbrecher, Yakuza, die ebenso berühmt berüchtigt sind wie die Mafiosi. Morvan bewegt sich immer auf einer humorvollen Ebene, belässt es aber nicht bei dem gezeigten Hintergrundmaterial, sondern flechtet Spirou in die Geschichte ein.
So wird aus dem allseits bekannten Pagen ein Kämpfer, der sich dem Yakuza in verschiedenen Zweikämpfen stellt. Parallelen zu zahlreichen Endkämpfen in so genannten Eastern werden wahrscheinlich nicht zufällig sein.
Ebenso wenig zufällig sind die Anspielungen auf Akira & Co. in Szenen, wenn Kow und Loon ihre Fähigkeiten spielen lassen. Wer sich die Szenen betrachtet, wird Ähnlichkeiten zu den allseits beliebten telekinetischen Schlachten feststellen können. Auch die Kampfroboter, Mechas, werden nicht außer Acht gelassen. Die Darstellung stellt Munueras Talente sehr oft auf die Probe.
Wer sich die Mechas anschaut, die sich aus den unterschiedlichsten Gegenständen zusammensetzen (eine Hand besteht aus einem Schulbus und einem Truck), kann selbst als Laie die viele Fleißarbeit nachvollziehen, die Munuera hier geleistet hat.
Die abschließende Galerie zeigt seine zeichnerischen Fähigkeiten noch einmal im Detail. Besonders eindrucksvoll ist die Evolution eines Comic-Bildes, bei der die Entstehung einer der Schlüsselszenen mehrstufig gezeigt wird.
Der Humor gegenüber Japans Eigenarten ist (aus meiner Sicht) niemals gemein. Morvan versäumt es nämlich auch nicht, einen Fantasio zu zeigen, der regelrecht auf Japans technische kulturelle und technische Errungenschaften abfährt. Fantasio kann dank seiner Kreditkarte kaum an einem Geschäft vorbeigehen.
Sehr schön ist Fantasios Beziehung zur erweckten Hachiko-Statue, jenes Hundes der jahrelang auf sein Herrchen wartete.
Sei es architektonisch oder kulturell, Morvan und Munuera ist es gelungen, eine vollkommen andere Atmosphäre in der 47. Ausgabe von Spirou und Fantasio einzufangen.
Für die Fans sind auch Itoh Kata und seine magischen Gefährten dabei – zudem die superputzigen rosafarbenen Kaninchen, die ihm auch mal behilflich sind.
Heiter, spannend, ungewöhnlich neu erleben Spirou und Fantasio ihr neues Abenteuer, unterstützt durch einen Erzähler, der sich auch schon mal von Pips zurechtweisen lassen muss. Top Unterhaltung mit einem der Comic-Duos schlechthin. 😀
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Dienstag, 27. Februar 2007
Das Imperium greift an. Von allen Seiten stürmen die imperialen Raumschiffe auf die Rebellenflotte ein. Während die Auseinandersetzungen im All immer heftiger werden, erreicht in einem der Schiffe eine Tragödie ihren Höhenpunkt.
Tank, Lukes alter Freund, ein Mann, der vor kurzem noch dem Imperium diente, hat sich wieder gegen Skywalker gestellt. Leia liegt schwer verletzt zwischen den Trümmern. Nur Tanks Gnade kann ihr das Leben retten, wenn er Luke gestattet, sie zu bergen.
Gemeinsam treten sie den Weg zu einem Rettungsboot an. Aus den einstigen Freunden sind Feinde geworden. Inzwischen ist Luke bereit, alles zu tun, was Leias Leben retten wird. Auch auf die Gefahr hin, dabei sein eigenes Leben zu verlieren.
Wedge Antilles hatte immer Glück. Er hatte Glück während des Angriffs auf den ersten Todesstern. Er hatte Glück, als die Rebellen den zweiten Todesstern zerstörten. Er überlebte Bruchlandungen, die für andere fatal gewesen wären. Nur ein einziges Mal hasste er sich dafür, derartig viel Glück zu haben.
Der Krieg ist für alle schrecklich. Jene, die ihn überleben, müssen mit dem fertig werden, was sie gesehen haben und was ihnen widerfahren ist. Doch was ist, wenn Überlebende vergessen werden?
Auf dem Waldmond Endor ist seit der Zerstörung des Todessterns wieder Ruhe eingekehrt. Aber nicht alle Überlebenden der Schlacht gehören auch hierhin. Ein imperialer Scout und ein Rebell sind zurückgeblieben. Man hat sie ganz einfach vergessen.
Drei vollkommen unterschiedliche Geschichten bietet die 60. Ausgabe der Star Wars Reihe in Deutschland. Den Auftakt bildet das Finale der Rebellion-Geschichte. Dieser Abschluss wird von Autor Rob Williams hochdramatisch erzählt. Weniger ausschweifend, dafür recht traurig, ist die Geschichte über das Glückskind Wedge Antilles, die ebenfalls von Williams stammt.
Den Abschluss des Bandes bildet Gestrandet von Lucas Marangon, der in Personalunion gleich die Posten von Autor, Zeichner und Kolorist übernommen hat.
