Da denkt man nichts Böses, schlägt die Rheinische Post auf und findet einen kleinen Surf-Hinweis in der Rubrik Netzwerk (RP, 28.9.2005):
In seinem Comicblog sollen alle Themen angesprochen werden, die mit Comics im Zusammenhang stehen, weshalb auch die Besucher aufgerufen sind, ihre Kommentare zu Heften und Alben der verschiedenen Genres abzugeben. Nicht zuletzt soll das Journal auch Autoren und Zeichnern, die noch nicht so bekannt sind, als Plattform dienen, sich einem größeren Publikum vorzustellen.
Vielleicht hat jemand in diesen Tagen auch gehört, dass Andreas Deja, ein Disney-Chefzeichner, in Deutschland unterwegs war. Aus seiner Feder stammen unter anderem Scar (König der Löwen) und Dschafar (Aladin). Bei einer kleinen Surfreise durch das Web habe ich ein nettes Online-Portfolio von Deja gefunden: The art of T. S. Sullivant and Andreas Deja.
Es ist eine schöne Vergleichsstudie der beiden hochtalentierten Zeichner. Und es zeigt, dass Deja auch ohne Animation Geschichten erzählen kann. (Es wäre schön, wenn es einmal dazu käme.)
Interessant ist, dass er nicht der einzige Deutsche ist, der sich international im Bereich der Trickfilme tummelt. Harald Siepermann, der zusammen mit Hans Bacher an Alfred Jodocus Kwak arbeitete, zeichnete Charaktere für den Film Falsches Spiel mit Roger Rabbit, arbeitete an Mulan und Tarzan.
Hans Bacher illustrierte eine Buchausgabe zu Mulan. Im König der Löwen war er außerdem mit für das Charakterdesign zuständig.
Vampiretten
Da fiel mir dieser Tage doch eine Ausgabe von Vampirella in die Hände, genauer gesagt die Nummer 1 (mg/publishing) Blood Lust von Zeichner Joe Jusko. Im Vorwort richtet er ein kleines Dankeswort an Joe Buscema. Wer sich die gemäldeartigen Bilder anschaut (die gehören wirklich eingerahmt und bewacht), und sich bei der Figur Adam van Helsing lange schwarze Haare denkt, wird einen verteufelt guten Conan sehen. (Und wem das Gedankenspiel nicht genügt, der werfe einen Blick auf seine Conan-Galerie. 😀 )
Im Anhang finden sich Produktionsskizzen des Comics. Ich liebe diesen Blick hinter die Kulissen. Wie Juska seine Seiten aufbaut, ist wirklich sehenswert.
Überhaupt war ich auf diesem Blick-hinter-die-Kulissen-Trip. Im 5. Band von Hellboy finden sich Entwurfsskizzen von Mike Mignola. Daran lässt sich sehr gut sehen, dass Mignola sich in den fertigen Bildern noch einmal reduziert. (Was eigentlich schade ist, wenn man sieht, was er sonst noch so alles kann.)
Der Kreis schließt sich wieder bei Alfred Jodocus Kwak. Die Innenseiten des Cover-Umschlags werden von einer Menge Skizzen geschmückt. Die Leichtigkeit von Zeichnungen finde ich immer faszinierend. Und es zeigt, dass sich letztendlich in vielen Jahrhunderten nichts geändert hat.
Übrigens, wer noch mehr solcher Portfolios im Web findet, bitte Bescheid sagen. 🙂