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Comic Blog


Montag, 29. Januar 2007

Fathom Sonderheft 6

Filed under: Mystery,SciFi — Michael um 20:55

Fathom Sonderheft 6Akiko Nigata ist die persönliche Sekretärin von Cannon Hawke, dem Leiter einer Firma, dass Unternehmen in internationalen Wirtschaftsfragen berät. – Eigentlich ist Akiko einer Art Mädchen für Alles, die Cannon den Rücken freihält.
Cannon ist ein Mann, der seine Freiheit liebt, was wahrscheinlich besser ist, denn seine Gesellschaft kann für Unbeteiligte äußerst gefährlich werden. Cannon ist ein gefragter Mann, der sich im Laufe seines Lebens viele Feinde gemacht hat – überseeisch und unterseeisch.
Akiko sorgt dafür, dass er sich im Verlaufe seines Berufslebens um nichts anderes kümmern muss. Sie glaubt tatsächlich, dass Cannon ein Privatleben hat. Eines, in dem es Frauen gibt, vielleicht Hobbys, Ausschweifungen und natürlich die Ruhe nach dem Feierabend. Weit gefehlt. Ruhe gehört zu den Situationen und Worten, die für Cannon absolut fremd sind. (Obwohl das Cover des vorliegenden Bandes etwas anderes aussagt.)

Vereint im Kreis, der von Schwarz ins Blau uns umfließt – ein Kreis, der Rat, König und Freiheit umschließt . . .
So beginnen in einer uns unbekannten Gesellschaft alle Märchen und Mythen. Es gab eine Zeit, als Aspen diese Geschichten über alles liebte. Vor dem Einschlafen gab es nichts Schöneres, als diese Geschichten zu hören.

Es war einmal ein alter Mann, der gemeinsam mit seiner Frau in einem Fischerdorf lebte, dass von einer Gruppe von Haien unter der Führung des Hai-Königs U’Iaka beschützt wurde. Das Paar hatte unter dem Schutz der Haie stets ein gutes Leben und reiche Fänge. Doch eines fehlte: ein Kind. Niemals war dem Paar das Glück beschieden gewesen, Nachwuchs zu bekommen, dem sie all ihr Wissen weiter geben konnten.
Der alte Mann bittet den König der Haie um Hilfe, aber dieser weiß nichts über die Nachkommen der Menschen. Doch der König fühlt sich den Menschen wegen ihrer reichhaltigen Fischopfer sehr verbunden und verspricht jemanden zu suchen, der Antworten auf die Fragen und Bitten des alten Mannes hat.
Zur vereinbarten Zeit erwartet den alten Mann aber nicht der König der Haie mit dem Weisen, der alles weiß. Stupsnase, ein gewitzter Delphin, gibt sich als Weise aus. Kann der Alte ihm trauen?

Das sechste Sonderheft der Fathom-Reihe wirft einen neuen, ganz anderen Blick auf dieses Universum. In zwei ausgewählten Geschichten erfahren wir mehr über die Welt von Aspen und Canon.

Die erste Geschichte, The Finer Details, von Stammautor J.T. Krul beschreibt einen Alltag von Akiko, Cannons rechter Hand, und Cannon, dem Mann, dem Action und weltweite Verwicklungen nicht fremd sind. Marcus To setzt die Handlung auf bekannt hohem Niveau in Szene.
Geschickt spielt Krul mit den Erwartungshaltungen der Leser und insbesondere von Akiko. Cannon, der smarte Geschäftsmann, der in jedem Hafen eine Yacht hat, muss höchstwahrscheinlich auch in jedem Hafen ein Mädchen haben – wie man es von Seeleuten und Playboys her kennt. Die Wahrheit sieht wie so oft ganz aus. So weicht auch Akikos Vorstellung von Cannons Privatleben ganz gehörig von der Realtität ab. Während sie glaubt, ihr Chef – an dem sie auch ein privates Interesse hat – würde sich mit diversen Frauen vergnügen, vergnügt er sich in Wahrheit mit einem Duo Auftragskiller.
Für den Leser ist sehr schön zu sehen, wie Cannon seine Kräfte einmal in voller Stärke einsetzen kann. Die Resultate sind grafisch entsprechend beeindruckend.

Ein schönes und sehr gelungenes Experiment stellt die Geschichte Kisela von Peter Steigerwald dar. Hat er sich in der ersten Geschichte nur um die Kolorierung gekümmert, übernimmt er in der zweiten Hälfte des vorliegenden Bandes jeden Arbeitsbereich in Personalunion. Dabei herausgekommen ist eine wunderbare Erzählung, die den Leser in die Mythen von Fathom entführt und sehr gelungen verschiedene grafische Stile miteinander mischt.
Auf sehr ruhige Art erzählt Peter Steigerwald sein Märchen auf jeweils einer kompletten Seite, während die benachbarte Seite ganzseitig illustriert ist. So entsteht ein richtiges Märchenbuch, das wegen seiner Hauptfiguren und fremdartigen Wesen fesselt, unterhält – aber auch berührt, ganz so, wie es sich für ein gut erzähltes Märchen gehört.

Eine gelungene neue Mischung zweier Erzählungen aus dem Fathom-Universum mit Ansichten, die Stammlesern einen neuen Blickwinkel bescheren und Neulingen einen guten Einstieg geben.

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