Rob Williams hat mit der Geschichte über Tank, Janek Sunber, sich des Themas des imperialen Überläufers angenommen. Wie jeder Star Wars Fan weiß, rekrutieren sich viele Angehörige der Rebellion aus den Reihen der Imperialen. Sunber ist ein Einzelfall, der eindrucksvoll tragisch und höchst spannend geschrieben ist. Der ehemalige imperiale Offizier zeichnete sich bereits durch Tapferkeit im Feld aus. Er hat in anderen Geschichten gezeigt, dass er einen eigenen Ehrbegriff entwickelt hat und die vom Ehrgeiz zerfressene Arroganz und Dummheit anderer Offiziere nicht ausstehen kann. Er tritt sogar gegen die Misshandlung von Sklaven ein.
Sunber erlebt in seiner Karriere genügend Beispiele, die ihn zur Rebellion bewegen könnten. Allerdings ist der Grund, warum er schließlich den Ausstieg wählt eher unfreiwillig, denn er wird hereingelegt. Auch kann er seinem alten Freund Skywalker den Verrat nicht verzeihen.
Zeichner Brandon Badeaux schafft es mit seinen Bildern, den Hass, den Sunber empfindet, furchtbar gut zu Papier zu bringen. Die aufgerissenen Augen und der schreiende Mund wirken fast wie eine gezeichnete Regieanweisung. Der Hass entlädt sich schließlich in einer mörderischen Schlägerei.
Der Schluss ist wirklich eine Achterbahnfahrt aus Szene und Gefühl geworden. Perfekt, es könnte in einem Film nicht besser funktionieren.
Gleich darauf widmet sich Rob Williams einem anderen Helden der Rebellion. Wir begleiten Wedge Antilles, eine der Hauptfiguren der X-Wing-Romanreihe, in dessen Vergangenheit und erleben, wie er zur Rebellion kam.
Williams untermauert seine Fähigkeiten im Fach der Kurzgeschichte, bezeugt dies aber mit einem weiteren traurigen Schluss.
Humorvoller ist die Geschichte von Lucas Marangon. Zwei Überlebende des Krieges, im Kampf jeweils auf der anderen Seite stehend, müssen sich nun, nachdem sie zurückgelassen wurden, miteinander arrangieren.
Stilistisch verfolgt Marangon eine Zeichentrickvariante: einfache klare Outlines, einfache Schattierungen, aber immer äußerst exakt gezeichnet. Auch seine Art des Erzählens macht Spaß. Die Geschichte bietet einen versöhnlichen Abschluss des vorliegenden Bandes, nicht so tragisch, sondern hoffnungsvoll.
Eine tolle Geschichtenmischung aus drei guten Beispielen aus dem Star Wars Universum. Wegen ihrer Allgemeingültigkeit auch empfehlenswert für Nichtkenner von Lucas’ Universum.
Gerade noch ist der Ghost Rider in den Kinos gestartet und verbreitet seine Flammenspur über die Leinwand, da kündigt sich bereits das nächste Marvel-Event an:
Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer.
Reed Richards und Susan Storm heiraten endlich. Doch als die Hochzeitszeremonie vonstatten geht, geht auch ein leichtes Rumpeln durch die Welt – irgendwas ist ja immer. Johnny ist der einzige der vier, der dem Fremden auf seinem silbernen Surfbrett sofort folgen kann
Ach, was schreib ich! Seht einfach selbst unter: www.riseofthesilversurfer.com.
Nach dem ersten Film der Fantastischen Vier war ich schon begeistert, aber das hier könnte noch eine Nummer größer werden. Denn, wo der Surfer ist, ist Galactus nicht weit. Wie es im TV-Spot heißt: Acht Tage später stirbt der Planet. (Zum TV-Spot.)
Mann, Mann, Mann, Spidey 3 kommt auch noch. Da werden wir ja richtig verwöhnt. 😀
Montag, 26. Februar 2007
Weiblich, jung, rote Haare, sportlich – Rubine ist ein Bild vor einer Frau. Aber sie ist auch ein Cop bei der Chicagoer Polizei mit allem Stress, den ihr Job zu bieten hat. Aus dem gemütlichen Feierabend wird nichts. Der nächste Einsatz ruft.
Jay hat wieder einmal Mist gebaut und befindet sich in höchster Gefahr. Seine Fähigkeiten als Computerhacker sind überragend, sein Gespür dafür, wann es besser ist, aufzuhören, eher nicht, schießt er häufig über das Ziel hinaus. Rubine ist seine letzte Rettung. Sie tut ihm den Gefallen und holt ihn aus der Spelunke ab, in der er sich versteckt hat.
Gemeinsam überprüfen sie Jays Wohnung. Dies ist ein Fehler, wie sich sehr bald herausstellt. Rubine, die sich von einem Bad am Feierabend eine wundervolle Entspannung versprochen hat, ist plötzlich mitten in einer Schießerei. Aus einer einer anfänglichen Flucht wird schnell eine Verfolgungsjagd. Rubine ist vollkommen in ihrem Element.
