Zum Inhalt springen


Comic Blog


Samstag, 15. Juli 2006

Auf der falschen Seite des Krieges

Filed under: SciFi — Michael um 18:12

Star Wars Sonderband 32Auf der falschen Seite des Krieges: Der Widerstand bricht. Wieder einmal ist das Imperium siegreich. Lieutenant Janek Sunber ist in vorderster Front dabei, als die imperialen Soldaten den Feind zur Aufgabe zwingen. Doch für Sunber hat der Sieg einmal mehr einen schalen Beigeschmack. In seinem neuen Quartier angekommen, muss er feststellen, dass die Gefangenen als Arbeitssklaven gehalten werden. Sunbers Vorstellungen vom Imperium werden ein weiteres Mal erschüttert. Die Haltung von Nichtmenschen als Sklaven war für ihn ganz normal, aber mit Menschen ebenso zu verfahren, bringt ihn zu zweiflerischen Gedanken. Schließlich weiß er nicht mehr, was ihn mehr anrührt: die Sklaven oder seine Gedanken, die den Verrat in sich bergen.

Derweil spielen sich noch andere Machenschaften ab, von denen Sunber nichts ahnt. Ein Einsatzkommando der Rebellen hat sich in den Stützpunkt eingeschlichen. Ein wichtiger Gefangener des Imperiums soll befreit werden. Zuerst läuft die Mission mit der Präzision eines Uhrwerks ab. Bald stellen sich allerdings den Rebellen unerwartete Probleme in den Weg. Auch sie entdecken die Sklaven. Die Mission wird ausgeweitet, nicht ohne Diskussionen unter den Rebellen auszulösen. Schließlich entscheiden sie sich doch alle dafür, die Sklaven ebenfalls zu befreien. Die Rebellen sind mit allem Eifer bei der Sache. Dann geschieht etwas, mit dem niemand gerechnet hat.

Luke Skywalker, der einer der Einsatzleiter ist, wird von einem alten Jugendfreund entdeckt: Lieutenant Janek Sunber.

Janek Sunber ist mit einer neuen Geschichte zurück. Bereits in Star Wars 46 und 47 (Bis zum letzten Mann) erlebte Sunber eine Art intergalaktisches Alamo im Kampf gegen eine nichtmenschliche Spezies. Seine Tapferkeit führte schließlich zu einem Erfolg – nicht zu einem Sieg im eigentlichen Sinn. Und es kam für Sunber auch völlig unerwartet.
Sunbers Charakter, von Autor Welles Hartley beschrieben und in Szene gesetzt, ist eine für den Leser zwiespältige Figur, da sie trotz ihrer Zugehörigkeit zum Imperium sympathisch angelegt ist. Sunber ist nicht das Monster, der typische imperiale Offizier, der nur eine Art Vader ohne Maske und Macht ist, aber mit der gleichen Skrupellosigkeit. Sunber stellt seine Vorgesetzten in Frage, noch hält er einen gewissen Ehrbegriff hoch, der ihn im vorliegenden Band Star Wars Sonderband 32 Auf der falschen Seite des Krieges in Schwierigkeiten bringt.
Als ein anderer Offizier die Sklaven als sein ganz persönliches Bordell ansieht und sich entsprechend bedienen will, schreitet Sunber ein. Prompt macht er sich in seiner neuen Station auch seinen ersten richtigen Feind.
Gerade diese Kleinigkeiten, sehr viele Grautöne unter den Charakteren, und eine nicht vorhersehbare Handlung machen die Geschichte zu einem kleinen Science Fiction Erlebnis. Ausgerechnet ein Nichtmensch unter den Rebellen setzt sich für die Befreiung menschlicher Sklaven ein, während seine menschlichen Kameraden lieber die ursprüngliche Mission beibehalten wollen. Deena, die Rebellin, geht für ihren Auftrag mit einem imperialen Offizier ins Bett, um die falschen Informationen an den richtigen Mann zu bringen, damit ein Ablenkungsmanöver gelingen kann.
Und schließlich trifft Luke den alten Kumpel Janek Sunber. Letzterer wähnt Luke dem Imperium zugehörig. Als Sunber hört, dass der gemeinsame Freund Biggs im Kampf gefallen ist (Star Wars Sonderband 18 Darklighter), ist er erschüttert. Erst spät realisiert Sunber die ganze Wahrheit.

Hartley erzählt seine Geschichte um die Befreiungsmission sehr straff und ohne Schnörkel, sprich überflüssige Szenen. Da gibt es keine Länge – nur gemeine Szenenwechsel, die immer genau dann anstehen, wenn es besonders spannend wird. Hartleys Erzähltaktik führte denn auch dazu, dass ich den Band erst zur Seite legte, als ich ihn zu Ende gelesen hatte.

Ihm zur Seite als Zeichner steht Davidé Fabbri, der schon die eingangs erwähnte Vorläufergeschichte um Janek Sunber realisierte. Seine technische Art der Zeichnungen passt wunderbar zum imperialen Szenario. Die klaren Linien des imperialen Designs erlauben keine großen Experimente. Entsprechend genau fällt die Kulisse des Comics aus. Das hat zur Folge, dass der Wiedererkennungseffekt recht groß ist und der Leser erhält Einsichten in die Architektur und die Technik, die ihm sonst eher versagt bleibt in den Filmen, da es sonst ziemlich schnell an dem Zuschauer vorüberrauscht.
Davidé Fabbri zeichnet mit einem tollen Augenmaß. Es ist erstaunlich, wie sehr es ihm gelingt die Charaktere erkennbar zu zeichnen, ohne den Lebewesen die gleiche technische Aura zu verleihen wie dem Rest.

Es bleibt eine dramatische, äußerst spannende und auch tragische Episode des Star Wars Universums, die sich ein Fan nicht entgehen lassen sollte. Auch SciFi Fans können hier dank der Tiefe der Geschichte bedenkenlos zugreifen. 😀

Keine Kommentare »

No comments yet.

RSS feed for comments on this post. | TrackBack URI

Leave a comment

You must be logged in to post a comment.