Über 30 Jahre (1973) ist dieses kleine Taschenbuch bereits alt. Vor so vielen Jahren waren die Comic-Inhalte gängige Unterhaltung, heute sind es Klassiker.
Hier eine Auflistung der Namen, die in diesem Taschenbuch vereint sind:
Michel Vallaint, Dan Cooper, Mick Tangy, Leutnant Blueberry, Lucky Luke, Luc Orient, Rick Master, Andy Morgan, Red Dust, Cubitus, Sven Janssen und Boogie & Woogie.
Unter diesen doch ziemlich ernsthaften Abenteuercomics sprengen Cubitus, Lucky Luke und Boogie & Woogie ein wenig den Rahmen.
Der gute Cubitus macht hier Bekanntschaft mit einer Katze, die sich als Marsbewohner ausgibt. Als er den Schwindel durchschaut, schießt er sie tatsächlich ins All.
Wer die 212 Seiten voller Spaß, Spannung und Abenteuer durchblättert, wird feststellen, dass der Band nicht durchgängig farbig ist, sondern nur Teile davon. Auch innerhalb der einzelnen Geschichten kommt es auch zu einem Farbwechsel.
Ich glaube, Farbe war damals noch etwas Besonderes.
Für Michel Vallaint habe ich mich nie so recht begeistern können. Obwohl ich mich dunkel an eine Episode erinnere, in der es um ein Phantom in einem Rennwagen ging. Die fand ich seinerzeit ziemlich spannend.
Wirklich schöne Folgen finden sich mit den beiden Blueberry-Episoden Das Geheimnis des Mike Donovan und Die Brücke vonChattanooga. Gerade letztere ist sehr gelungen, da am Ende jemand anderes den Lohn für Blueberrys selbstmörderische Arbeit einheimst.
Die allerbeste Geschichte ist für mich unbestritten die Andy Morgan-Folge Die Rote Sonne. Während des Zweiten Weltkriegs wird der australische Matrose Jordan in das Rettungsboot eines japanischen Leutnants verschlagen. Das Szenario erinnert ein wenig an die legendäre Sequenz aus Ben Hur. Auch dort sind zwei gegensätzliche Charaktere gezwungen miteinander auszukommen. Ist es dort der Feldherr, der es nicht ertragen kann, gerettet zu werden, weil er dann seine Niederlage eingestehen muss, ist es hier der Japaner, der lieber Selbstmord begehen will, als sich gefangen nehmen zu lassen.
Die kleine Geschichte um den Australier, der einem Japaner im Krieg das Leben rettet, habe ich nachhaltig in Erinnerung behalten.
Natürlich haben Serien wie Lucky Luke locker die Zeiten überstanden. Aber auch Helden wie Sven Janssen lassen sich immer noch auftreiben. Erstaunlich (meiner Meinung nach), dass auch Cubitus immer noch am Markt zu finden ist.
Ich glaube, Comics entziehen sich jeder Mode und viele Themen sind einfach zeitlos. Humor wird immer gemocht und dem Charme eines Abenteurers kann ein Leser nicht entgehen. 🙂