Irgendwo ist Jay mit seinen Fähigkeiten angeeckt. Jeder der beiden geht auf seine Art dem Fall nach. Während Rubine auf der Straße und im Leichenschauhaus nachforscht, strapaziert Jay Rubines Telefonrechnung. Jay hat enormes Pech. Sind es zu Beginn nur Gangster, die ihm nachstellen und ins Jenseits befördern wollen, sind es später noch Beamte des FBI, die ihn wegen Computerkriminalität festnehmen wollen. Rubine hat wirklich alle Hände voll zu tun, damit Jay in diesem Chaos am Leben bleibt.
Mit Rubine – Hackerjagd ist eine Serie am Start, von der es beim Verlag Lombard bereits sieben Ausgaben gibt. Zeichner Francois Walthéry, der sich bereits mit der Serie Natascha einen Namen machte, arbeitet hier mit Erfolgs-Autor Mythic (Smit Le Bénédicte) zusammen, den Fans bereits von Agent Alpha her kennen können. Nach einem kurzen Ausflug von Mythic in die Serie Natascha (Ausgabe 14 bei Carlsen) entwickelten Walthéry und Mythic gemeinsam die Figur der Rubine.
Rubine ist eine dieser Frauen, bei der alles am rechten Fleck ist, anatomisch betrachtet. Darüber hinaus hat sie auch jene Interessen, die uns Männern immer etwas merkwürdig anmuten: Frisörtermine, Kleidung, Schuhe. Allerdings ist Rubine eine Frau, die dank ihres Berufs kaum dazu kommt, den Interessen einer jungen Frau nachzugehen. Was bleibt sind Badewanne und Dusche zur Entspannung, bei der sich Rubine stets sexy in Szene setzen kann. Die Macher, auch der junge Co-Zeichner Dragan de Lazare nutzen die Situationen, um Rubine auch ein wenig halbherzig – nur mit einem Handtuch – bekleidet zu zeigen. – Interessanterweise gibt es keinen Betrachter von Rubines Vorzügen, der auch sich davon irgendwie beeindruckt zeigt. Eher neigen die Männer dazu Rubine absolut zu unterschätzen. Natürlich ist das ein Umstand, der sich schnell rächt.
Der Humor ist derart, wie Fans ihn bereits aus Natascha her kennen. Männer sind eher eine Lachnummer. Sie sind diejenigen, die die Fehler begehen. Die Frauen sind äußerst weiblich, gehen aber auch mit Bedacht vor. Und mit Jay ist wahrlich ein Charakter ins Comic-Leben gerufen worden, der kein Fettnäpfchen auslässt. Sicherlich ist er kein Dumkopf, aber leider ist er auch jemand, der das Pech geradezu magisch anzuziehen scheint. Auch Rubine hat ihre humorvollen Momente, die sich weniger ihr, dafür mehr dem Leser erschließen.
Mit Rubine und Jay ist wenigstens für den ersten Teil der Reihe ein sich wunderbar ergänzendes Duo entstanden.
Wer jedoch meint, mit Humor allein sei es getan, der irrt sich gewaltig, denn Rubine besticht durch satte Action. Verfolgungsjagden zu Fuß oder mit dem Auto gehören hier absolut dazu. Parallelen zu amerikanischen Kriminalfilmen sind zweifelsfrei erkennbar. Die Schießereien sind keine Cartoon-Schießereien. Gangster sterben dabei gnadenlos.
Diese Mixtur aus Cartoon und Realismus funktioniert außerordentlich gut – unerwartet zwar, aber es entsteht eine gelungene Unterhaltung. Realistisch spannend einerseits, aber auch mit dem nötigen Humor andererseits.
Fans von frankobelgischer Comic-Kunst wie Natscha oder Franka können bedenkenlos zugreifen und den Auftakt dieser feinen Krimi-Serie genießen. 🙂
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Sonntag, 25. Februar 2007
Von Gott, Kakerlaken und einem maskierten Helden
WDR 3 PHON, Sonntag, 4. März 2007, 15.05 Uhr – Sendung über den amerikanischen Szenaristen und Zeichner Will Eisner (Wiederholung am 5. März um 22.00 Uhr, Aufnahme von 2005)
Samstag, 24. Februar 2007
Aspen Matthews wehrt sich. Sie will es nicht zulassen, dass ihr Freund und ihr Vater wegen ihr leiden müssen. Am Staudamm kommt es zu einem Showdown, den die Soldaten so noch nicht erlebt haben.
Ihre Wehrhaftigkeit ist beeindruckend. Mit ihren Fähigkeiten, das Wasser zu beeinflussen kann sie den Angreifern mit ihren automatischen Waffen erfolgreich und optisch überaus großartig Paroli bieten. Aspen tanzt auf den Wasserfontänen herum und spielt mit den Wellen, als hätte sie etwas anderes gemacht.
In Muria hat Siphon andere Probleme. Um frischen Wind in die Politik der Stadt zu bringen, wurde er in den Rat gewählt. Zuerst hat er sich noch über seine neue Aufgabe gefreut, aber schließlich ist es für ihn vollkommen ermüdend den Sitzungen beizuwohnen. Die Gespräche drehen sich zu oft im Kreis. Ergebnisse sind selten und scheinen Muria nicht voran zu bringen. Siphon ist frustriert.
Erfrischend wirkt es da, dass er sich auch mal mit seinen engsten Freunden treffen kann. Allen liegt immer noch die Genesung von Kiani am Herzen.
Fathom präsentiert gleich zu Beginn der 10. Folge der Neuen Serie ein Wasserinferno. Angesichts der sich orgiastisch auftürmenden Wellenberge ist es kein Wunder, dass in diesem Band gleich vier Inker zum Einsatz kamen.
Sieht man einmal von Cannon Hawke ab, ist Fathom eine Serie, in der Männer zwar eine Rolle spielen, doch Frauen sind die diejenigen, die das Sagen haben. Aspen kann in dieser Episode zeigen, welche Kräfte sie inzwischen entwickelt hat. Zieht man Vergleiche zu vorhergehenden Szenarien dieser Art, dann stellt Aspen mit ihren Fähigkeiten so manchen ihrer Artgenossen in den Schatten.
Hierbei ist es interessant, auf welch vielfältige Art sie ihre Macht einsetzt. Sie wehrt Kugeln mit Wasserbarrieren ab. Sie schwebt auf einer riesigen Fontäne über allem anderen, während sie eine Sicherheitsglocke über ihren Freunden aufbaut. Waffen, die zu stark für sie selbst sind, irritiert sie mit einem simplen Trick: Sie verwandelt sich selbst in Wasser und die Rakete schießt durch sie hindurch.
Die Wirbelstürme, die sie auftürmt, stellen nachfolgend alles andere in die Schatten und schauen beinahe aus wie eine Szene aus The Day After Tomorrow.
Die beiden Co-Autoren J.T. Krul und der Erfinder der Serie Michael Turner locken stets ein bißchen mehr aus der Serienheldin heraus. In der abschließenden Szene, wenn der militärische Feind einsehen muss, dass Aspen wieder einmal entkommen ist und sie ein Unwetter zurückgelassen hat, entsteht eine sehr schöne apokalyptische Stimmung.
Michael Turner hat sehr Gefühl in den Charakter von Aspen gelegt. Einerseits im Zwiespalt mit ihrer Herkunft und ihrer Sympathie für die Menschen, von denen viele ihr stets wohlgesonnen waren, andererseits kann sie nicht ewig vor sich und ihrem Schicksal weglaufen. Schließlich zwingt Turner sie zum Handeln – es soll vorkommen, dass ein Charakter ein Eigenleben entwickelt, nachdem er mit genügend Hintergrundinformationen versehen wurde. Man gewinnt den Eindruck, so sei es auch hier gewesen. Nun kann Aspen nicht mehr anders und natürlich gibt es eine Schlußszene, die hoffen lässt, dass es zu einer Art größerem Showdown in der nächsten Zeit kommen wird.
Die zweite Heldin der neuen Serie wurde wieder geheilt und macht sich an ihr Waffentraining. Kiani hat überraschend feststellen müssen, dass auch sie über die Fähigkeit zur Wasserbeherrschung verfügt.
Im Gegensatz zu Aspen ist Kiani eine geborene Kriegerin, die lieber auf ihre Fähigkeiten mit dem Schwert vertraut – völlig zu recht, zieht man die grafische Umsetzung von Koi Turnbull in Betracht. Auf einer ganzen Seite präsentiert der Zeichner Kiani in anatomisch beeindruckender Gestalt. Hinzu kommen die wirbelnden Haare und die reizvolle Kolorierung von Paul Mounts.
Seine Arbeit an diesem Band ist besonders gelungen und die Darstellung des Kiani-Bildes ist ein nur ein kleines Beispiel für ein wirklich tolles Ergebnis.
Eine überaus spannende Fortsetzung mit tollen Bildern. Der Schluss ist ein Griff in die Vergangenheit und eine reizvolle Vorankündigung, die sehr neugierig macht. 🙂
Freitag, 23. Februar 2007
Cannon hält es nicht mehr aus. Immer schwieriger wird es, das zweite Ich im Zaum zu halten. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann es die Oberhand gewinnt. Cannon weiht Akiko ein.
Doch Erklärungen sind kaum noch notwendig. Akiko ist bereits zu lange die Assistentin dieses Mannes, der über schier unbegrenzte Mittel zu verfügen scheint. Sie hat sich in der Vergangenheit vieles zusammengereimt und ihre eigenen Schlüsse gezogen – vielleicht nicht immer richtig und nicht komplett, so ist sie doch sehr nah an der Wahrheit ausgekommen.
Cannon ist von derart viel Loyalität sprachlos. Aber Akiko ist außerdem eine Frau, die kein anderes Verhalten kennt. Insgeheim ahnte sie wohl, dass Cannon ihr eines Tages von ganz allein sein Herz öffnen würde.
Als es schließlich soweit ist, ist Akiko doch überrascht. Die Geheimnisse von Cannon reichen tiefer, als sie sich auch nur entfernt hatte vorstellen können. In der Tiefe seines Wohnhauses hat Cannon einen Schutzraum eingerichtet. Diese Abschirmung mag auch der Abhörsicherheit dienen, aber zuallererst ist es ein Versteck und ein Raum, der dem Schutz anderer dient. Cannon weiß, wozu sein Alter Ego Tarras fähig ist. Niemals soll dieser finstere Geselle aus Cannons Vergangenheit einem aus seiner nächsten Umgebung etwas antun können.
Akiko schließt Cannon im Schutzraum ein. Ihre strikte Anweisung lautet, nicht zu öffnen, so sehr Cannon sie auch zu überreden versucht.
Während Cannon seinen inneren Kampf ausfechtet, kämpft Akiko mit sich selbst, denn Tarras versucht unterdessen alles, um sie zu umschmeicheln und bedroht sie am Ende sogar.
Die abschließende Episode von Cannon Hawke löst alle losen Enden der bisherigen Erzählung auf. Cannon hat sich zu einem Endkampf entschieden, ein Kampf, der ihn in sein Inneres führt, dorthin, wo Tarras sich verkrochen hat.
Autor J.T. Krul inszeniert den Gang zu diesem Kampf, wie eine Art Abschied. Einen ähnlichen Gang nahm auch einmal Batman, als er von den Designer-Drogen loskommen wollte, die er zur Leistungssteigerung genommen hatte. Und ähnlich wie bei ihm, hat auch Cannon mit einer Persönlichkeitsänderung zu kämpfen. Und ebenso ähnlich harrt Akiko vor der Tür aus, wie es einst der Butler Alfred tat.
Soviel zu den Ähnlichkeiten. Der innere Kampf ist ein ganz anderer. Für Cannon ist die Auseinandersetzung, die sich nur in seinem Kopf abspielt, bitterer Ernst. Wenn er den Kampf verliert, endet auch in der realen Welt sein Leben. Da dieser Kampf allerdings eine reine Kopfgeburt ist, können auch Aspekte eingebunden werden, die in der realen Welt so nicht vorkommen – wohlgemerkt in der Welt von Fathom.
J.T. Krul nutzt diese Gelegenheit weidlich aus. Cannon bewegt sich nun in seiner ganz eigenen Matrix, in der alles möglich zu sein scheint, so auch gleich zwei Feinde: Der bereits verstorbene Tarras und jener, der in Cannon wiedergeboren werden möchte.
Interessant, und richtig spannend, ist es auch, wie Tarras an zwei Fronten gleichzeitig kämpft. Einerseits versucht er das Ego von Cannon endgültig zu unterdrücken, andererseits nutzt er die Gelegenheit, um endgültig nach draußen zu kommen. Während er gegen Cannon das Schwert schwingt, zeigt sich draußen eine Art Jekyll und Hyde, indem aus Cannon ein brutaler Mann wird, dem jedes Mittel zur Erfüllung seiner Ziele recht ist.
Zeichner Marcus To geht mit gewohnt versiertem Strich ans Werk. Da wird keine Linie zuviel gesetzt und kein Schatten geht daneben. To tobt sich während des Kampfes zeichnerisch aus. Teilweise nutzt er komplette oder sogar Doppelseiten, um grafisch richtig aus dem Vollen schöpfen zu können.
So wird der Kampf von Cannon und Tarras in ihren schillernden Rüstungen (dank der Farbgebung von Beth Sotelo) zu einen tollen actionlastigen Abschluss.
Gelungen ist die allerletzte Begegnungen von Tarras, in der er sich noch einmal aufbäumt und seine Panik herausschreit, bevor das Experiment seiner Mutter endgültig fehlschlägt und der böse Geist Cannon verlässt.
Das Fathom-Spin Off findet einen würdigen und sehr guten Abschluss. Nun, da Cannon wieder der Alte ist, bleibt mit Spannung abzuwarten, wie er weiterhin in Fathom zum Einsatz kommen wird. 🙂
Donnerstag, 22. Februar 2007
Ein Jahr nach der Infinite Crisis ist Gotham sicher. Nur ist Batman nicht derjenige, der für Ordnung sorgt. Sein Ersatzmann ist nicht sehr zimperlich und räumt ungewöhnlich hart auf. Die Polizei findet eine Leiche, die einmal ein Superganove war und vom Dach gestürzt wurde. War der Ersatzmann der Täter?
Die Frage stellt sich auch Batman, als er Harvey Dent wieder nach Hause entlässt. Ein Jahr nach der Infinite Crisis erwacht wieder die Hoffnung über der Stadt. Am nächtlichen Himmel erstrahlt wieder ein Fledermauszeichen und ruft den Dunklen Ritter herbei. Aber Batman ist nicht allein. Auch Robin hat den Weg zurück gefunden. Und mit seinem Auftauchen kehren auch alte Gegner wieder zurück. Eben noch ragte ein ganz normaler Wolkenkratzer in den Abendhimmel. Im nächsten Augenblick ist seine Spitze von einem Meer aus Schlingpflanzen verhüllt. Poison Ivy ist ebenfalls wieder in Gotham und hat ihren Kampf für Mutter Natur wieder aufgenommen.
Batman und Robin stehen sich ihr auf gewohnt versierte Art. In dem Jahr, in dem sie untergetaucht waren, haben sie nichts verlernt, im Gegenteil. Aber auch Ivy hat an ihrer Trickkiste gearbeitet und wartet den beiden Freunden mit Pflanzenmonstern auf, die es in sich haben.
Während Batman die Verbrechensbekämpfung wieder in die eigene Hand nimmt, hört auch ein anderer dunkler Rächern nicht damit auf, die Gangster auf eigene Faust zu jagen.
Ein Jahr nach der Infinite Crisis, die das gesamte DC Universum umkrempelte, ist Batman zurück und muss sich einem ähnlichen und doch veränderten Gotham stellen.
Gleich mehrere Zeichner stellen sich in der ersten Ausgabe der Herausforderung, dem Dunklen Ritter ein Gesicht zu geben. So entsteht unter der Regie von Autor James Robinson ein neuer Anfang und ein toller Querschnitt von zeichnerischen Stilen.
Die Infinite Crisis ist vorüber und ich gestehe, dass ich stellenweise nicht mehr weiß, wo oben oder unten ist. Als jemand, der in der Vergangenheit lesen durfte, wie Gesandte der Gerechtigkeitsliga von Erde 1 und der Liga für den Frieden von Erde 2 gemeinsam auf New Genesis landeten, hat es mich immer verwirrt, dass diese beiden Heldengruppen plötzlich auf einer Erde vereint waren.
Selbst langjährige und vollkommene Stammleser des DC Universums dürften angesichts der letzten Ereignisse ein ganz klein wenig erstaunt gewesen sein. Nachdem ein Jahr vergangen ist, kehrt nun wieder Ruhe ein? – Nicht ganz, denn die Aufräumarbeiten gehen weiter.
Einige Bösewichte, nicht unbedingt die erste Garde der Feinde, werden von einem Unbekannten sorgfältig verfolgt und erledigt. James Robinson scheint den Neuanfang nutzen zu wollen, um der Legende des Batman noch einige neue und ungewohnte Kapitel hinzufügen zu können. So entsteht anfänglich eine ungewohnte und auch gruselige Atmosphäre, wie sie in Batman – Das 100. Jahr aufkam.
Die Kapitel des vorliegenden Bandes, drei an der Zahl, grenzen sich inhaltlich und grafisch fein voneinander ab. Im ersten Teil, gestaltet von Leonard Kirk und Andy Clarke, ist die Stimmung einerseits außerordentlich düster. Die Schatten wurden wahnsinnig gut gesetzt, Linien und kleine Verläufe sehr gut und fein getuscht.
Besonders eindrucksvoll gelungen ist das Auftauchen des Dynamischen Duos – wenngleich ich mich frage, wie es Batman aushalten kann auf einem Flakscheinwerfer zu sitzen.
Die zweite Episode zeichnet sich im wahrsten Sinne des Wortes wieder einmal durch viel mehr Action aus. Don Kramer erhält die Gelegenheit, die beiden Helden auf unterschiedlichen in das von Ivy besetzte Gebäude hineinzuschicken. Jeder der beiden muss sich auf seine Art den grünen Gegnern stellen. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf den Pflanzen, die mit der nötigen Detailvielfalt zu Papier gebracht wurden.
Erfreulich ist es auch, wie erwachsen James Robinson die Auseinandersetzung zwischen Ivy und Batman präsentiert.
In diesem Sinne geht es weiter, wieder von Leonard Kirk und Andy Clarke arrangiert. Das ist nicht mehr das Gotham, in dem sich die irren Gegner die Klinke in die Hand geben, wie der Leser es ganz besonders anschaulich noch in Hush erleben konnte. In diesem Gotham nistet sich das echte Verbrechen ein, das der alten Garde aus Arkham keine Chance mehr lässt.
Batman kehrt zurück! Ebenfalls verschwunden gewesen ist das Dynamische Duo zurück und nur wenig ist noch so, wie es einmal war. Für Neulinge ein guter Einstieg ins DC Universum. 🙂
Der kleine Schiffsjunge ist das Leben in der Mannschaft von Kapitän Hackepeter leid. So macht er sich nächtens mit der Katze Nelson auf und davon. Auf der Suche nach einem Schiff, das ihn so weit wie möglich von Kapitän Hackepeter weg bringt, landet er leider ausgerechnet auf des Kapitäns Schiff Knurrhahn.
Der Kapitän ist zunächst äußerst wütend über Pittjes unerlaubtes Fernbleiben von der Mannschaft. Als er aber hört, dass der Junge in den Besitz einer Schatzkarte gekommen ist, ändert sich das sogleich. Die Knurrhahn setzt Kurs auf die Schatzinsel.
Seltsam aber ist, dass der Schatz auf dieser Insel kein großes Geheimnis ist. Warum also wurde der Schatz immer noch nicht geborgen? Und was ist mit jenen geschehen, die es versuchten?
Kapitän Hackepeter und seine Mannen schreckt die Aussicht auf etwas Furchtbares, das auf der Insel sein Zuhause hat, nicht. Ganz im Gegenteil, nach dem langen Aufenthalt im Hafen muss jetzt ein Abenteuer mit einer ordentlichen Beute her.
Wer sind diese furchtlosen Männer, die ihrerseits auf allen Weltmeeren gefürchtet werden? Neben Kapitän Hackepeter gehören Männer wie Staif Olafson zur Mannschaft, ein Nachkomme der Wikinger, der stets seinen Ahnen alle Ehre zu machen versucht. Kuddel Priembeiss ist ein Original von der Waterkant und steht seinen Kamerade in Verwegenheit in nichts nach. Auch der Schiffskoch Sham-Pu ist immer vorne dabei, wenn es eine ordentliche Keilerei gibt.
Auf der Insel angekommen stoßen Hackepeter und seine Leute schnell auf riesige Zyklopen, die sich wegen der Neuankömmlinge auf eine schöne frische Mahlzeit freuen. Hackepeter schreckt das immer noch nicht und langt richtig zu.
Pittje weiß von alldem nichts. Eigentlich wollte er ja auf dem Schiff auf die anderen warten – wäre da nicht Nelson, die Schiffskatze, die plötzlich mit einem ganz besonderen Spielzeug daher kommt: Einer Brosche aus purem Gold. Da gibt es auch für Pittje kein Halten mehr. Er und Nelson machen sich auf eine gefährliche Schatzsuche ins Innere der Insel.
Pittje Pit und Der Schatz der grünen Monster ist ein mittlerweile klassisch zu nennendes Cartoon-Abenteuer mit liebenswerten und zuweilen auch skurrilen Charakteren. In diesem bereits 1970 erschienenen 2. Abenteuer von Pittje Pit nehmen Autor Frans Buissink und Zeichner Eddy Ryssack den Leser mit auf eine wahrhaft witzige Comedy-Piraten-Reise.
Die Figuren, die hier mit viel Humor durch die Geschichte geleiten, sind typische Cartoon-Vertreter jener Zeit, zeichnerisch wie auch von ihrem Charakter her. Kapitän Hackepeter ist das Raubein, ein bißchen übergewichtig, häufig lauthals im Dialog und immer forsch voran stürmend, wenn es jemanden zu versohlen gilt. Der Schiffsarzt ist immer auf der Suche nach seiner oder einer neuen Mütze und auch keine Probleme damit, sich wegen seiner Kopfbedeckung mit einem Riesen anzulegen. So gesehen durchzieht die Charaktere eine gesunde Portion Naivität, wie es häufig bei derlei Figuren der Fall ist.
Der klügste und besonnenste der Mannschaft ist, wie kann es anders sein, auch der kleinste von ihnen und das ist selbstverständlich Pittje Pit. Pittje ist ebenfalls ein Junge, der weiß, wann es an der Zeit ist, das Weite zu suchen. Deshalb ist er mit weitaus mehr Vernunft gesegnet als seine Mannschaftskameraden.
Ausschlaggebend ist jedoch, dass dieses uralte Rezept des Geschichtenerzählens hervorragend funktioniert. Natürlich hat es ein wenig von den uralten Asterix-Folgen, aber es erinnert noch ein wenig mehr an das Konzept von Wickie und den starken Männern, das literarisch früher, tricktechnisch aber später erschien.
Zeichnerisch bietet Pittje feinste Cartoon-Szenen mit einem richtig kräftigen Tuschestrich und satten Farben. Die Bilder von Eddy Ryssack gehören zu einer wunderbar alten Schule, aus der sich nicht nur Können, sondern auch echtes Handwerk ablesen lässt. Was Hintergrundzeichnungen angeht, hält er sich zurück, dafür liegt das Hauptaugenmerk auf den Figuren, die manchmal für den Leser wie auf einer schönen Bühne agieren und sich bester Komödienmanier die Stichworte für den nächsten spritzigen Dialog liefern.
Da es sich auch um eine Monstergeschichte handelt, haben die beiden Macher sich nich lumpen lassen und gleich ein ganzes Rudel auffahren lassen. Die grünen Monster sind riesige grünhäutige Zyklopen, die ähnlich wie einst Polyphem in der Odysseus-Sage darauf warten, dass menschliche Kost an ihrer Küste angeschwemmt wird. – Und wenn es jemals ulkige Monster gegeben hat, dann sind es diese Zyklopen mit ihrem wunderbaren Sprachfehler!
Toller Cartoon, spaßige Comedy, unterhaltsam für alle, die jung geblieben sind oder einfach Spaß an einer ordentlichen Portion Humor haben! 😀
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Dienstag, 20. Februar 2007
Yorick führt ein kleines Telefonat mit seiner Freundin, die sich im Augenblick am anderen Ende der Welt befindet. Der junge Mann bestreitet sein Leben mehr schlecht als recht und hat sogar einen kleinen Kapuzineraffen bei sich aufgenommen, den er als Hilfe für Behinderte trainieren soll.
In einem Augenblick ist alles in Ordnung – oder besser, es ist so, wie jeder auf der ganzen Welt es gewohnt ist. Im nächsten Augenblick brechen alle Männer tot zusammen. Sie husten Blut, dann ist alles schnell vorbei.
Der Schock sitzt zunächst tief, als die überlebenden Frauen erkennen, dass sie nun in einer Welt ohne Männer leben. In einer Welt ohne Männer ist auch ihr Ende nicht mehr fern. Teilweise soll eine gewisse Ordnung aufrechterhalten werden. Das erweist sich jedoch als ziemlich schwierig. Nahrung ist rar, Leichen liegen überall herum. Die Verbindungen sind zusammengebrochen. Die Regierung hat kaum noch die Möglichkeit zu handeln. Der verbliebene Geheimdienst sucht das letzte weibliche Regierungsmitglied auf und macht sie zum Präsidenten.
Yorick unterdessen hat ganz andere Probleme, denn er hat als einziger Mann überlebt! Und sein Affe dürfte das letzte männliche Tier auf Erden sein. Der junge Mann unternimmt alles, um nicht entdeckt zu werden. Mit einer Gasmaske auf dem Gesicht macht er sich auf den Weg nach Washington. Dort hofft er seine Mutter zu finden. Aber insgeheim möchte er nach Australien, wo seine Freundin immer noch sein muss. Der Weg ist für den letzten Mann sehr gefährlich.
Die junge Frau, die ihm unterwegs begegnet und einen Müllwagen für Leichen fährt, will ihn nicht vergewaltigen, wie Yorick zunächst argwöhnt, sie will ihn verkaufen. Eigentlich ist abgesehen von seiner Mutter und einer amerikanischen Agentin namens 355, keine einzige Frau gut auf ihn zu sprechen.
In einem Land, in dem kaum ein Auto fährt, der Zug- und der Flugverkehr zum Erliegen gekommen ist, ist es schwer, jemanden zu finden, der sich versteckt hält. Trotzdem riskieren Yorick und 355 es und wollen die Wissenschaftlerin finden, die ihnen möglicherweise helfen kann.
Ein Männertraum wird wahr! Endlich kann der berühmte Spruch Und wenn du der letzte Mann auf Erden wärst … ausgetestet werden. Fast alle Frauen wollen den letzten Mann und tragen ihn auf Händen – nun, die Realität im Serienauftakt Y – The Last Man sieht vollkommen anders. Yorick und sein kleiner Affe Ampersand sind die letzten männlichen Lebewesen des Planeten Erde. In einem einzigen Moment sterben 48% der menschlichen Weltbevölkerung und jedes andere männliche Tier mit einem Y-Chromosom.
Autor Brian K. Vaughan zeigt, wie sehr ein solches Szenario zum Alptraum werden kann. Ähnliche Szenarien mit leergefegten Straßen kennt der SciFi-Fan aus Filmen wie Der Omega-Mann oder USS Charleston – Die letzte Hoffnung der Menschheit. In der von Vaughan beschriebenen Welt bricht schnell alles zusammen, da neben den Menschen auch die Tiere endgültig vom Aussterben bedroht sind. Warum dieses Endzeitszenario startet, wird noch nicht beantwortet. Mutmaßungen heizen die Phantasie der Leser an. Zwei Möglichkeiten wirken wahrscheinlich – aus der Sicht der Geschichte. Eine Möglichkeit davon ist Yorick selbst. Ist er der Auslöser der Epidemie? Oder sein Affe? Oder beide in Kombination? Oder gibt es noch eine andere Möglichkeit?
Vaughan lässt den Leser mit diesem Rätsel zurück, während er Yorick und 355 durch den Niedergang der Welt stolpern lässt.
Immer noch gibt es Machtkämpfe. Die Frauen sind bereit sich für einige verbliebene Regierungs- und Kongressposten zu schlagen und unterstützen ihre Argumente sogar mit Waffengewalt. Vaughan lässt nichts aus, nicht einmal jene Frauen, die den Verlust der Männer als Segen begreifen und sich als neue Amazonen sehen.
Mittendrin ist Yorick, der immer noch mit einer gewissen jugendlichen Naivität gesegnet ist und einem verlorenen Ehrgefühl hinterher trauert. Aber Ehre gibt es im Spiel ums Überleben nicht mehr zu verteidigen.
Pia Guerra bringt die Bilder dieser Geschichte zu Papier. Die Zeichnerin, die unter www.hellkitty.com Informationen über ihr Schaffen bereitstellt, schaffte mit Y – The Last Man ihren großen Durchbruch. Im Vergleich zur Galerie auf ihrer Homepage nimmt sie sich im vorliegenden Comic etwas zurück. Größere getuschte Schattenflächen sind selten. Schattierungen überlässt sie der farbgebenden Pamela Rambo.
Großartige Bilder wurden von J.G. Jones für die Cover der einzelnen Episoden angefertigt. Die Grundstimmung dieser Bilder kann sich in den Panels des Comics selbst nicht fortsetzen, aber Guerra gelingt es dennoch die Trostlosigkeit eines halb entvölkerten Amerikas einzufangen.
Ein gruseliges Szenario von Brian K. Vaughan in einer Zukunft ohne Männer. Die Endzeitstimmung wird sehr gut dargestellt und unterhält ungemein! 😀
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